ROUNDUP: Mehr Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland - neue Reiseregelung |
22.10.2025 15:43:00 |
Die Zahl der ukrainischen Flüchtlinge in
Deutschland hat wieder zugenommen. Das mag einerseits mit den
gelockerten ukrainischen Ausreiseregeln für junge Männer zu tun
haben. Der sächsische Innenminister, Armin Schuster, vermutet aber
noch einen anderen Grund.
Wie eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums auf Anfrage
mitteilte, lebten Mitte Oktober rund 1,26 Millionen Ukrainerinnen
und Ukrainer in Deutschland, die seit dem 24. Februar 2022 in
Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg auf ihre Heimat
eingereist sind. Ein Jahr zuvor lebten rund 1,18 Millionen
ukrainische Kriegsflüchtlinge in der Bundesrepublik.
Gelockerte Regeln für junge Männer
Nach dem russischen Überfall im Februar 2022 wurde in dem
osteuropäischen Land das Kriegsrecht verhängt, eine Mobilmachung
angeordnet und seitdem regelmäßig verlängert. Wehrpflichtige Männer
im Alter zwischen 22 und 60 Jahren können nur mit wenigen Ausnahmen
das Land verlassen. Im August war das bis dahin geltende
Ausreiseverbot für Männer zwischen 18 und 22 aufgehoben worden, was
zu erhöhten Ausreisezahlen von jungen Männern unter anderem nach
Deutschland führte.
"Aktuell wird die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass es sich um
eine erste Phase erhöhter Migration nach dem Inkrafttreten der im
Sommer seitens der Ukraine beschlossenen Regelung handelt und die
Zahl der schutzbegehrenden jungen Männer wieder abnehmen kann",
heißt es dazu aus dem Bundesinnenministerium.
Von den insgesamt 1.302.031 Ukrainern und vormals in der Ukraine
lebenden Ausländern, die sich am 18. Oktober in Deutschland
aufhielten und im Zusammenhang mit dem Krieg eingereist sind, sind
551.584 männlich.
EU-weite Aufnahme gilt mindestens bis März 2027
Einen Asylantrag müssen Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland
und anderen Staaten der Europäischen Union nicht stellen, weil sie
nach der sogenannten Massenzustrom-Richtlinie Aufnahme finden und
damit auch sofort arbeiten dürfen. Eine Verlängerung des
vorübergehenden Schutzes bis zum 4. März 2027 ist auf EU-Ebene
bereits beschlossen.
Geringere Leistungen geplant
Union und SPD haben sich in ihrem Koalitionsvertrag darauf geeinigt,
dass ukrainische Flüchtlinge, die nach dem 31. März 2025 nach
Deutschland kommen, die geringeren Asylbewerberleistungen erhalten
sollen - so wie in den ersten Wochen nach Kriegsbeginn. Im Mai 2022
hatte der Bundestag entschieden, ihnen den Zugang zum Bürgergeld zu
gewähren, wenn sie ihren Lebensunterhalt durch Einkommen und
Vermögen nicht selbst decken können.
Das Vorhaben der Koalition befindet sich aktuell in der internen
Abstimmung und hat das Kabinett bislang nicht erreicht. Einen
Referentenentwurf dazu hat das SPD-geführte Bundesarbeitsministerium
erarbeitet. Für Ukrainerinnen und Ukrainer, die schon länger in
Deutschland sind, ändert sich durch die geplante Änderung nichts.
Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) mahnte kürzlich eine
rasche Umsetzung der geplanten Neuregelung an. Zeitdruck sieht er
hier auch, weil in Polen unlängst das Aufenthaltsrecht für Ukrainer
verschärft wurde. Künftig sollen sie Sozialleistungen wie Kindergeld
nur noch dann erhalten, wenn sie in Polen arbeiten und Steuern
zahlen.
Einige Ukrainer stellen Asylanträge
Obwohl ihr Aufenthalt in Deutschland durch die EU-Richtlinie
mindestens bis März 2027 gesichert ist, entscheiden sich einige
Ukrainer, hierzulande einen Asylantrag zu stellen. In den ersten
neun Monaten dieses Jahres gingen beim Bundesamt für Migration und
Flüchtlinge (Bamf) 588 Asylerstanträge ukrainischer
Staatsangehöriger ein. Im Vorjahreszeitraum hatten 805 Ukrainer
erstmals in Deutschland einen Asylantrag gestellt./abc/DP/nas
AXC0216 2025-10-22/15:43
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Autor: - dpa-AFX
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