| Commerzbank: Wirtschaft wird in 2026 durch Fiskal- und Geldpolitik angeschoben |
| 07.11.2025 14:00:00 |
Die milliardenschweren Investitionspläne der
Bundesregierung sowie die Geldpolitik der Notenbank werden der
deutschen Wirtschaft nach Einschätzung der Commerzbank 2026
Rückenwind bescheren. "Finanzminister und Notenbankchefs würden sich
weltweit gegen die Folgen von Handelskriegen und Reformstau stemmen
und wollen ihre Volkswirtschaften anschieben", sagte
Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer am Freitag in Frankfurt. Dies
gelte insbesondere für Deutschland.
"Ein großer Schub dürfte in Deutschland vom Sondervermögen für
Infrastruktur und von den Verteidigungsausgaben kommen", sagte
Krämer. Hinzu komme die Geldpolitik der EZB. Der aktuelle
Einlagensatz von zwei Prozent stütze die Konjunktur. Das deutsche
Wirtschaftswachstum dürfte daher von 0,1 Prozent in diesem Jahr auf
1,2 Prozent im Jahr 2026 steigen.
Auf längere Sicht zeigte sich Krämer aber wenig optimistisch. Das
Fiskalpaket gehe nicht mit Reformen und mit einem Neustart in der
Wirtschaftspolitik einher. "Insofern trägt das höhere
Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr Züge eines Strohfeuers."
Krämer erwartet zwar, dass das Fiskalpaket auch noch im Jahr 2027
die Wirtschaft anschieben wird. Sollten bis dahin Reformen
ausbleiben, dürfte das Wachstum danach sich zwischen Null und 0,5
Prozent bewegen.
Innerhalb der Eurozone dürfte es im Jahr 2026 zu Verschiebungen beim
Wachstum kommen. In südeuropäischen Ländern wie Italien und Spanien
sollte sich das Wachstum abkühlen, während es sich in Deutschland
beschleunigt.
"Das Sorgenkind der Eurozone ist Frankreich", sagte Krämer. Er
verweist auf die rasch steigenden Staatsschulden und höhere
Zinslasten. Frankreich war zuletzt auch durch große politische
Instabilität geprägt.
Am Devisenmarkt erwartet Krämer eine Aufwertung des Euro zum
US-Dollar. Dies liege an der unterschiedlichen Geldpolitik in den
beiden Währungsräumen. Die US-Notenbank dürfte ihre Leitzinsspanne
weiter deutlich senken. Dies liege auch an dem enormen Druck von
US-Präsident Donald Trump auf die Notenbank. Trump wolle so die
Konjunktur stimulieren. Die EZB werde ihre Zinsen jedoch
voraussichtlich nicht antasten. Schließlich dürfte die Inflation in
der Eurozone höher ausfallen, als von der EZB und anderen
Marktteilnehmern erwartet. Für das Jahr 2026 erwartet Krämer in der
Eurozone eine Inflationsrate von 2,0 Prozent und in den USA von 3,2
Prozent./jsl/mis
AXC0168 2025-11-07/14:00
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Autor: - dpa-AFX
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