| ROUNDUP 2: Lanxess blickt vorsichtiger auf 2025 - Kosten sollen weiter sinken |
| 06.11.2025 14:01:00 |
(neu: Zachert in Telefonkonferenz, Auflösung Rückstellungen, Kurs)
KÖLN (dpa-AFX) - Der Chemiekonzern Lanxess wird in
einem weiterhin schwierigen Wirtschaftsumfeld vorsichtiger für die
Gewinnentwicklung im laufenden Jahr. "Das gesamtwirtschaftliche
Umfeld ist weiterhin von hoher Unsicherheit geprägt. Wesentliche
Einflussfaktoren sind anhaltende geopolitische Spannungen sowie
fortdauernde Handels- und Zollkonflikte, insbesondere zwischen den
USA und China", hieß es vom Unternehmen am Donnerstag. Hinzu komme
ein zunehmender Wettbewerbsdruck aus dem asiatischen Raum. Das
Umfeld bleibe im Schlussquartal schwierig. Lanxess-Chef Matthias
Zachert will die Kosten daher noch weiter senken. Mittelfristig
setzt er dann auf eine Geschäftsbelebung.
Rückenwind sieht der MDax -Konzern laut einer
Analystenpräsentation im zweiten Halbjahr 2026 durch eine Beruhigung
der internationalen Zollstreitigkeiten und die deutschen
Infrastrukturmilliarden. Ab 2027 könnten dann noch
Anti-Dumping-Maßnahmen - etwa gegen chinesische Billigimporte -
sowie eine Marktkonsolidierung positiv wirken. Derzeit stehen viele
Chemieunternehmen in Europa schwer unter Druck und streichen
Kapazitäten. Das sollte den verbleibenden Anbietern im nächsten
Aufschwung stark zugutekommen, sagte Zachert in einer
Telefonkonferenz mit Analysten.
Zunächst liegt der Fokus allerdings auf den Kosten. Konkret will
Zachert dauerhaft weitere rund 100 Millionen Euro einsparen. Details
dazu sollen noch folgen, allerdings dürften dabei erneut
Arbeitsplätze wegfallen.
Die Maßnahmen ergänzen bereits laufende. So will Lanxess mit einem
2023 gestarteten Sparprogramm ab Ende 2025 dauerhaft rund 150
Millionen Euro sparen. Geplant sind seit Sommer dieses Jahres zudem
Einsparungen von rund 50 Millionen Euro, die in gesamter Höhe ab
Ende 2027 greifen sollen: So wurde die Hexan-Oxidation am Standort
Krefeld-Uerdingen zum Ende des zweiten Quartals 2025 eingestellt.
Zudem soll die Produktion von Aromachemikalien am britischen
Standort Widnes 2026 eingestellt sowie die Brom-Produktion am
US-Standort El Dorado effizienter gestaltet werden.
Mit Blick auf die jüngste Geschäftsentwicklung fiel im dritten
Quartal der Umsatz um gut 16 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro. Der
operative Gewinn (bereinigtes Ebitda) sank im Jahresvergleich um 28
Prozent auf 125 Millionen Euro. Neben einer schwachen Nachfrage und
damit niedrigerem Absatz sowie niedrigeren Verkaufspreisen lag das
auch an negativen Wechselkurseffekten und dem Verkauf des Urethane
Systems Geschäfts zum 1. April 2025. Ohne die Auflösung von
Personalrückstellungen für die erfolgsabhängige
Vergütungsbestandteile wäre das Minus noch höher ausgefallen.
Unter dem Strich fiel ein Verlust von 77 Millionen Euro an - nach
einem Gewinn von einer Million vor einem Jahr.
Lanxess-Chef Matthias Zachert rechnet daher für 2025 nun mit einem
um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen (Ebitda) am unteren Ende der bisher avisierten Spanne
von 520 bis 580 Millionen Euro. Analysten hatten im Schnitt bereits
damit gerechnet.
Um dieses Ziel zu erreichen, dürfe die saisonale Schwäche zum
Jahresende hin dieses Mal aber nicht so deutlich ausfallen wie
üblich, betonte Analyst Sebastian Satz von der Citigroup in einer
ersten Einschätzung. An der Börse geriet die Aktie stark unter
Druck.
Der Kurs der im MDax notierten Lanxess-Aktie sackte bis auf 16,78
Euro ab und damit auf ein Tief seit dem Jahr 2009. Am Nachmittag
waren die Papiere mit minus zwölf Prozent auf 17,12 Euro weiterhin
abgeschlagenes Schlusslicht im MDax. Im laufenden Jahr summieren
sich die Kursverluste auf gut 27 Prozent. Damit schneidet Lanxess
schlechter ab als der Branchenindex Stoxx Europe 600 Chemicals
, der 2025 bisher fast sechs Prozent nachgegeben
hat./mis/mne/jha/
ISIN DE0005470405
AXC0264 2025-11-06/14:01
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Autor: - dpa-AFX
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