| AKTIE IM FOKUS 2: Aixtron profitiert weiter von Fantasie rund um KI-Stromhunger |
| 05.11.2025 16:40:00 |
(neu: aktueller Kurs)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine Empfehlung durch Experten der Barclays
-Bank hat die zuletzt bereits deutlich verbesserte
Stimmung für die Aixtron -Aktien am Mittwoch noch
angeheizt. Anleger scheinen das erwartete Übergangsjahr 2026 bereits
abzuhaken und sich zunehmend auf das langfristige erhoffte Potenzial
durch neue Energiearchitekturen für stromhungrige KI-Rechenzentren
zu konzentrieren.
Die Aixtron-Papiere gehörten bereits am Vormittag mit einem
deutlichen Plus zu den besten Werten im MDax . Bis zum
späten Nachmittag baute die Aktie ihren Gewinn auf fast zehn Prozent
bei 17,245 Euro aus, was der höchste Stand seit mehr als einem Jahr
war. Seit der Veröffentlichung der endgültigen Resultate des dritten
Quartals vergangenen Donnerstag summieren sich die Kursgewinne auf
rund 35 Prozent - und das in einem Gesamtmarkt, dem nach einer
längeren KI-Rally zunehmend die Luft ausgeht.
Mit der Rally in den vergangenen Tagen liegt die Aixtron-Aktie auch
im bisherigen Jahresverlauf wieder im Plus. Der Kurs zog um rund 13
Prozent an und damit fast so stark wie der MDax. Mit einem
Börsenwert von rund zwei Milliarden Euro zählt das Unternehmen zu
den Leichtgewichten im kleinen Bruder des Dax .
Der Maschinenbauer für die Chipindustrie hatte sich in der
vergangenen Woche verhalten positiv geäußert und mit Blick auf das
kommende Jahr Hoffnung auf etwas Rückenwind seitens der Solar- und
LED-Industrie gemacht. Alles in allem bleibe die Vorhersagbarkeit
für die Aixtron-Geschäfte in Summe für 2026 aktuell aber noch
gering, hatte Konzernchef Felix Grawert in einer Telefonkonferenz
mit Analysten allerdings auch betont.
Dabei geht es vor allem um Anlagen zur Herstellung bestimmter
Leistungshalbleiter, bei denen sich Kunden zuletzt eher
zurückhielten. Hier lässt ein neuer Investitionszyklus auf sich
warten; das Timing ist ungewiss. Auf perspektivisch anziehende
Geschäfte mit diesen Maschinen scheinen Anleger an der Börse nun
aber mehr und mehr zu setzen.
Konkret erwarten sie Rückenwind etwa durch die Einführung neuer
800-Volt-Architekturen für KI-Rechenzentren, die sowohl Chips aus
Galliumnitrid (GaN) als auch aus Siliziumcarbid-Chips (SiC)
benötigen. Diese sind effizienter als herkömmliche Siliziumchips. So
entwickeln Unternehmen wie Nvidia , Texas Instruments
und Infineon
800-Volt-Gleichstrom-Stromverteilungsarchitekturen.
"Das exponentielle Wachstum der künstlichen Intelligenz übersteigt
zunehmend die Kapazitäten der aktuellen 54-V-Stromversorgungssysteme
in Rechenzentren. Die Umstellung auf eine zentralisierte
800-VDC-Architektur reduziert Leistungsverluste und steigert
gleichzeitig die Effizienz und Zuverlässigkeit", hatte es etwa von
Infineon vor einiger Zeit geheißen.
Auf die Bedeutung dieser neuen Strom-Architektur für Aixtron hatte
vor wenigen Tagen die Investmentfirma Kerrisdale Capital verwiesen
und damit am Montag eine Kursrally ausgelöst. Aixtron sei die
nächste große Wette mit Blick auf KI und Rechenzentren und
vermutlich der am meisten unterschätzte KI-Profiteur der Branche,
hieß es.
Aixtron kommt laut dem Experten auf einen Marktanteil von 70 bis 90
Prozent in den meisten Bereichen seines Produktportfolios. Da
Materialien wie Galliumnitrid (GaN), Siliziumkarbid (SiC) und
Indiumphosphid (InP) für Leistungsanforderungen verwendet würden,
die mit einfachem Silizium nicht erreichbar seien, "hat sich Aixtron
zu einem wichtigen Wegbereiter für einige der derzeit stärksten
technologischen Umstellungen entwickelt."
In gleiche Horn stieß nun Analyst Rohan Bahl von Barclays. Chips zum
Management der für KI benötigten Energie könnten zur aufregenden
Wachstumsstory für den Halbleiterausrüster werden, schrieb er in
einer Studie. Er sieht rund 100 Millionen Euro Umsatzchance jährlich
- mit weiterem Überraschungspotenzial. Er hob das Kursziel von 12
auf 20 Euro an und stufte die Aktien in der Folge von "Equal Weight"
auf "Overweight" hoch.
Mit dem neuen Kursziel sieht Bahl auch nach dem Kurssprung vom
Mittwoch mittelfristig noch rund 20 Prozent Luft nach oben für das
Aixtron-Papier. Selbst damit würde der Kurs aber noch deutlich unter
dem Mehrjahreshoch von knapp 40 Euro bleiben, auf das er Ende 2023
gestiegen war. Anschließend war es wegen mangelndem Schwung in der
Elektromobilität sowie teils schwieriger Industriemärkte abseits des
KI-Booms deutlich nach unten gegangen./mis/bek/stk/zb/he
ISIN DE000A0WMPJ6
AXC0252 2025-11-05/16:40
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Autor: - dpa-AFX
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