| ROUNDUP 2: Niederlande geben Kontrolle über Chip-Firma Nexperia ab |
| 19.11.2025 14:19:00 |
(Neu: Absätze 9,10,11,12 mit Informationen über Folgen für
Unternehmen und Gerichtsverfahren)
DEN HAAG (dpa-AFX) - Im Konflikt um den Chiphersteller Nexperia
kommen die Niederlande China entgegen und geben die Kontrolle über
das Unternehmen wieder ab. Das teilte Wirtschaftsminister Vincent
Karremans in Den Haag mit. China hatte zuvor diesen Schritt der
Niederlande gefordert, bevor die Lieferung der für die Autoindustrie
wichtigen Halbeiter wieder voll aufgenommen werde.
Der Minister nannte die von China ergriffenen Maßnahmen zur
Sicherstellung der Chipversorgung Europas positiv. "Wir betrachten
dies als Zeichen des guten Willens."
Gespräche mit Peking gehen weiter
"Angesichts der jüngsten Entwicklungen halte ich es für den
richtigen Zeitpunkt, einen konstruktiven Schritt zu unternehmen",
teilte der geschäftsführende Minister in Den Haag mit. In den
vergangenen Tagen seien konstruktive Gespräche mit den chinesischen
Behörden geführt worden.
Der Dialog mit Peking werde fortgesetzt, teilte der Minister mit.
Zurzeit befindet sich eine hochrangige Delegation des Ministeriums
in Peking.
Verstimmungen in Peking
Das chinesische Unternehmen hat seinen europäischen Sitz im
niederländischen Nimwegen und produziert Halbleiter, die vor allem
für die Autoindustrie wichtig sind.
Der Minister hatte Ende September wegen starker Bedenken gegenüber
dem chinesischen Eigentümer in die Führung des Unternehmens
eingegriffen. Er rechtfertigte den Schritt damit, dass das
chinesische Mutterunternehmen Wingtech Technologie und Produktion
nach China schleusen wolle. Das hätte auch das Nexperia-Werk in
Hamburg betroffen.
Nach diesem Eingriff hatte Peking Exportbeschränkungen für
Nexperia-Chips verhängt, die auch europäische Autohersteller
treffen.
China hatte dann Lockerungen beim Export-Verbot angekündigt, doch
darauf gedrängt, dass die Niederlande die ergriffenen
Kontrollmaßnahmen zurückschrauben. Dann aber hatte der
rechtsliberale Wirtschaftsminister einen Eingriff in einem
Zeitungsinterview verteidigt. Das hatte Ende der Woche zu erneuten
Verstimmungen in Peking geführt.
Informationspflicht bleibt
Die Entscheidung des Ministers bedeutet aber nicht, dass die
bisherige chinesische Unternehmensspitze wieder eingesetzt wird. Die
Interims-Führung bleibe im Amt, geht aus einem ausführlichen Brief
des Ministers an das Parlament hervor.
Danach ist auch deutlich, dass das Unternehmen weiter eine
Informationspflicht gegenüber dem Wirtschaftsministerium hat. "Das
Unternehmen muss mich über den Transfer von Produktionsmitteln und
Wissen zwischen den Einrichtungen des Unternehmens informieren",
schreibt der Minister.
Unabhängig von Gerichtsbeschluss
Der Minister betonte auch, dass seine Entscheidung unabhängig sei
von einem gerichtlichen Verfahren. Das Wirtschaftsgericht hatte auf
Initiative von Vorstandsmitgliedern nur kurz nach dem Eingriff des
Ministers auch bei Nexperia eingegriffen. Es suspendierte den
chinesischen Vorstandsvorsitzenden wegen des Verdachts auf
Missmanagements und Gefährdung der Finanzmittel der Nexperia-Gruppe.
Das Gericht ernannte auch einen Interims-Vorstand.
Sollten die Vorwürfe bewiesen werden, kann das Gericht endgültige
Maßnahmen verhängen, wie beispielsweise die Entlassung von
Vorstandsmitgliedern./ab/DP/mis
ISIN DE0005190003 DE0007100000 DE0007664039 DE0006231004 NL00150001Q9
AXC0221 2025-11-19/14:19
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Autor: - dpa-AFX
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