| ROUNDUP 2/Fahrzeugschein auf dem Handy: Bund startet neue App |
| 06.11.2025 15:08:00 |
(neu: mehr Details und Hintergrund)
BERLIN (dpa-AFX) - Beim Autofahren muss er immer mit dabei sein: der
Fahrzeugschein. Viele haben ihn im Handschuhfach oder hinter der
Sonnenblende - oder aber vergessen ihn zu Hause. Das ist künftig
kein Problem mehr, denn er kann nun auch digital auf dem Smartphone
mitgeführt werden.
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder und Bundesdigitalminister
Karsten Wildberger (beide CDU) gaben dazu in Berlin gemeinsam mit
dem Präsidenten des Kraftfahrt-Bundesamtes, Richard Damm, den
Startschuss für die neue i-Kfz-App. Der digitale Fahrzeugschein ist
bei Verkehrskontrollen gültig. Er ist ein Baustein der Bemühungen
der Bundesregierung, bei der Digitalisierung voranzukommen.
Was genau ändert sich?
Der Fahrzeugschein ist laut ADAC eine Art "Personalausweis" des
Fahrzeugs - offiziell heißt er Zulassungsbescheinigung Teil I. Sie
enthält neben persönlichen Daten des Fahrzeughalters vor allem
technische Angaben zum Fahrzeug.
Über die App soll der Fahrzeugschein bei Verkehrskontrollen oder
beim Fahrzeugverleih ab jetzt vorgezeigt werden können. Die
i-Kfz-App wurde im Auftrag des Verkehrsministeriums gemeinsam vom
Kraftfahrt-Bundesamt und der Bundesdruckerei entwickelt. Es folgte
eine Testphase.
Um den Fahrzeugschein des eigenen Autos in der App hinzuzufügen,
braucht man den Personalausweis mit Online-Funktion, damit
identifiziert man sich und der digitale Fahrzeugschein wird
heruntergeladen. Alternativ gibt es auch die Aktivierung über einen
QR-Code während der Zulassung des Fahrzeugs.
Über die App kann der digitale Fahrzeugschein auch geteilt werden,
etwa mit Familienmitgliedern. Die App überprüft laut KBA zudem
automatisch bei jedem Start, ob die Daten des Fahrzeugscheins noch
aktuell sind. Nutzer sollen so auch Erinnerungen für den nächsten
TÜV (Hauptuntersuchung) bekommen.
"Für Verbraucher beinhaltet die Einführung eines digitalen
Fahrzeugscheins durchaus Erleichterungen, weil sie nur noch ihr
Handy vorzeigen müssten, wenn sie in eine Verkehrskontrolle kommen",
so der ADAC. Das Handy müsse dafür nicht aus der Hand gegeben
werden, heißt es vom Bundesverkehrsministerium. Um zu demonstrieren,
dass es keine Fälschung oder lediglich ein Screenshot sei, reiche
es, dabei mit der App zu interagieren. Bei Fahrten ins Ausland muss
der Fahrzeugschein in Papierform aktuell weiterhin mitgeführt
werden. Es gibt laut Ministerium bisher auch keine Pläne, die
Papierform abzuschaffen.
Was sagt die Polizei?
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) begrüßt den Schritt. "Moderne,
digitale Nachweise können Verwaltungsprozesse vereinfachen,
Ressourcen sparen und den Bürgerinnen und Bürgern den Alltag
erleichtern", sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende Michael
Mertens. Für Polizistinnen und Polizisten werde es einfacher - denn
das Handy werde häufiger und verlässlicher mitgeführt als
Personaldokumente oder Papier für das Fahrzeug.
Die Polizeibehörden seien aber von der Bundesregierung nicht gut
vorbereitet worden. Es gebe bislang keine bundeseinheitlichen
Schulungen, wie digitale Dokumente geprüft oder rechtssicher
dokumentiert werden sollten. Digitale Nachweise müssten in Echtzeit
gegen offizielle Datenbanken abgeglichen werden können. Ohne diese
Möglichkeit bleibe die Kontrolle lückenhaft. Die Gewerkschaft weist
außerdem auf die Gefahr hin, dass auch digitale Dokumente gefälscht
oder manipuliert werden könnten, etwa durch gehackte Apps.
Wie steht es um die Online-Zulassung von Autos?
Es ist schon möglich, das Auto online zuzulassen, ohne persönlich
zur Zulassungsstelle zu müssen. Das ist aber regional
unterschiedlich gestaltet. Die Bundesregierung will das
vereinheitlichen. Beim Kraftfahrt-Bundesamt soll dafür ein zentrales
Portal entwickelt werden, sodass die Aktivitäten von mehr als 400
Zulassungsstellen mit rund 20 Millionen Vorgängen jährlich gebündelt
werden.
Wann kommt nach dem Fahrzeugschein der digitale Führerschein?
Ende nächsten Jahres soll es so weit sein, dass auch der
Führerschein via Smartphone mitgeführt werden kann - das wäre
deutlich vor dem Einführungsdatum 2030 für den einheitlichen und
EU-weit gültigen digitalen Führerschein. Damit entfiele dann in
Deutschland die Pflicht, den Kartenführerschein beim Autofahren
mitzuführen.
Neben dem Führerschein ist das auch für andere Dokumente geplant. In
einer digitalen Brieftasche, der sogenannten Wallet sollen künftig
beliebige Dokumente gespeichert und verwendet werden können, wie der
Personalausweis, aber auch nicht-staatliche Nachweise, etwa zur
Eröffnung von Bankkonten oder für den Abschluss von
Mobilfunkverträgen. Das können beispielsweise Einkommensnachweise,
Abschlusszeugnisse oder die Gesundheitskarte sein./hoe/DP/jha
AXC0293 2025-11-06/15:08
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Autor: - dpa-AFX
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