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				| Austrian-Chefin fordert Perspektive für Luftfahrtstandort Österreich / Mann: Gespräche mit Airport und Regierung sollen zu Strategie "in die 2030er hinein" führen - Kostensenkungen gefordert - Neuer Rundumschlag von Ryanair gegen Regierung, Vorwurf des Lügens |  
				| 30.10.2025 12:21:00 |  
			
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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Ryanair-Rundumschlag mit scharfen Angriffen auf Regierung (Utl., Lead, Abs. 10, 11), Hanke und FPÖ (Abs. 12)
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AUA-Chefin Annette Mann kritisiert
die Fülle an Kosten am Luftfahrtstandort Österreich, "der nach
Deutschland der zweitteuerste in Europa ist - das sagt vieles", so
die Managerin anlässlich der neuen Unternehmenszahlen am Donnerstag.
Sie fordert aber nicht singulär ein Aus oder Senken der
Luftverkehrsabgabe wie der Flughafen Wien oder Ryanair, sondern eine
"Strategie und Perspektive für den Luftfahrtstandort in die 2030er
hinein". Ryanair griff die Regierung erneut scharf an.
	Es sei die Summe an teuren Komponenten, die die Profitabilität
senkten und Billigflieger zum Reduzieren oder Abzug aus Wien
brächten, so Mann. Auch für die AUA seien die Kosten
"problematisch". Neben der Luftverkehrsabgabe gehe es um
"vergleichsweise hohe Kosten für Sicherheit", der Vienna Airport sei
"kein günstiger". Auch Überflüge seien teuer und die Kosten für die
Kerosinbevorratung seien die höchsten in Europa.
 "In Summe müssen wir darauf schauen, dass wir eine
Luftfahrtstrategie für Österreich ausarbeiten", sagte Mann im
APA-Interview. Man befinde sich im engen Austausch mit dem Flughafen
und der Regierung. Mit dem zuständigen Verkehrsministerium werde
"hoffentlich" eine mittel- bis langfristige Strategie erarbeitet.
Denn grundsätzlich bauten Austrian und auch deren Mutter Lufthansa
sehr auf den Standort Österreich und das Drehkreuz Wien-Schwechat.
 Bekenntnis zum Standort trotz kritisierter Kosten
 Die "problematischen Kosten" müssten eben sinken, so Mann. Die
AUA gehe mit ihrem angekündigten Ausbau in Vorleistung. Als
Netzwerk-Airline könne man aber nicht einfach Standorte wechseln wie
Billig-Carrier - "und das haben wir auch definitiv nicht vor".
 "Wir halten an unserem Flottenerneuerungsprogramm fest", betonte
Mann. Am Standort müsse sich "in den kommenden Jahren aber
substanziell in den Rahmenbedingungen etwas ändern". Als Austrian
gehe man mit der Anschaffung neuer Flugzeuge - 27 werden bis Ende
des Jahrzehnts neu angeschafft oder getauscht, auf der Langstrecke
ist ein kleines Wachstum vorgesehen - in Vorleistung. "Wenn wir in
Zukunft sehen, dass Jets nicht profitabel betreibbar sind, weil sich
die Bedingungen nicht verbessern, dann muss man das hinterfragen."
 Momentan sei man "guter Dinge". Dass man kommenden Sommer zwei
zusätzliche Flugzeuge bringe, "soll von den Partnern an Ort und
Stelle als ehrliches Signal gesehen werden: Unser Anspruch ist, dass
wir weiter investieren und weiter wachsen wollen."
 Keine Freude über Abzug von Billig-Carriern: "Eher im Gegenteil"
 Wieso sind die Austrian Airlines eigentlich nicht froh, wenn
Konkurrenz wie Ryanair oder Wizzair in Wien die Zahl stationierter
Flugzeuge abziehen oder ganz gehen? Das wäre ein Trugschluss, sagte
Mann auf diese Frage sinngemäß. Fünf weniger stationierte
Ryanair-Flieger bedeuteten nicht, dass die Kapazität in diesem
Ausmaß von und ab Wien sinke. "Sie (Billigflieger, Anm.) fliegen von
günstigeren Standorten nach Wien rein, bleiben Konkurrenten von
Orten aus, die günstiger sind. Das hilft uns gar nix - eher im
Gegenteil", sagte Mann. Wizz ist ganz abgezogen.
