ROUNDUP: Weitere mutmaßliche Geisel-Leiche an Israel übergeben |
18.10.2025 10:05:00 |
GAZA/TEL AVIV/BERLIN (dpa-AFX) - Die islamistische Hamas hat die
mutmaßliche Leiche einer weiteren getöteten Geisel übergeben. Die
israelische Armee teilte mit, der Sarg sei Mitarbeitern des
Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) ausgehändigt worden.
Er befinde sich bereits auf israelischem Gebiet und auf dem Weg zum
Nationalen Forensischen Institut in Tel Aviv, wo die Leiche
identifiziert werden soll.
Die Hamas äußerte sich zunächst nicht dazu, wo sich die Leiche
ursprünglich befunden hatte. Auf Bildern, die von arabischen Medien
verbreitet wurden, waren am Freitag Hamas-Milizionäre in Chan Junis
im südlichen Gazastreifen bei Grabungsarbeiten zu sehen. Die Leiche
soll den Berichten zufolge in einem Tunnel verschüttet gewesen sein.
Laut der Waffenruhe-Vereinbarung muss die Hamas insgesamt 28 Leichen
übergeben. Sollte Israel die Identität der nunmehr überstellten
Leiche bestätigen, würden noch 18 tote Geiseln im Gazastreifen
verbleiben. Die Hamas beruft sich darauf, dass es für sie schwierig
sei, die Leichen zu finden, weil sie unter den Trümmern
bombardierter Gebäude und Tunnel verschüttet seien.
Israel schenkt den Begründungen der Hamas keinen Glauben
Israelische Offizielle widersprechen dieser Darstellung. Die Hamas
habe Kenntnis und auch Zugang zu einer "zweistelligen Zahl" von
getöteten Geiseln, wurden sie von israelischen Medien zitiert.
Bereits am vergangenen Montag hatten die Islamisten die letzten 20
lebenden Geiseln freigelassen. Die erste Phase der von US-Präsident
Donald Trump initiierten Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der
Hamas sieht die Freilassung und Übergabe aller lebenden und toten
Geiseln vor.
In weiteren Schritten soll Trumps Plan zufolge die Hamas ihre Waffen
niederlegen, eine Übergangsverwaltung ohne Beteiligung der
Islamisten eingesetzt und der Wiederaufbau des zerstörten
Küstengebietes eingeleitet werden. Die Waffenruhe gilt als fragil.
Die konkrete Umsetzung des Trump-Plans hat noch viele Fragezeichen.
Entwaffnung und Truppenabzug fraglich
Unter anderem zeigt die Hamas bislang wenig Bereitschaft, sich
entwaffnen zu lassen. Israels Armee steht immer noch auf fast dem
halben Territorium des Gazastreifens. Ihr Rückzug ist an die
Erfüllung der Verpflichtungen gebunden, die das Waffenruhe-Abkommen
der Hamas auferlegt. Zugleich droht Israel mit einer Rückkehr zum
Krieg, sollte die Hamas diese Auflagen nicht erfüllen.
Derweil schickt die Bundeswehr drei Soldaten zur Überwachung des
Friedensprozesses im Gaza-Krieg in den Süden Israels. In der
kommenden Woche würden zwei Stabsoffiziere sowie in der Anfangsphase
ein Brigadegeneral entsendet, teilte das Verteidigungsministerium
mit.
Bundeswehr-Mission in Uniform, aber unbewaffnet
Die Soldaten werden demnach uniformiert, aber unbewaffnet in dem
US-geführten Zivil-Militärischen Koordinationszentrum (Civil
Military Coordination Centre - CMCC) eingesetzt. Diesem sollen den
Angaben nach rund 200 Soldatinnen und Soldaten angehören.
Bei dem Kontrollzentrum handelt es sich US-Medienberichten zufolge
um eine im Aufbau befindliche militärische Einheit unter US-Führung,
die im Süden Israels nahe dem Gazastreifen stationiert wird. Laut
Verteidigungsministerium zählen die Überwachung der Waffenruhe
zwischen Israel und der Hamas sowie die Beseitigung von Kriegslasten
und die Koordinierung humanitärer Hilfe zu den Aufträgen des
Zentrums. Ein Einsatz seiner Mitglieder im Gazastreifen ist
ausgeschlossen.
Auslöser des Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in Israels
Geschichte durch Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer
Palästinenserorganisationen. Am 7. Oktober 2023 wurden nahe der
Grenze zum Gazastreifen auf israelischer Seite etwa 1.200 Menschen
getötet und mehr als 250 verschleppt. Israel reagierte mit massiven
Angriffen aus der Luft und am Boden. Nach Angaben der von der Hamas
kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden mehr als 67.000 Menschen
getötet.
Nach rund zwei Jahren Krieg erzielten Israel und die Hamas bei
indirekten Gesprächen im ägyptischen Küstenort Scharm el Scheich vor
einer Woche eine Einigung über die erste Phase des jüngst von
US-Präsident Trump vorgestellten Friedensplans./csd/gm/DP/zb
AXC0025 2025-10-18/10:05
|
Autor: - dpa-AFX
|
Copyright APA/dpa-AFX. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von APA/dpa-AFX ist nicht gestattet. |
|
|
DAX | 23.830,99 | -441,20 | -1,82% |
TecDax | 3.656,37 | -45,23 | -1,22% |
MDAX | 29.512,77 | -523,91 | -1,74% |
Dow Jones (EOD) | 46.190,61 | 238,37 | 0,52% |
Nasdaq 100 | 24.817,95 | 160,71 | 0,65% |
S & P 500 (EOD) | 6.664,01 | 34,94 | 0,53% |
SMI | 12.644,49 | -57,59 | -0,45% |
|
EUR/US$ | 1,1658 | -0,00 | -0,25% |
EUR/Yen | 175,5433 | -0,27 | -0,15% |
EUR/CHF | 0,9248 | -0,00 | -0,21% |
EUR/Brit. Pfund | 0,8681 | -0,00 | -0,21% |
Yen/US$ | 0,0066 | 0,00 | -0,32% |
CHF/US$ | 1,2603 | -0,00 | -0,19% |
|
baha Brent Indication | 61,58 | -1,20 | -1,91% |
Gold | 4.272,68 | 26,93 | 0,63% |
Silber | 53,85 | 0,84 | 1,58% |
Platin | 1.656,92 | -23,68 | -1,41% |
|
|
|