| ROUNDUP/AfD pfeift Politiker zurück: Kein Treffen mit Medwedew |
| 06.11.2025 17:30:00 |
Bei einer Reise mehrerer AfD-Politiker nach
Russland in der kommenden Woche soll es nicht zu einem Treffen mit
Ex-Präsident Dmitri Medwedew kommen. Der stellvertretende
Fraktionschef der Bundestagsfraktion und außenpolitische Sprecher
Markus Frohnmaier teilte auf Nachfrage mit, es werde kein Treffen
mit Medwedew stattfinden. Aus Kreisen der Bundestagsfraktion hieß
es, für ein Treffen gebe es keine Zustimmung. Das gilt nach
Informationen aus Parteikreisen für alle Beteiligten der Reise.
Zuvor war bestätigt worden, dass die AfD-Bundestagsabgeordneten
Steffen Kotré und Rainer Rothfuß, der sächsische AfD-Landeschef Jörg
Urban und der AfD-Europaabgeordnete Hans Neuhoff in der kommenden
Woche zu einer Konferenz der sogenannten Brics-Staaten in den
Schwarzmeerort Sotschi reisen wollen. Demnach handelt es sich um das
"Brics-Europa-Symposium". Die Abkürzung Brics steht für Brasilien,
Russland, Indien, China und Südafrika - inzwischen gehören der
Staatengruppe aber auch weitere Länder an.
Rothfuß hatte dem Portal "t-online" gesagt, er werde am Abend vor
der Konferenz an einer Diskussionsrunde mit Medwedew teilnehmen. Die
Runde mit ihm sei schon im Vorjahr ein "lohnender Termin" gewesen
und habe einen "so differenzierten wie intensiven Blick" ermöglicht.
Medwedew ist heute Vizechef des russischen Sicherheitsrates ist und
spielt in der Moskauer Kommunikation oft die Rolle eines
Scharfmachers.
Verbindungen nach Russland und Kontaktpflege zu Trump
Grundsätzlich steht die AfD-Bundestagsfraktion den Reiseplänen ihrer
beiden Abgeordneten positiv gegenüber. Der Fraktionsvorstand habe
zugestimmt, die Kosten trage die Fraktion, sagte ein Sprecher. Die
Fraktionsführung werte dies als Gelegenheit, in Ergänzung zu den
intensiven politischen Kontakten in die USA auch die Gesprächskanäle
nach Russland offenzuhalten. "Das entspricht der Auffassung der
AfD-Fraktion, dass Gespräche mit allen internationalen Beteiligten
die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben sind."
Mehrere AfD-Spitzenpolitiker waren zuletzt in den USA. Die AfD
pflegt nach eigenen Angaben Kontakte zur Regierung von Präsident
Donald Trump und den Republikanern. Vizepräsident JD Vance hatte die
Partei vor der Bundestagswahl auch demonstrativ unterstützt und
Parteichefin Alice Weidel am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz
getroffen. Am Mittwoch besuchte Alex Bruesewitz,
Social-Media-Berater von Trump, die AfD-Fraktion in Berlin und nahm
an einer Diskussionsveranstaltung teil.
Kotré: Nehmen deutsche Interessen wahr
Der Bundestagsabgeordnete Steffen Kotré begründete die geplante
Russlandreise so: "Wir nehmen die deutschen Interessen wahr, die die
Bundesregierung nicht mehr verfolgt: preiswerte Energielieferungen,
Friedensdiplomatie, Kontakte zu Vertretern der Brics-Staaten." Kotré
war auch schon einmal in der Talkshow des russischen
TV-Propagandisten Wladimir Solowjow aufgetreten. Sachsens AfD-Chef
Urban sagte: "Die Russland-Sanktionen schaden unserem Land sehr
stark. Sobald die AfD in Regierungsverantwortung ist, werden wir sie
abschaffen."
CSU wiederholt "Vaterlandsverräter"-Vorwurf
Andere Parteien sehen kein Handeln im deutschen Interesse, sondern
das genaue Gegenteil. Russland sei mittlerweile eine Autokratie, die
nicht auf Augenhöhe mit anderen agiere, sondern andere beherrschen
wolle. Auch die AfD werde keine gleichberechtigten Gespräche führen
können, sagte der Chef der CSU-Abgeordneten im Bundestag, Alexander
Hoffmann, dem Münchner Merkur (Freitag). "Dass sich eine Partei
derart naiv zum Wasserträger des Kreml macht, halte ich für maximal
problematisch. Das sind keine Vaterlandsvertreter, sondern
Vaterlandsverräter."
Der Osteuropa-Verantwortliche der Grünen-Fraktion, Robin Wagener,
erklärte, die AfD stehe "nicht auf dem Boden des Grundgesetzes,
sondern im Dienst des Kremls. Mit der Reise nach Sotschi machen sich
die AfD-Politiker zum Propaganda-Verstärker für das russische
Gewaltregime"./jr/DP/nas
AXC0335 2025-11-06/17:30
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Autor: - dpa-AFX
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