| ROUNDUP: Polen schließt nach Anschlag letztes russisches Konsulat |
| 19.11.2025 12:27:00 |
Als Reaktion auf den Sprengstoffanschlag auf
eine strategisch wichtige Bahnstrecke schließt Polen das russische
Generalkonsulat in Danzig (Gdansk). Er habe die Genehmigung für die
diplomatische Niederlassung zurückgezogen, sagte Außenminister
Radoslaw Sikorski in Warschau. Polen werde als Antwort auf den
Anschlag auch weitere Schritte "nicht diplomatischer Natur"
unternehmen. Details nannte Sikorski nicht.
Die polnische Regierung beschuldigt russische Geheimdienste, hinter
einem Sprengstoffanschlag auf die Bahnstrecke von Warschau nach
Lublin zu stecken. In der Nähe der Ortschaft Mika rund hundert
Kilometer südöstlich von Warschau waren am Samstag bei einer
Explosion die Gleise zerstört worden. Weil ein Zugführer die
Beschädigung bemerkte und meldete, wurde niemand verletzt. Die
Ermittler haben zwei Tatverdächtige im Visier. Die beiden
ukrainischen Staatsbürger sollen im Auftrag Moskaus gehandelt und
sich nach der Tat nach Belarus abgesetzt haben.
"Die Absicht war, Menschen zu töten"
Dieser Vorfall sei eine bedeutende Eskalation im russischen
Vorgehen, sagte Sikorski. "Sabotage ist, wenn Besitz beschädigt
wird. Wenn die Absicht ist, Menschen zu töten, ist das keine
Sabotage mehr, sondern Staatsterrorismus."
Das russische Generalkonsulat war die letzte verbleibende
Einrichtung dieser Art in Polen. Bereits im Mai hatte Polen nach
Brandstiftungsvorwürfen gegen den russischen Geheimdienst das
Generalkonsulat in Krakau schließen lassen. Das Generalkonsulat in
Posen (Poznan) wurde aus dem gleichen Grund bereits 2024
geschlossen.
Sikorski betonte, Polen habe ähnlich wie andere EU-Länder, die von
den Aktivitäten des russischen Geheimdienstes betroffen seien, nicht
die Absicht, die russische Botschaft in Warschau zu schließen und
die diplomatischen Beziehungen zu Moskau abzubrechen.
Kreml bedauert Verfall der Beziehungen
In Moskau kündigte Außenministeriumssprecherin Maria Sacharowa an,
die Zahl der polnischen Diplomaten im Konsulat des Landes zu
reduzieren. Es handele sich um "spiegelgerechte" Maßnahmen der
russischen Seite, sagte sie der Moskauer Zeitung "Kommersant".
Kremlsprecher Dmitri Peskow sprach von einem "völligen Verfall" der
Beziehungen zu Polen. Die Schließung des Generalkonsulats sei
Ausdruck des Wunsches der polnischen Führung, jegliche Möglichkeit
konsularischer oder diplomatischer Beziehungen zunichtezumachen. "Da
kann man nur sein Bedauern ausdrücken."
Polens Außenminister sagte weiter, man werde sich an die Regierung
in Belarus mit einem Gesuch wenden, die beiden Tatverdächtigen
auszuliefern. "Dies sind die Prozeduren." Große Hoffnungen, dass das
von Machthaber Alexander Lukaschenko autoritär regierte Land der
Bitte nachkomme, habe man nicht. Belarus ist ein enger Verbündeter
Russlands./dhe/DP/jha
AXC0177 2025-11-19/12:27
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Autor: - dpa-AFX
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