ROUNDUP 2: USA warnen vor geplantem Hamas-Angriff |
19.10.2025 09:05:00 |
(Neu: Weitere Details)
WASHINGTON (dpa-AFX) - Das US-Außenministerium hat in einer
Mitteilung vor einem "unmittelbar bevorstehenden" geplanten Angriff
der islamistischen Hamas auf palästinensische Zivilisten gewarnt.
Die USA hätten die Garantiemächte des Gaza-Friedensplans über
"glaubwürdige Berichte" informiert, die auf eine Verletzung der
bestehenden Waffenruhe hindeuteten, so das Ministerium. Ein solcher
Angriff würde "einen direkten und schwerwiegenden Verstoß gegen die
Waffenruhevereinbarung darstellen" und die Fortschritte im
Friedensprozess untergraben. Dieser Prozess ist ohnehin fragil.
Nach rund zwei Jahren Krieg im Gazastreifen hatten Israel und die
Hamas bei indirekten Gesprächen im ägyptischen Küstenort Scharm el
Scheich vor einer Woche eine Einigung über die erste Phase des
jüngst von US-Präsident Donald Trump vorgestellten Friedensplans
erzielt. Die darin vorgesehene Übergabe aller lebenden und toten
Geiseln zieht sich allerdings hin. Israel besteht auf eine zügige
Übergabe der noch im Gazastreifen befindlichen Leichen.
Hamas übergibt weitere Leichen - Bergung toter Geiseln dauert an
In der Nacht hatte die Hamas die Leichen von zwei weiteren Personen
- mutmaßlich getötete Geiseln - übergeben. Die israelische Armee
teilte mit, die beiden Särge seien Mitarbeitern des Internationalen
Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) ausgehändigt worden. Diese seien auf
dem Weg zur Übergabe an das Militär. Anschließend soll das
Forensische Institut in Tel Aviv die Identität der Getöteten
feststellen.
Laut der Waffenruhe-Vereinbarung muss die Hamas insgesamt 28 Leichen
übergeben. Sollte Israel die Identität der nunmehr überstellten
Leichen bestätigen, würden noch 16 tote Geiseln im Gazastreifen
verbleiben. Die Hamas beruft sich darauf, dass es für sie schwierig
sei, die Leichen zu finden, weil sie unter den Trümmern
bombardierter Gebäude und Tunnel verschüttet seien.
Israel hatte die Hamas zur Übergabe aller toten Geiseln aufgefordert
und damit gedroht, bei Nichteinhaltung des Waffenruhe-Abkommens zum
Krieg im Gazastreifen zurückzukehren.
Auch am Samstagabend demonstrierten in der israelischen
Küstenmetropole Tel Aviv wieder Angehörige der Geiseln und deren
Unterstützer für eine Übergabe der noch im Gazastreifen
verbleibenden Toten.
Garantiemächte fordern Hamas zum Einhalten von Friedensplan auf
Die Garantiemächte des Gaza-Friedensplans fordern die Hamas laut der
Mitteilung aus dem US-Außenministerium nun ebenfalls dazu auf,
"ihren Verpflichtungen aus dem Waffenruhe-Abkommen nachzukommen." Zu
dem angeblich geplanten Angriff heißt es darin weiter: "Sollte die
Hamas diesen Angriff durchführen, werden Maßnahmen ergriffen, um die
Bevölkerung von Gaza zu schützen und den Bestand der Waffenruhe zu
wahren."
Zusammen mit Ägypten und Katar hatten die USA als Vermittler in den
indirekten Gesprächen zwischen Israel und der Hamas für eine
Beendigung des Gaza-Krieges agiert. Die drei Länder sowie die Türkei
unterzeichneten auch die Vereinbarung für die Waffenruhe in Scharm
el Scheich.
Die USA und die übrigen Garantiemächte seien weiterhin entschlossen,
sich für die Sicherheit der Zivilbevölkerung, die Aufrechterhaltung
der Ruhe vor Ort und die Förderung von Frieden und Wohlstand für die
Menschen im Gazastreifen und die gesamte Region einzusetzen, hieß es
in der Mitteilung weiter.
Trump drohte Hamas mit dem Tod
Trump hatte der islamistischen Hamas zuvor am Donnerstag mit dem
Tode gedroht, sollte die Terrororganisation weiter Menschen im
Gazastreifen töten. In diesem Falle "werden wir keine Wahl haben als
hineinzugehen und sie zu töten", schrieb der Republikaner auf der
Plattform Truth Social. Im Weißen Haus machte er später auf
Nachfrage klar, dass keine US-Kräfte in den Gazastreifen einrücken
sollen. Es gebe Leute "ganz in der Nähe", die das machen würden -
gemeint sein dürfte Israels Armee. Sie bekämen das leicht hin, aber
unter Patronat der USA, betonte er. Davor hatten Berichte über
Tötungen im Gazastreifen durch Hamas-Kämpfer international für
Empörung gesorgt.
Sorge wegen rechtsextremer Minister
Sowohl israelische als auch US-Beamte befürchten laut der
US-Nachrichtenseite "Axios" unterdessen, dass rechtsextreme Minister
in Israels Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die
Frage der Rückgabe der toten Geiseln nutzen werden, um das
Waffenruhe-Abkommen zu untergraben und auf eine Wiederaufnahme des
Kriegs zu drängen. Der US-Sender CNN zitierte Trump, wonach dieser
erwäge, Israel die Wiederaufnahme der Kämpfe zu erlauben, sollte die
Hamas sich weigern, ihren Teil der Vereinbarung einzuhalten.
Auslöser des Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in Israels
Geschichte durch Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer
Palästinenserorganisationen. Am 7. Oktober 2023 wurden nahe der
Grenze zum Gazastreifen auf israelischer Seite etwa 1.200 Menschen
getötet und mehr als 250 verschleppt. Israel reagierte mit massiven
Angriffen aus der Luft und am Boden. Nach Angaben der von der Hamas
kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden mehr als 67.000 Menschen
getötet./gma/gei/DP/zb
AXC0027 2025-10-19/09:05
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Autor: - dpa-AFX
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