| UN-Chef warnt: 'Tödliche Fahrlässigkeit' beim Klimaschutz |
| 06.11.2025 16:01:00 |
Zehn Jahre nach dem als historisch gefeierten
Pariser Klimaabkommen ist die Staatengemeinschaft aus Sicht von
UN-Generalsekretär António Guterres daran gescheitert, die
Erderwärmung unter dem wichtigen 1,5-Grad-Limit zu halten. "Die
bittere Wahrheit ist, dass wir es nicht geschafft haben unter 1,5
Grad zu bleiben", sagte er am Donnerstag zum Auftakt eines
Klimagipfels vor Dutzenden Staats- und Regierungschefs im
brasilianischen Belém, wo nächste Woche die Weltklimakonferenz
beginnt.
Guterres verwies auf wissenschaftliche Erkenntnisse, dass die
1,5-Grad-Grenze spätestens zu Beginn der 2030er Jahre befristet
überschritten wird - mit fatalen Folgen. Jedes Zehntelgrad bedeute
mehr Hunger, mehr Vertreibung und mehr Verluste.
"Moralisches Versagen und tödliche Fahrlässigkeit"
Der UN-Chef rief die Spitzenpolitiker vor diesem Hintergrund zu
einem radikalen Kurswechsel auf: Es dürften keine neuen
Kohlekraftwerke und keine neuen Öl- und Gasprojekte mehr genehmigt
werden. Die fossilen Brennstoffe sind die Hauptverursacher
klimaschädlicher Treibhausgasemissionen. Weiter forderte Guterres,
bis 2030 die weltweite Entwaldung komplett zu stoppen, wie schon vor
Jahren vereinbart. Doch zurzeit sei der Kampf gegen die Klimakrise
unzureichend. "Das ist moralisches Versagen - und tödliche
Fahrlässigkeit."
UN-Chef beschwört "Revolution" hin zu sauberer Energie
Hintergrund der düsteren Warnung ist, dass auf einem stark
aufgeheizten Planeten Naturkatastrophen heftiger und häufiger
werden, etwa Dürren, Stürme, Überschwemmungen und Waldbrände. Die
Weltgemeinschaft hatte in Paris 2015 eigentlich vereinbart, die
Erderwärmung möglichst bei 1,5 Grad im Vergleich zur
vorindustriellen Zeit zu stoppen, um das Schlimmste abzuwenden.
Momentan steuert unser Planet aber den Vereinten Nationen zufolge
mit der aktuellen weltweiten Klimapolitik auf 2,8 Grad Erwärmung zu,
bis zum Ende des Jahrhunderts.
1,5-Grad-Grenze "rote Linie für die Menschheit"
Guterres macht aber auch Hoffnung und sagte, die Erderwärmung könne
wieder unter 1,5 Grad sinken, wenn alle Staaten jetzt schnell und
entschlossen handeln. Eine "Revolution" hin zu sauberer Energie habe
begonnen. "Solar- und Windenergie sind heute die günstigsten
Energiequellen." Er betonte, die 1,5-Grad-Grenze sei "eine rote
Linie für die Menschheit", die weiterhin entscheidend für einen
lebenswerten Planeten sei. "Sie muss in Reichweite bleiben."
Dennoch flössen enorme staatliche Subventionen, also Steuergelder,
in die Öl-, Gas- und Kohleindustrie, rügte Guterres. "Milliarden
werden für Lobbyarbeit ausgegeben, die Öffentlichkeit getäuscht und
Fortschritt blockiert."/toz/DP/nas
AXC0305 2025-11-06/16:01
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Autor: - dpa-AFX
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