| ROUNDUP 2: New York wählt Bürgermeister - Trump will Mamdani verhindern |
| 04.11.2025 15:26:00 |
Kurz vor Beginn der
Bürgermeisterwahl in New York hat Präsident Donald Trump versucht,
einen Sieg des in den Umfragen vorne liegenden linken Demokraten
Zohran Mamdani zu verhindern. "Wenn der kommunistische Kandidat
Zohran Mamdani die Wahl zum Bürgermeister von New York City gewinnt,
ist es höchst unwahrscheinlich, dass ich meiner geliebten
Heimatstadt mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestbeträge
an Bundesmitteln zukommen lasse", schrieb der Republikaner auf
seiner Plattform Truth Social. Mit dem 34-jährigen Newcomer im
Rathaus habe "diese einst so großartige Stadt KEINE Chance auf
Erfolg oder auch nur Überleben".
Mamdani entgegnete im Interview mit dem Sender CNN, der US-Präsident
fühle sich durch seine Kandidatur bedroht. Genau wie Trump habe er
in seinem Wahlkampf die Krise im Leben der New Yorker Arbeiterklasse
und die gestiegenen Lebenshaltungskosten adressiert, sagte Mamdani.
"Aber im Gegensatz zu ihm werden wir tatsächlich etwas dagegen
unternehmen. Und das ist ein Kontrast, den er nicht ertragen kann."
Rekorde und Schlangen beim Wählen
Schon zur Öffnung der Wahllokale bildeten sich in der liberalen
Hochburg mit mehr als acht Millionen Einwohnern vielerorts
Schlangen, Kinder an öffentlichen Schulen haben frei. "Ich habe für
Mamdani gestimmt", sagte ein 85-Jähriger auf der Upper West Side in
Manhattan. "Dass er wenig Erfahrung hat, stimmt natürlich - und ist
ein Grund zur Sorge. Ich bin auch nicht wirklich sehr optimistisch,
dass er alles hinbekommen wird. Aber was mir Hoffnung gibt, ist,
dass er sehr gut zuhören kann."
Die Wahllokale schließen um drei Uhr nachts deutscher Zeit am
Mittwoch - danach wird mit ersten Ergebnissen gerechnet. Eine
Rekordzahl von mehr als 700.000 Menschen hatte auch schon in den
Tagen vor der Wahl in dafür eingerichteten Wahllokalen ihre Stimme
abgegeben - dazu Zehntausende per Brief.
In Umfragen lag Mamdani zuletzt mit deutlichem Abstand vor dem
früheren demokratischen Gouverneur Andrew Cuomo (67). Dem
republikanischen Kandidaten Curtis Sliwa (71) werden in der
liberalen Ostküstenmetropole keine großen Chancen ausgerechnet -
weshalb selbst Trump schrieb, jedes Kreuz für Sliwa sei "eine Stimme
für Mamdani".
Trump wirbt für ehemaligen Rivalen
Stattdessen rief der Präsident dazu auf, für Cuomo zu stimmen,
obwohl der sich in der Corona-Pandemie als Gegenentwurf zu Trump
inszeniert hatte und nun als unabhängiger Kandidat antritt. "Ob Sie
Andrew Cuomo persönlich mögen oder nicht, Sie haben wirklich keine
Wahl. Sie müssen für ihn stimmen und hoffen, dass er einen
fantastischen Job macht", schrieb Trump.
Mamdani reagierte spöttisch. "Herzlichen Glückwunsch", schrieb er an
Cuomo gerichtet auf Instagram, "ich weiß, wie hart Sie dafür
gearbeitet haben". Cuomo selbst sagte am Montag vor Unterstützern in
New York: "Er ist nicht für mich, sondern gegen Mamdani."
Auch Musk mischt sich ein
Auch Tech-Milliardär Elon Musk rief auf der Plattform X zur Wahl
Cuomos auf. "Bedenken Sie, dass eine Stimme für Curtis in
Wirklichkeit eine Stimme für Mumdumi, oder wie auch immer er heißt,
ist", postete er, wobei er Mamdanis Namen offenbar bewusst falsch
schrieb. Musk hatte im vergangenen Jahr mehr als 250 Millionen
Dollar für Trumps Wahlkampf gespendet und war in den ersten Monaten
von Trumps Amtszeit ein enger Vertrauter des Präsidenten, bis es zu
einem öffentlich ausgetragenen Bruch kam. Zuletzt näherten sich
Trump und Musk wieder etwas an.
Wird Mamdani zum Gegenspieler Trumps?
Mamdani, der 1991 als Sohn indischstämmiger Eltern in Uganda geboren
wurde, sitzt als Abgeordneter im Parlament des Bundesstaats New
York. Als Mitglied der "Democratic Socialists of America" gehört er
zum linken Flügel der Demokraten.
Mamdanis zentrales Thema sind die horrenden Lebenshaltungskosten in
einer der teuersten Städte der Welt. Er versprach im Wahlkampf unter
anderem eine Mietpreisbremse sowie kostenlose Busse und
Kinderbetreuung. Finanzieren will er das mit höheren Steuern für
Wohlhabende und Unternehmen. Bei einem Wahlsieg wäre Mamdani der
erste muslimische Bürgermeister der Stadt mit mehr als acht
Millionen Einwohnern - und einer der prominentesten Gegenspieler
Trumps.
New York City ist in den Vereinigten Staaten und weltweit ein
kulturelles sowie finanzwirtschaftliches Zentrum. In den USA hat die
Metropole auch politisch eine größere Bedeutung als andere
Städte./rin/DP/stw
AXC0255 2025-11-04/15:26
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Autor: - dpa-AFX
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