| ROUNDUP/Reiches Reise in die Golfregion: Das sind die Themen |
| 17.11.2025 06:35:00 |
Es geht um eine engere Partnerschaft,
Investitionen und Erdgas: Bundeswirtschaftsministerin Katherina
Reiche ist mit einer Wirtschaftsdelegation unterwegs in der
Golfregion. Die CDU-Politikerin führt bis Mittwoch politische
Gespräche in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar. "Mit der
Reise vertiefen wir unsere Zusammenarbeit und erschließen neue
Chancen für die Wirtschaft beider Seiten", sagte Reiche.
Deutsche Partner
"In einer Welt mit zunehmenden geopolitischen Spannungen muss
Deutschland seine strategischen Partnerschaften aktiv gestalten",
sagte die Ministerin vor dem Abflug in Berlin. Die Vereinigten
Arabischen Emirate und Katar seien wichtige Partner im Mittleren
Osten - "wirtschaftlich ambitioniert, technologiestark und
kapitalstark". Es sollten Partnerschaften bei Technologie und
Rohstoffen vertieft werden.
Beide Länder zählen laut Ministerium zu zentralen wirtschaftlichen
Akteuren in der Region und wichtigen strategischen Handelspartnern
für Deutschland. "Wir senden ein klares Signal: Deutschland setzt
wieder auf wirtschaftliche Vernunft, Reformen und
Investitionsfreundlichkeit", so Reiche. In der Golfregion dürfte es
aber auch um eine politische Dimension gehen. Katar nimmt eine
wichtige Vermittlerrolle im Konflikt zwischen Israel und der
islamistischen Hamas ein. Katar stand vor dem Hintergrund der
Fußball-Weltmeisterschaft 2022 aber auch wegen
Menschenrechtsverletzungen in der Kritik.
Energie
In Katar dürfte es auch um eine Drohung Katars gehen, wegen der
europäischen Lieferkettenrichtlinie Flüssiggas (LNG-)Exporte nach
Europa einzufrieren oder ganz zu stoppen. Die geplante EU-Richtlinie
soll Unternehmen verpflichten, negative Auswirkungen auf
Menschenrechte und Umwelt entlang der gesamten Lieferkette zu
verhindern. Nach den ursprünglichen Plänen sollten Unternehmen einen
Plan erarbeiten und umsetzen, wie sie dazu beitragen wollen,
Klimaschutzziele nach dem Pariser Klimaabkommen zu erreichen - bei
Nichteinhaltung sollten hohe Strafen drohen.
Allerdings hat das EU-Parlament eine Abschwächung des
Lieferkettengesetzes freigemacht; es soll keine Pflicht mehr
bestehen, Klimapläne auszuarbeiten. Das Parlament nimmt nun finale
Verhandlungen mit den EU-Staaten über das Vorhaben auf.
Nach Angaben des Verbands Gas- und Wasserstoffwirtschaft lag der
Anteil der LNG-Lieferungen in die EU aus Katar im ersten Halbjahr
dieses Jahres bei etwa 10 Prozent. Unter Verweis auf Schätzungen der
Internationalen Energieagentur hieß es weiter, dass bis 2030 neue
Verflüssigungskapazitäten fast ausschließlich in den USA und in
Katar entstehen.
Dazu kommt: Ab 2027 soll kein russisches Flüssigerdgas mehr in die
EU kommen. Zu Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine
im Februar 2022 war Deutschland noch abhängig von russischem Gas und
suchte händeringend nach Alternativen. Im März 2022 reiste Reiches
Amtsvorgänger Robert Habeck (Grüne) nach Katar und vereinbarte eine
langfristige Energiepartnerschaft.
Investitionen
Mit an Bord bei Reiches Reise ist der frühere Commerzbank
-Chef Martin Blessing, der persönliche Beauftragte von
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) für Investitionen. Das Ziel der
Bundesregierung: In Deutschland soll wieder stärker investiert
werden.
In den Emiraten und Katar gibt es starke Staatsfonds, die schon
intensiv in Deutschland investiert haben - Blessing und Reiche
dürften das Signal setzen: Weitere Investitionen sind willkommen.
Beispiel Energie: Der Ausbau der Stromnetze ist sehr teuer. Die
Koalitionsspitzen haben einen Deutschlandfonds angekündigt - als ein
Feld wird in einem Papier auch ein neuer Energieinfrastrukturfonds
genannt. Es sollten "attraktive Finanzierungs- und
Beteiligungsmöglichkeiten" geschaffen werden, um dringend notwendige
Investitionen in Energienetze und den Ausbau der erneuerbaren
Energien zu ermöglichen.
Covestro
In den Emiraten dürfte es auch um die geplante milliardenschwere
Übernahme des Chemiekonzerns Covestro durch den
Ölkonzern Adnoc aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gehen. Die
EU hat der Transaktion unter Auflagen zugestimmt. Die Entscheidung
der Bundesregierung steht noch aus. Das Wirtschaftsministerium prüft
ebenfalls. Auch Reiche könnte grünes Licht geben./hoe/DP/zb
ISIN DE000CBK1001 DE000A40KY26
AXC0031 2025-11-17/06:35
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Autor: - dpa-AFX
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