| Neue EU-Analyse sieht Reformtempo der Ukraine kritisch |
| 04.11.2025 05:40:00 |
Die Ukraine muss ihr Reformtempo erhöhen, wenn
sie die selbstgesteckten Ziele auf dem Weg zu einer Aufnahme in die
Europäische Union erreichen will. Zu diesem Ergebnis kommt nach
Informationen der Deutschen Presse-Agentur eine Analyse, die die
EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas und Erweiterungskommissarin Marta
Kos an diesem Dienstag in Brüssel vorstellen wollen.
In dem Text heißt es, die Ukraine habe im vergangenen Jahr trotz
ihrer äußerst schwierigen Lage wegen des russischen Angriffskriegs
ein bemerkenswertes Engagement im EU-Beitrittsprozess gezeigt.
Jüngste negative Entwicklungen müssten allerdings entschieden
rückgängig gemacht werden - so etwa der zunehmende Druck auf
Antikorruptionsbehörden und die Zivilgesellschaft.
Zudem mahnen die Autoren des Berichts an, die Angleichung an
EU-Standards beim Schutz der Grundrechte sowie Verwaltungs- und
Dezentralisierungsreformen voranzutreiben. Fortschritte seien
weiterhin notwendig, um Unabhängigkeit, Integrität, Professionalität
und Effizienz in Justiz, Staatsanwaltschaft und Strafverfolgung zu
stärken sowie organisierte Kriminalität intensiver zu bekämpfen.
Ehrgeizige Ziele
Die ukrainische Regierung hat sich selbst das Ziel gesetzt, die
EU-Beitrittsverhandlungen bis Ende 2028 abzuschließen. In der
Analyse der notwendigen Reformfortschritte wird nun aber deutlich
vor dem Risiko gewarnt, dass damit zu große Erwartungen geschürt
werden könnten. Die Kommission unterstütze das ehrgeizige Ziel,
weise jedoch darauf hin, dass hierfür eine Beschleunigung des
Reformtempos erforderlich sei, heißt es dort. Das gelte insbesondere
in grundlegenden Bereichen wie der Rechtsstaatlichkeit.
Neben der Ukraine werden an diesem Dienstag auch das kleine
Nachbarland Moldau sowie die Westbalkanstaaten Montenegro, Albanien,
Serbien, Bosnien-Herzegowina, Nordmazedonien und Kosovo als
EU-Beitrittsanwärter von der EU-Kommission bewertet. Zur Türkei und
Georgien gibt es ebenfalls Analysen, in beiden Fällen liegt der
Beitrittsprozess allerdings wegen demokratischer und
rechtsstaatlicher Defizite auf Eis.
Am weitesten im EU-Aufnahmeprozess ist nach der neuen Analyse
Montenegro. Dem Land wird bescheinigt, die Beitrittsverhandlungen
bis Ende 2026 abschließen zu können, wenn es das Reformtempo
beibehält. Für Albanien wird ein Abschluss der
Beitrittsverhandlungen bis Ende 2027 für möglich gehalten.
Das bedeutet allerdings nicht, dass die Länder dann auch wirklich
beitreten können. Voraussetzung dafür ist, dass alle EU-Staaten den
von der EU-Kommission ausgehandelten Beitrittsverträgen zustimmen
und diese dann auch ratifizieren. In Frankreich etwa könnte vor der
Ratifizierung noch ein Referendum organisiert werden.
Georgien nur noch auf dem Papier Beitrittskandidat
Ein ausgesprochen schlechtes Zeugnis sollen auch in diesem Jahr
wieder Georgien und die Türkei ausgestellt bekommen. Zu Georgien
heißt es, das Land sei angesichts des Kurses der aktuellen Regierung
nur noch auf dem Papier ein Beitrittskandidat. Als Beispiele werden
die Verabschiedung repressiver Gesetze, eine politische
Instrumentalisierung der Justiz, die Verfolgung von
Oppositionsführern sowie willkürliche Verhaftungen von
Demonstrierenden und Journalistinnen und Journalisten genannt. In
der Türkei wurden ebenfalls weitere Rückschritte in den Bereichen
Grundrechte und Rechtsstaatlichkeit festgestellt./aha/DP/zb
AXC0014 2025-11-04/05:40
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Autor: - dpa-AFX
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