 Im internationalen Wettbewerb seien die Standortkosten relevant.
"Wir wollen Langstrecken füllen, brauchen Umsteiger aus ganz Europa.
Wenn das Umsteigen über Wien teurer ist, als über andere Standorte,
dann schadet uns das sehr. Es begrenzt das Wachstum." Bei den für
die AUA wichtigen Umstiegen aus Nah-/Mittel-Ost in Wien nach USA und
Kanada hoffe man darauf, dass sich die Region nunmehr beruhigt. Ab
1. November soll auch wieder Teheran angeflogen werden.
 Airport-"Kostensenkung" nur "Rückkehr" zu normalen Gebühren
 Auf Nachfrage zur "Kostensenkung", die der Vienna International
Airport zuletzt kommunizierte, sagte Mann, dass es sich nicht
wirklich um eine Kostensenkung handle. VIE gehe lediglich "auf
normale Gebühren zurück, hatte erhöhte als Folgewirkung von Corona.
Tatsächlich wird nur aufs eigentliche gesetzliche Maß angepasst."
 Neuer Ryanair-Rundumschlag gegen Regierung, Vorwurf des Lügens
 Ryanair setzte nach dem APA-Interview mit der AUA-Chefin
neuerlich zu einem Rundumschlag gegen die Luftfahrt-Policy der
heimischen, "maroden Regierung" an, forderte Erklärungen von
Infrastrukturminister Peter Hanke (SPÖ) zur "schädlichen
Luftverkehrssteuer". Der Billigflieger unterstellt Hanke und der
Regierung "falsche Behauptungen" zu den budgetären Auswirkungen.
Gesprächsbereitschaft werde nur fingiert, die Politiker seien
"untätig", ja sogar vom "lügen" ist in der Ryanair-Aussendung
wörtlich die Rede. Scharf angegriffen wird namentlich neuerlich auch
Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP).
 Ryanair Group CEO, Michael O'Leary, der im September etwa eine
Termin bei Stocker hatte, via Aussendung: "Während Österreich durch
die Besteuerung von Touristen Flugzeuge, Strecken, Besucher,
Arbeitsplätze und Steuereinnahmen verliert, lachen sich die
Nachbarländer Italien und Slowakei ins Fäustchen. Die Flughäfen in
Bratislava, Venedig, Triest und Mailand verzeichnen starkes
Wachstum, während ihre Regierungen Steuern abschaffen und die
Flughäfen Gebühren senken." Die Luftverkehrssteuer bringe "jährlich
nur 160 Mio. Euro" ein und habe "keinerlei Einfluss auf den Haushalt
dieser Regierung". Die Regierung will allerdings aufgrund eines
tiefroten Budgets einen scharfen Sparkurs umsetzen.
 Hanke hatte der Forderung des Billigfliegers erst am Mittwoch auf
APA-Anfrage eine Absage erteilt. Er bleibe aber "gesprächsbereit".
Die FPÖ sprang via Aussendung dem irischen Low-Cost-Carrier bei und
sprach von einer "vorsätzlichen Sabotage" des Wirtschafts- und
Tourismusstandorts durch die Regierung. Die Freiheitlichen sind für
das Aus der Abgabe.
 Austrian-Ergebnis-Details
 Im besonders bedeutenden dritten Quartal sank der Austrian-Umsatz
um vier Prozent auf 754 Mio. Euro, das Betriebsergebnis (EBIT) ging
um 14 Prozent auf 118 Mio. Euro zurück. Die Zahl der Fluggäste stieg
um ein Prozent auf rund 4,7 Millionen, die Auslastung erhöhte sich
um einen Prozentpunkt auf 88,2 Prozent. Zusammengerechnet nach den
ersten drei Quartalen ergab sich ein gegenüber der Vorjahresperiode
stabiles EBIT von 74 Mio. Euro, zum Ende des Halbjahres 2025 stand
noch ein Minus von 44 Mio. Euro zu Buche. Der Umsatz stand nach neun
Monaten bei 1,93 Mrd. Euro, ein Plus von vier Prozent zum
Vorjahreszeitraum.
 phs/hel
  ISIN  IE00BYTBXV33
 WEB   http://www.austrian.com
       http://www.ryanair.com
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				| Autor:  - APA/phs/hel 
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