| ROUNDUP: Erde steuert laut UN auf 2,8 Grad Erwärmung zu |
| 04.11.2025 15:28:00 |
Die Erde steuert den Vereinten Nationen zufolge
mit der aktuellen weltweiten Klimapolitik bis zum Ende des
Jahrhunderts auf 2,8 Grad Erwärmung gegenüber der vorindustriellen
Zeit zu. Sehr wahrscheinlich werde das international vereinbarte
1,5-Grad-Ziel schon innerhalb des nächsten Jahrzehnts überschritten,
teilte das UN-Umweltprogramm (UNEP) mit Sitz in Nairobi mit. Die
Weltgemeinschaft will die Erderwärmung eigentlich bei 1,5 Grad
begrenzen, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels abzuwenden.
Gegenüber den im vergangenen Jahr prognostizierten 3,1 Grad fällt
die Berechnung im diesjährigen UN-Bericht etwas besser aus. Geht man
davon aus, dass die Staaten alles umsetzen, was sie sich in ihren
nationalen Klimaschutzplänen vorgenommen haben, wäre der Berechnung
zufolge bis Ende des Jahrhunderts mit 2,3 bis 2,5 Grad Erwärmung zu
rechnen. Im vergangenen Jahr lag diese Prognose noch bei 2,6 bis 2,8
Grad.
Allerdings seien für 0,1 Grad der Verbesserung methodische
Änderungen verantwortlich, erklärt die UNEP. Der Austritt der USA
aus dem Pariser Klimaabkommen werde mit 0,1 Grad negativ ins Gewicht
fallen.
"Fortschritte bei weitem nicht schnell genug"
"Das ist ein Fortschritt - aber bei weitem nicht genug", kritisiert
UN-Generalsekretär António Guterres. Mit den derzeitigen Plänen
stünden die Zeichen immer noch auf "Klimakollaps".
Um die 1,5 Grad noch einzuhalten, müssten die Emissionen in den
nächsten zehn Jahren verglichen mit 2019 um 55 Prozent verringert
werden - um zumindest unter zwei Grad zu bleiben um 35 Prozent.
Tatsächlich würde die vollständige Umsetzung aller für 2035
angekündigten nationalen Klimapläne nur eine Verringerung von rund
15 Prozent bewirken. Und selbst diese Zahl steht mit dem US-Rückzug
unter Vorbehalt.
1,5 Grad fast sicher überschritten - aber vielleicht nicht für
immer?
Das bislang heißeste Jahr 2024 hat die Marke von 1,5 Grad bereits
gerissen - offiziell verfehlt gilt das Ziel erst im mehrjährigen
Durchschnitt. Die Vereinten Nationen sehen die Überschreitung jedoch
als kaum noch vermeidbar an. "Entschiedene, zeitnahe Verringerungen
der Emissionen kann den Beginn der Überschreitung verzögern, aber
nicht vollständig verhindern", schreiben die Autoren. "Die große
Aufgabe, die vor uns liegt, besteht darin, dieses Überschreiten
vorübergehend und minimal zu halten", sodass eine Rückkehr auf 1,5
Grad im Bereich des Möglichen bleibe.
Guterres warnt: "Jede Phase, in der die Ziele überschritten werden,
wird unweigerlich dramatische Folgen haben - mit dem Verlust von
Menschenleben, entwurzelten Gemeinden und Rückschritten in der
Entwicklung."
Doch es gibt auch einen Lichtblick: Seit dem Beginn des Pariser
Klimaabkommens vor zehn Jahren hat sich die jährliche
Erwärmungsprognose verringert, damals ging man von 3 bis 3,5 Grad
aus.
Technologie ist da - nötig wäre politischer Wille
Die Technologien, mit denen sich die Emissionen rapide verringern
ließen, seien verfügbar, betonen die Autoren. "Die Entwicklung von
Wind- und Solarenergie boomt, wodurch die Kosten sinken. Das
bedeutet, dass die internationale Gemeinschaft ihre
Klimaschutzmaßnahmen beschleunigen kann - wenn sie sich dazu
entschließt."
Besonders in der Pflicht sehen die UN die wirtschaftsstarken Länder
der G20: Diese Staaten, die für den Großteil der Emissionen
verantwortlich sind, seien nicht auf dem Weg, ihre Ziele für 2030 zu
erreichen. Stattdessen seien ihre Emissionen 2024 um 0,7 Prozent
gestiegen.
Lebensgrundlagen in Gefahr
Wegen der Erderwärmung gibt es in vielen Regionen häufiger und öfter
extremes Wetter, also Hitzewellen und Dürren, Stürme und
Überflutungen. Dies kann ganze Regionen unbewohnbar machen, Ernten
zerstören und damit Hungerkrisen verschärfen. Außerdem steigt der
Meeresspiegel, was Küstenregionen und kleine Inselstaaten bedroht.
Je stärker die Erwärmung, desto extremer die Folgen - zudem steigt
das Risiko für das Überschreiten von unumkehrbaren Kipppunkten mit
unabsehbaren Folgen./swe/DP/stw
AXC0256 2025-11-04/15:28
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Autor: - dpa-AFX
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