| ROUNDUP: Gabriel und Altmaier: Keine enge Pipeline-Zusammenarbeit |
| 07.11.2025 17:32:00 |
Der ehemalige Bundeswirtschaftsminister Sigmar
Gabriel (SPD) und der frühere Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU)
haben eine enge und regelmäßige Zusammenarbeit zwischen der
Bundesregierung und der Landregierung von Mecklenburg-Vorpommern
beim Pipelineprojekt Nord Stream 2 verneint.
Dazu habe es "keinen Anlass" gegeben, sagte Altmaier. Laut Gabriel
war die Bundesregierung "weder an der Planung noch am Bau
beteiligt". Beide waren vom Untersuchungsausschuss des Landtags von
Mecklenburg-Vorpommern zur Klimastiftung MV als Zeugen geladen
worden.
Gabriel: Fehleinschätzung von Putin eine "bittere Erkenntnis"
Der Sonderausschuss soll klären, ob es russischen Einfluss auf die
Gründung der Landes-Stiftung gegeben hat. Mit deren Hilfe war Nord
Stream 2 im Jahr 2021 vollendet worden, deren Fertigstellung durch
US-amerikanische Sanktionsdrohungen gegen beteiligte Firmen infrage
stand.
Allerdings räumte Gabriel, der von 2013 bis Anfang 2017
Bundesminister für Wirtschaft und Energie und danach
Bundesaußenminister war, Fehler im Umgang mit Russland ein. Wladimir
Putin und dessen Absichten falsch eingeschätzt zu haben, "ist einer
der größten Fehler der deutschen Außenpolitik, an dem ich beteiligt
war. Das ist eine bittere Erkenntnis".
Altmaier sagte, er habe der Klimastiftung und deren Zweck skeptisch
gegenübergestanden. Die Gründung sei aber eine "Sache des Landes
gewesen". Der heute 67-Jährige war von Mai 2012 bis Dezember 2013
Bundesumweltminister. Ab Dezember 2013 war er Bundesminister für
besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramts. Von März 2018 bis
Dezember 2021 war Altmaier Bundesminister für Wirtschaft und
Energie.
Bau der Pipeline sei "privatwirtschaftliche Sache" gewesen
Beim Bau von Nord Stream 2 ging es laut Gabriel in erster Linie um
die Sicherstellung der Gasversorgung, die durch die Liberalisierung
des Energiemarktes zu einer "privatwirtschaftlichen Sache" geworden
sei. Altmaier bezeichnete Nord Stream 2 als "privatwirtschaftliches
Projekt nach den Regeln der Europäischen Union".
Der Bau der zweiten Ostsee-Pipeline, durch die weiteres Gas aus
Russland nach Westeuropa geleitet werden sollte, war heftig
umstritten - auch, weil das Projekt nach der russischen Annexion der
Krim 2014 noch in Angriff genommen wurde.
Die Verhandlungen im Krim-Konflikt sollten nach Aussage des heute
66-jährigen Gabriel nicht durch einen Stopp des Pipeline-Baus
gefährdet werden. Ein "aktives Vorgehen" der Bundesregierung gegen
die privatwirtschaftliche Unternehmung wäre "nicht förderlich"
gewesen. Die Pipeline ging wegen der russischen Aggression gegen die
Ukraine dann aber nicht in Betrieb und wäre nach den
Sprengstoffanschlägen auf die Rohre ohnehin nicht mehr nutzbar.
Ende November soll auch Ex-Kanzler Scholz aussagen
Zum wirtschaftlichen Aspekt von Nord Stream 2 sagte Gabriel: "Dass
Mecklenburg-Vorpommern sich wirtschaftliche Vorteile durch die
Pipeline erhofft hat, ist kein Geheimnis." Die Stiftung war Anfang
2021 auf Beschluss des Landtags ohne Gegenstimme gegründet worden.
Die zum russischen Staatskonzern Gazprom gehörende
Nord Stream 2 AG brachte 20 Millionen Euro für Klimaschutzmaßnahmen
in die Stiftung ein, das Land lediglich 200.000 Euro. Der Bau der
Pipeline sei mit Ausnahme der Grünen von allen anderen "mit großer
Mehrheit" befürwortet worden, sagte Gabriel weiter.
Vor dem Landtagsgremium hatte bereits Ex-Kanzler Gerhard Schröder
(SPD) ausgesagt. Der 81-Jährige hatte sowohl Nord Stream 2 als auch
die Gründung der Klimaschutzstiftung Mecklenburg-Vorpommern als eine
"außerordentlich vernünftige Entscheidung" bezeichnet.
Am 21. November soll mit Olaf Scholz ein zweiter ehemaliger
sozialdemokratischer Regierungschef vernommen werden. Der
Untersuchungsausschuss soll seine Arbeit bis zur Landtagswahl in
Mecklenburg-Vorpommern im kommenden Jahr abschließen./sff/DP/stk
ISIN US3682872078
AXC0220 2025-11-07/17:32
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Autor: - dpa-AFX
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