| WEF-Präsident Brende warnt vor KI-Blase |
| 02.11.2025 17:14:00 |
Angesichts gewaltiger Investitionen in Künstliche
Intelligenz und Kryptowährungen warnt der Chef des
Weltwirtschaftsforums (WEF), Børge Brende, vor Gefahren durch eine
Blasenbildung. Die Weltwirtschaft habe sich trotz geopolitischer
Krisen erstaunlich widerstandsfähig gezeigt, sagte Brende der
Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Diese Wirtschaft wird jedoch
von Investitionen in neue Technologien wie KI angetrieben", betonte
der norwegische Ex-Außenminister.
"Allein in diesem Jahr wurden 500 Milliarden US-Dollar in KI
investiert. Daher besteht die Sorge, dass sich Blasen bilden
könnten, sei es eine Krypto- oder eine KI-Blase", sagte Brende. "Man
investiert viel Geld, aber die Rendite lässt noch auf sich warten.
Man muss sehr geduldig sein."
Welche Chancen durch KI der WEF-Chef sieht
Dennoch sieht der WEF-Präsident auch Chancen durch neue Technologien
als Wachstumstreiber. "Wir könnten im kommenden Jahrzehnt sogar
Produktivitätssteigerungen von zehn Prozent erleben. Und
Produktivität bedeutet Wohlstand." Künstliche Intelligenz und andere
neue Technologien bedeuteten einen großen Paradigmenwechsel, sagte
Brende. "Ich glaube, sie werden Durchbrüche in Bereichen wie
Medizin, synthetischer Biologie, Raumfahrt und Energie
beschleunigen. Künstliche Intelligenz kann Prozesse enorm
beschleunigen."
Der Norweger ist nach dem Rückzug von Gründer Klaus Schwab das
Gesicht des Weltwirtschaftsforums, das vom 19. bis 23. Januar 2026
in Davos seine 56. Jahreskonferenz abhält. Dazu werden Tausende
Teilnehmer erwartet, darunter Dutzende Staats- und Regierungschefs
sowie Vorstandsvorsitzende globaler Großkonzerne.
Was Brende zur Rivalität zwischen China und den USA sagt
Sorge bereiten Brende die globalen Krisen und Konflikte. "Es
herrscht eindeutig geopolitische Unordnung: Die Weltordnung, die wir
kannten, existiert nicht mehr. Wie sieht die Zukunft aus?"
Unsicherheit sei die größte Sorge für die Weltwirtschaft. "Eine
meiner Sorgen ist der Rückgang der globalen Investitionen", sagte
er. "Wir müssen ein investitionsfreundliches Umfeld schaffen. Und
wir müssen sicherstellen, dass die neuen Technologien und ihre
Vorteile allen zugutekommen."
Als einen dominierenden Konflikt sieht der WEF-Chef die Spannungen
zwischen China und den USA, die seit Monaten gegenseitig hohe Zölle
auf Importe verhängt haben. "Der Wettbewerb zwischen den USA und
China ist im Grunde ein Wettstreit um Hegemonie oder technologische
Dominanz", sagte Brende. "Das Land, das bei neuen Technologien - sei
es Quantentechnologie, Superintelligenz, KI, autonome Fahrzeuge oder
synthetische Biologie - führend ist, wird auch die mächtigste Nation
dieses Jahrhunderts sein."
Dabei müssten die drängendsten globalen Probleme wie
Cyberkriminalität oder neue Pandemien gemeinsam angegangen werden,
mahnte Brende. Ansonsten müsse man andere Lösungen finden, zum
Beispiel, indem sich Länder mit ähnlichen Interessen
zusammenschließen. "Es wird eine Renaissance für megaregionale,
sogenannte plurilaterale Abkommen geben", sagte der WEF-Präsident.
"Doch die Welt wird komplexer werden. Es wird mehr suboptimale,
nicht unbedingt kosteneffiziente Lösungen geben."/tam/DP/he
AXC0016 2025-11-02/17:14
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Autor: - dpa-AFX
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