| Arme Staaten rügen UN-Klimagipfel als zu träge |
| 11.11.2025 19:16:00 |
Auf der Klimakonferenz in Brasilien hat die Gruppe
der am wenigsten entwickelten Staaten die Schwerfälligkeit der
jährlichen UN-Gipfel angeprangert. Die Ergebnisse seien dürftig,
obwohl die Klimakrise inzwischen überall Zerstörungen anrichte und
Menschenleben koste, sagte der Diplomat Evans Njewa aus Malawi im
brasilianischen Belém, wo die inzwischen 30. UN-Klimakonferenz tagt.
"Wir reden, diskutieren und machen Versprechungen. Dann verschieben
wir es und treffen uns wieder", rügte er.
Auf dem ersten Plenum der fast 200 Staaten bekräftigte er die
Forderung Dutzender Entwicklungsstaaten, dass die Industriestaaten
ihre staatlichen Klimahilfen zur Anpassung an die fatalen Folgen der
Erderhitzung bis 2030 auf mindestens 120 Milliarden US-Dollar
verdreifachen müssten. Njewa sprach für 44 Staaten in Afrika, der
Karibik und pazifischen Raum.
Das Leben vieler Menschen dort sei ein Überlebenskampf. Frauen
müssten weite Strecken zurücklegen, um Wasser zu holen, und Bauern
verlören Saison für Saison ihre Ernte. "Überschwemmungen, Dürren und
Hunger haben unsere Widerstandsfähigkeit auf die Probe gestellt -
nicht nur in Afrika, sondern auch in der Karibik und im
asiatisch-pazifischen Raum."
Bedarf vielfach höher als die Hilfe
Auch eine indische Klimadiplomatin erinnerte an die rechtliche
Verpflichtung der Industriestaaten aus dem Pariser Klimaabkommen von
2015, dass die reichen Staaten den Entwicklungsländern Klimahilfen
gewähren müssen. Sie verwies auf einen neuen UN-Bericht, wonach der
Bedarf die aktuellen Finanzflüsse weit übersteigt. Der neue
UN-Report zur "Anpassungslücke" zeigt, dass Entwicklungsländer bis
2035 jährlich mindestens 310 Milliarden US-Dollar (268 Mrd. Euro)
dafür brauchen - das Zwölffache der derzeitigen internationalen
öffentlichen Finanzmittel.
Der Irak forderte im Namen der Gruppe G77, der auch China angehört,
dass die Klimahilfen der Industriestaaten deutlich aufgestockt
werden müssten. In der veralteten UN-Logik ist China weiter als
Entwicklungsland eingestuft und daher kein Geber-, sondern ein
Nehmerland.
Ein Vertreter Tansanias, der für die afrikanischen Staaten sprach,
sagte, die Konferenz in Brasilien müsse Lösungen liefern, dass die
Finanzierung auf freiwilligen Zahlungen basiert sowie vorhersehbar
und leicht zugänglich ist.
EU verweist auf Rolle als größter Geldgeber
Eine dänische Klimadiplomatin wies im Namen der EU darauf hin, dass
die EU und ihre Mitgliedstaaten zusammen mit der Europäischen
Investitionsbank schon jetzt größter Geber öffentlicher Klimahilfen
seien. Allein im Jahr 2024 seien 31,8 Milliarden Euro geflossen und
weitere 11 Milliarden Euro private Finanzmitteln mobilisiert worden,
um Entwicklungsländer zu unterstützen. Die EU stehe zu dem im
vergangenen Jahr vereinbarten Ziel, dass die Industriestaaten bis
2035 jährlich mindestens 300 Milliarden US-Dollar an
Klimafinanzierung bereitstellen./toz/DP/jha
AXC0296 2025-11-11/19:16
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Autor: - dpa-AFX
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