| ROUNDUP: Rheinmetall peilt bis Ende des Jahrzehnts 50 Milliarden Euro Umsatz an |
| 18.11.2025 11:46:00 |
Deutschlands größter Rüstungskonzern will den
Umsatz binnen sechs Jahren etwa verfünffachen. "2030 wollen wir bei
Verkäufen von etwa 50 Milliarden Euro sein", sagte Konzernchef Armin
Papperger vor Finanzanalysten im niedersächsischen Unterlüß und
zeigte sich überzeugt, dieses Ziel zu erreichen. Hintergrund sind
zahlreiche Kriege und internationale Konflikte. In Unterlüß hat
Rheinmetall sein größtes Werk. Die Rheinmetall-Aktie
zog nach den Nachrichten in der Spitze um fast fünf Prozent an, am
späten Vormittag standen sie noch mit rund drei Prozent im Plus.
Das Unternehmen werde zudem profitabler wirtschaften, betonte
Papperger. "Wir wollen größer werden und bessere Zahlen haben." 2030
soll die operative Marge bei mehr als 20 Prozent liegen. 2024 war
Rheinmetall auf einen Jahresumsatz von 9,8 Milliarden Euro gekommen
bei einer Marge von 15,2 Prozent. Vor dem russischen Angriff auf die
Ukraine waren es 2021 rund 5,7 Milliarden Euro gewesen. Für dieses
Jahr ist weiterhin eine Marge von 15,5 Prozent angepeilt sowie ein
Umsatzplus von 25 bis 30 Prozent, was bis zu 12,7 Milliarden Erlös
bedeuten würde.
Als Folge des Ukraine-Krieges bekommt Rheinmetall deutlich mehr
Aufträge für Artillerie, Munition, Flugabwehr und Panzer. Zum einen
liefert die Waffenschmiede direkt an die Ukraine, zum anderen
stocken Nato-Staaten ihre Lager auf und modernisieren ihre
Militärgüter, um für einen möglichen russischen Angriff gewappnet zu
sein.
Was würde ein Ende des Ukraine-Krieges bedeuten?
Papperger betonte zudem, dass ein möglicher Friedensschluss in der
Ukraine oder ein Einfrieren des dortigen Konfliktes dem
wirtschaftlichen Aufschwung von Rheinmetall keinen Abbruch tun
würde. Die Nato-Staaten seien entschlossen, wesentlich mehr in ihre
Armeen zu investieren als früher, und der Bedarf an Rüstungsgütern
werde noch lange groß sein. Treiber sei hierbei Deutschland, dessen
Verteidigungshaushalt sich von 2025 bis 2030 voraussichtlich auf
etwa 180 Milliarden Euro verdreifachen werde, so Papperger.
Allerdings bräuchte es hierfür Planungssicherheit. "Wir brauchen
langfristige Verträge, darüber haben wir mit der deutschen Regierung
lange geredet, und ich glaube, wir werden sie bekommen."
2030 werde beim Boom des Rüstungsgeschäfts nicht das Ende der
Fahnenstange erreicht sein, zeigte sich der Manager überzeugt. "2030
werden die Nato-Staaten nicht 100 Prozent da sein, wo sie sein
wollen." Daher werden sie auch danach kräftig einkaufen, so die
Prognose des Rüstungsmanagers.
Rheinmetall möchte seine Produktionskapazitäten erheblich steigern.
Stellte die Firma im Jahr 2022 nach eigenen Angaben noch 60.000
Schuss Panzermunition im Kaliber 120 Millimeter her, so sollen es
2027 schon 240.000 sein. Noch steiler geht es bei
155-Millimeter-Artilleriemunition nach oben: Waren es 2022 noch
70.000 Schuss, so sollen es 2027 bereits 1,1 Millionen und 2030 1,5
Millionen sein. Bei Mittelkaliber-Munition, die etwa zur Flugabwehr
genutzt wird, wird die Jahresproduktion den Plänen zufolge von 2022
bis 2030 auf 4 Millionen Schuss vervierfacht.
Bislang stellt Rheinmetall nicht nur Rüstungsgüter her, sondern auch
Autoteile. Dieser Geschäftszweig als Zulieferer schwächelt
allerdings, er steht zum Verkauf. Spätestens Mitte nächsten Jahres
wird Rheinmetall ein reiner Rüstungskonzern sein, wie aus den Worten
von Papperger deutlich wurde: "Ich glaube, wir sind bereit zum
Verkauf des zivilen Geschäfts im ersten oder zweiten Quartal
nächsten Jahres."/wdw/DP/tav/jha/
ISIN DE0007030009
AXC0131 2025-11-18/11:46
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Autor: - dpa-AFX
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