| China lockert Ausfuhrregeln für Nexperia-Chips nach Europa |
| 09.11.2025 14:10:00 |
Im Streit über ausbleibende
Chiplieferungen des für die Autoindustrie wichtigen Zulieferers
Nexperia gibt es nach Angaben von EU-Handelskommissar Maros Sefcovic
ermutigende Fortschritte. Wie Sefcovic mitteilte, hat das
chinesische Handelsministerium am Samstag gegenüber der Europäischen
Kommission bestätigt, dass Ausfuhrverfahren für Nexperia-Chips
weiter vereinfacht werden.
Demnach würden Exporteuren Ausnahmen von den Lizenzanforderungen
gewährt, sofern erklärt werde, dass die Waren für zivile Zwecke
bestimmt seien. "Diese Maßnahme tritt mit sofortiger Wirkung in
Kraft", fügte Sefcovic hinzu.
Hintergrund des Chip-Konflikts ist die Entscheidung der
niederländischen Regierung vom 30. September, Nexperia wegen
Bedenken gegenüber der chinesischen Muttergesellschaft Wingtech
unter staatliche Kontrolle zu stellen. Kurz darauf hatte Peking
Exportbeschränkungen für bestimmte Nexperia-Chips verhängt, die auch
europäische Autohersteller treffen.
Chipkrise beschäftigt auch Kanzler Merz
Nexperia produziert vor allem Standardchips, die in großen
Stückzahlen in der Autoindustrie und in elektronischen Geräten
verwendet werden. Peking hatte bereits vor Kurzem angekündigt, unter
bestimmten Voraussetzungen Ausnahmen für Nexperia-Exporte
zuzulassen, nachdem die Niederlande ein Entgegenkommen in dem Streit
in Aussicht gestellt hatten. Erste Unternehmen berichteten bereits
von erteilten Genehmigungen.
Sefcovic teilte mit, die EU-Kommission werde in engem Austausch mit
den chinesischen und niederländischen Behörden bleiben, um ein
dauerhaftes, stabiles und berechenbares Rahmenwerk zu schaffen, das
die vollständige Wiederherstellung der Halbleiterströme
gewährleiste. "Eine solche Stabilität und Berechenbarkeit sind
entscheidend für die industrielle Basis Europas und stärken ihre
globale Wettbewerbsfähigkeit", erklärte er.
Vor den Ankündigungen von Sefcovic hatte sich Bundeskanzler
Friedrich Merz optimistisch gezeigt. "Es scheint der Weg jetzt offen
zu sein für eine Wiederaufnahme der Lieferung", sagte er am Rande
eines Klimagipfels im brasilianischen Belém. Er habe zuvor erneut
mit dem geschäftsführenden niederländischen Ministerpräsidenten Dick
Schoof über das Thema gesprochen.
Peking forderte Entgegenkommen der Niederlande
Zuvor hatte China ein deutlicheres Entgegenkommen der Regierung in
Den Haag gefordert. Die Niederlande hätten noch keine erkennbaren
Maßnahmen unternommen, um die Verletzung der Rechte und Interessen
chinesischer Firmen zu unterbinden und die Stabilität globaler
Lieferketten wiederherzustellen, hatte das Handelsministerium in
Peking mitgeteilt.
Die Behörde reagierte laut Mitteilung auf einen Online-Beitrag des
geschäftsführenden niederländischen Wirtschaftsministers Vincent
Karremans vom 6. November. Auf X hatte er geschrieben, dass die
Niederlande angesichts der konstruktiven Gespräche mit den
chinesischen Behörden darauf vertrauten, dass die Lieferungen von
Chips aus China nach Europa und in den Rest der Welt in den
kommenden Tagen die Kunden von Nexperia erreichen würden.
Chinas Handelsministerium forderte, dass die Darstellung der
Niederlande nicht nur bei Worten bleibe, sondern so bald wie möglich
konstruktive Pläne nach sich ziehe. Den Haag solle außerdem damit
aufhören, sich über administrative Wege in Angelegenheiten von
Unternehmen einzumischen. Peking habe der Bitte des niederländischen
Wirtschaftsministeriums zugestimmt, Vertreter für Beratungen nach
China zu schicken, hieß es./aha/jon/DP/mis
ISIN DE0005190003 DE0007100000 DE0007664039 DE0006231004 DE000AUM0V10
AXC0040 2025-11-09/14:10
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Autor: - dpa-AFX
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