| ROUNDUP/Trump über Saudi-Kronprinz: Top-Bilanz bei Menschenrechten |
| 18.11.2025 21:43:00 |
US-Präsident Donald Trump hat dem saudischen
Kronprinzen Mohammed bin Salman ein erstklassiges Zeugnis im
Hinblick auf Menschenrechte ausgestellt. "Ich bin sehr stolz darauf,
was er geleistet hat. Was er getan hat, ist unglaublich,
hinsichtlich Menschenrechten und allem anderen", sagt Trump im
Weißen Haus in Washington neben einem sichtlich zufriedenen MBS, wie
der saudische Thronfolger oft nur genannt wird. Trump fügt hinzu:
"Es ist eine Ehre, dein Freund zu sein, und es ist eine Ehre, dass
du hier bist."
Der erste Besuch des saudischen Thronfolgers im Weißen Haus nach der
Ermordung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi vor gut sieben
Jahren hatte heftige Kritik von Journalisten und
Menschenrechtsaktivisten hervorgerufen. Khashoggi hatte unter
anderem als Kolumnist der renommierten US-Zeitung "Washington Post"
gearbeitet, eher er im Jahr 2018 das saudische Konsulat in Istanbul
betrat und für immer verschwand. Es gilt als erwiesen, dass er dort
ermordet und seine Leiche zerstückelt wurde. US-Geheimdienste sahen
den saudischen Kronprinzen als Drahtzieher für die Tat an.
Doch Kritik an seinem Freund, einem "äußerst angesehenen Mann", wie
er sagt, lässt Trump nicht zu. Die Frage einer Journalistin zum Fall
Khashoggi weist der US-Präsident barsch ab und verunglimpft ihren
Arbeitgeber als "Fake News". "Dinge passieren", sagte Trump.
Mohammed bin Salman habe jedenfalls nichts von der Sache gewusst,
behauptete der US-Präsident.
Kampfjets fliegen übers Weiße Haus
Als er den saudischen Kronprinzen mit viel Pomp in Washington
empfängt, donnern gleich mehrere Kampfjets vom Typ F-35 über das
Weiße Haus. Schon vor der Ankunft des Gastes hatte Trump den Verkauf
der heiß begehrten Tarnkappenjets versprochen.
Bei dem Treffen im Oval Office wird nun einmal mehr klar, dass Trump
in dem Saudi vor allem einen Geschäftspartner sieht. Schon vor
Trumps Besuch in Saudi-Arabien im Mai hatte der Thronanwärter
saudische Investitionen in den USA im Umfang von 600 Milliarden
Dollar über vier Jahre zugesagt. Nun spricht er gar von einer
Billion, ohne das genauer aufzuschlüsseln.
Hoffnungen auf Normalisierung der Beziehung zu Israel
Der Besuch des saudischen Herrschers hatte auch Hoffnungen geweckt,
es könne Bewegung in die Frage kommen, ob das Königreich den
Abraham-Abkommen zur Normalisierung der Beziehung mit Israel
beitritt. Doch hier bleibt vieles vage. Trump sagt, man habe darüber
gesprochen und er habe ein gutes Gefühl.
Der saudische Kronprinz machte allerdings zumindest Andeutungen,
dass eine Normalisierung der Beziehung nicht unmöglich ist. Man
wolle Teil der Abraham-Abkommen werden, sagt Mohammed bin Salman,
aber es müsse einen "klaren Weg hin zu einer Zweistaatenlösung"
geben. Dabei geht es um eine friedliche Koexistenz Israels mit einem
unabhängigen Staat Palästina. Auf die Frage, wie Israel zu der
Weitergabe der Tarnkappenflugzeuge stehe, über die bisher nur der
jüdische Staat in der Region verfügt, sagte Trump: "Israel wird
glücklich sein". Was genau er damit meinte, blieb unklar.
Israels Regierung lehnt Zweistaatenlösung ab
Das Thema Zweistaatenlösung hatte bereits in den Tagen vor dem
Besuch die Gemüter in Israel erhitzt. Ein Passus über die
Möglichkeit eines palästinensischen Staats hatte den Weg in die
UN-Resolution gefunden, die den Gaza-Friedensplan des US-Präsidenten
stützen soll. Die Resolution wurde beinahe einstimmig angenommen.
Nur die Veto-Mächte Russland und China enthielten sich. Die
Zustimmung setzt ein deutliches Zeichen, dass der Friedensplan auf
breite Unterstützung der Staatengemeinschaft bauen kann.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt die Gründung
eines palästinensischen Staats jedoch ab und bekräftigte das kurz
vor der Abstimmung am Montagnachmittag erneut. Er reagierte damit
auf Forderungen seiner rechtsextremen Koalitionspartner Itamar
Ben-Gvir und Bezalel Smotrich.
Deutschland und andere westliche Verbündete Israels betrachten die
Zweistaatenlösung als einzigen Weg zu einer friedlichen Lösung des
Nahostkonflikts.
Aktivisten: Schlimmste Unterdrückung in Geschichte des Landes
Human Rights Watch und andere Menschenrechtsorganisationen
veröffentlichten kurz vor dem Besuch Mohammed bin Salmans einen
Aufruf, in dem sie eine klare Positionierung der USA forderten.
Washington müsse Themen wie die Hinrichtungen in dem Land
ansprechen, die in diesem Jahr mit bereits 300 exekutierten Menschen
auf einen Rekord zusteuerten. Dabei sei es höchst unwahrscheinlich,
dass Angeklagte einen fairen Prozess erhielten.
Saudi-Arabien habe in den vergangenen Jahren die schlimmste
Unterdrückung der Meinungsfreiheit und Missachtung von
Menschenrechten in der modernen Geschichte des Landes erlebt, so die
Aktivisten./cmy/DP/he
AXC0305 2025-11-18/21:43
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Autor: - dpa-AFX
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