| KTM-Mutter Pierer Mobility heißt künftig Bajaj Mobility / Indischer Bajaj-Konzern hat Kontrolle übernommen - Firmensitz wird nach Mattighofen verlegt, Personalrochade im Aufsichtsrat |
| 19.11.2025 14:09:00 |
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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Abstimmungsergebnisse aus HV
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Die KTM-Mutter Pierer Mobility AG heißt
künftig Bajaj Mobility AG. Die außerordentliche Hauptversammlung hat
am Mittwoch die Änderung des Firmenwortlauts beschlossen. Denn der
indische Fahrzeugkonzern Bajaj hatte am Dienstag alle Anteile am
bisherigen Joint Venture Pierer Bajaj und damit indirekt die
Mehrheit an der Pierer Mobility übernommen. Beschlossen wurden zudem
die Verlegung des Firmensitzes nach Mattighofen und Veränderungen im
Aufsichtsrat.
Bajaj, seit 2007 Partner des oberösterreichischen Motorradbauers
KTM, hatte im Frühjahr mit einer Finanzspritze das Überleben der
insolventen KTM gesichert. Im Gegenzug wurde vereinbart, dass Bajaj
das bisherige Joint Venture Pierer Bajaj zur Gänze und damit die
Kontrollmehrheit an der KTM-Mutter Pierer Mobility übernimmt.
Grünes Licht für Übernahme
Nachdem die Übernahmekommission und die EU-Kommission grünes
Licht gegeben hatten, wurde diese Call-Option nun ausgeübt. Am
Dienstag wurden die Aktien der Pierer Industrie an Bajaj übertragen,
damit ist Bajaj mit 74,9 Prozent auch kontrollierende
Mehrheitsaktionärin der Pierer Mobility AG, teilte diese in der
Nacht auf Mittwoch mit.
Am Mittwochvormittag wurde in einer außerordentlichen
Hauptversammlung zudem die Umbenennung in Bajaj Mobility AG
beschlossen. Die teilnehmenden Aktionäre vertraten 79,74 Prozent des
Grundkapitals, ihr Votum fiel einstimmig aus. Bei der Verlegung des
Firmensitzes von Wels nach Mattighofen, wo auch die Tochter KTM zu
Hause ist, gab es ebenfalls keine Gegenstimmen und nur wenige
Enthaltungen.
Aufsichtsrat verkleinert und neu besetzt
Zudem wurde beschlossen, den Aufsichtsrat von bisher sechs auf
künftig vier Mitglieder zu verkleinern, Pierer-Vertrauensleute
scheiden aus, es folgen welche von Bajaj: Neu in das Kontrollgremium
wurden Bajaj-Vorstandsmitglied Pradeep Shrivastava und Wulf Gordian
Hauser gewählt, beide - bei rund 25,6 Mio. abgegebenen Stimmen - mit
ca. 1,37 Mio. Gegenstimmen. Ewald Oberhammer - er war bisher
Vorsitzender des Kontrollgremiums - sowie Ernst Chalupsky, Michaela
Friepeß und Iris Filzwieser werden ihre Mandate zurücklegen.
Was es für den KTM-Standort in Österreich bedeutet, dass die
Inder nun das Ruder übernommen haben, ist offen. Rajiv Bajaj, Chef
des Familienkonzerns Bajaj Auto, war bei einem Treffen mit dem
oberösterreichischen Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) in
Indien um Beruhigung bemüht: "KTM wird immer ein österreichisches
Unternehmen bleiben, das führend in Forschung, Design, Entwicklung,
Engineering, Racing sowie in der Produktion und dem Vertrieb
erstklassiger großer und spezialisierter Motorräder in bevorzugten
Märkten sein wird", er sehe KTM und Bajaj als jeweils eigenständig,
zitieren ihn "Oberösterreichische Nachrichten" und "Kronenzeitung"
in ihren Mittwoch-Ausgaben. Achleitner sieht darin ein "klares
Bekenntnis zum Erhalt des KTM-Standorts in Österreich".
Inder haben Effizienz und Kosten im Fokus
Allerdings ist laut den Zeitungsartikeln von Bajaj-Vorstand und
Neo-Aufsichtsrat Shrivastava auch betont worden, dass die Effizienz
steigen und die Kosten sinken müssten. Während im Bajaj-Werk im
indischen Pune etwa 1.000 Beschäftigte rund 200.000 Motorräder im
Jahr herstellen können, seien es bei KTM in Österreich etwa 4.000
Beschäftigte für 230.000 Motorräder. Schon seit längerem werden die
leichteren KTM-Motorräder von Bajaj in Indien produziert.
Großvolumige, Offroad- und High-End-Motorräder sollen laut den
Bajaj-Managern aber auch in Zukunft im Innviertel produziert werden.
(Redaktionelle Hinweise: Die APA hat am 3.9.2025 eine Grafik zur
neuen Eigentümerstruktur ausgespielt (Grafik 1126-25, 88 x 120 mm))
ver/mri/inn/cri/ker
ISIN AT0000KTMI02 AT0000820659
WEB www.pierermobility.com
http://www.piererindustrie.at
https://www.pierermobility.com/
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Autor: - APA/ver/mri/inn/cri/ker
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