Drosten zu Corona-Maßnahmen: Abwarten wäre ein Fehler gewesen
11.11.2025 14:06:00

Aus Sicht des Virologen Christian Drosten hätte ein längeres Zögern mit Corona-Maßnahmen in der ersten Infektionswelle der Pandemie viele Menschenleben in Deutschland gekostet. "Ich kann also deutlich sagen: Es wäre ein Fehler in der politisch-verantwortlichen Infektionskontrolle zu warten, bis das Gesundheitssystem erste Überlastungsanzeichen zeigt", sagte Drosten im Thüringer Untersuchungsausschuss. Der 53-Jährige ist Direktor des Instituts für Virologie an der Charité in Berlin und war im Thüringer Landtag als Sachverständiger geladen.
Vergleich mit Großbritannien
Drosten zeigte den Abgeordneten Daten zur ersten Infektionswelle in Großbritannien und in Deutschland. Demnach warteten die Briten mit dem Hochfahren der Infektionsschutzmaßnahmen drei Wochen länger als die Deutschen.
Der Virologe rechnete vor, dass es in Deutschland im betrachteten Zeitraum wohl rund 70.000 Tote gegeben hätte statt der rund 9.300, wenn es den Weg Großbritanniens gegangen wäre und mit Maßnahmen noch abgewartet hätte. Es seien also rund 60.000 Menschenleben gerettet worden.
Menschenleben gerettet
In der gesamten Pandemie habe es etwas unter 180.000 Tote in Deutschland gegeben. "Wir hätten viel mehr erwarten müssen und haben viele, viele Menschenleben in dieser ersten Welle gerettet - alleine durch dieses frühe Eingreifen", sagte Drosten.
Der Corona-Untersuchungsausschuss soll Fehler und Versäumnisse der Politik in der Corona-Pandemie aufklären und Handlungsempfehlungen für die Zukunft ableiten. Neben dem Untersuchungsausschuss gibt es in Thüringen noch eine Enquete-Kommission, die auf die Erfahrungen blickt, die in der Corona-Pandemie gesammelt wurden, und Handlungsempfehlungen für künftige Pandemie- oder sonstige Gesundheitskrisenlagen erarbeiten soll./htz/DP/mis
AXC0208 2025-11-11/14:06
Autor:  - dpa-AFX
 Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.
 Österreich-Börsen
 ATX4.858,93 22,51 0,47% 
 ATX Prime2.414,58 11,19 0,47% 
 Immobilien-ATX346,76 1,06 0,31% 
 Indizes
 DAX24.088,06 128,07 0,53% 
 TecDax3.515,36 18,67 0,53% 
 MDAX29.204,45 63,25 0,22% 
 Dow Jones (EOD)47.368,63 381,53 0,81% 
 Nasdaq 10025.550,64 -61,09 -0,24% 
 S & P 500 (EOD)6.832,43 103,63 1,54% 
 SMI12.702,08 246,88 1,98% 


 Zinsen / Währungen
 Wichtige Währungen
 EUR/US$1,1585 0,00 0,24% 
 EUR/Yen178,5627 0,42 0,23% 
 EUR/CHF0,9274 -0,00 -0,32% 
 EUR/Brit. Pfund0,8800 0,00 0,32% 
 Yen/US$0,0065 0,00 0,02% 
 CHF/US$1,2492 0,01 0,58% 
 Zinsen
 ESTR (EUR)1,9310-0,00 -0,05% 
 SAR® ON (CHF)-0,0388-0,00 -1,18% 
 TONA (JPY)0,48100,00 0,63% 
 Rohstoffe
 baha Brent Indication64,920,91 1,42% 
 Gold4.123,5139,48 0,97% 
 Silber51,191,24 2,48% 
 Platin1.599,5311,19 0,70% 
 

Technologie und Daten von . Bitte Nutzungsbedingungen beachten.