| AKTIEN IM FOKUS: JPMorgan treibt Rüstungswerte an - Renk enttäuscht mit Zielen |
| 20.11.2025 11:53:00 |
Nach ihrer Vortagesschwäche haben die
Rüstungswerte am Donnerstag auch dank positiver Analystenkommentare
zugelegt. Gute Quartalszahlen des KI-Chipriesen Nvidia
sorgten für eine allgemeine Erholung am deutschen
Aktienmarkt. Für Renk ging es am Kapitalmarkttag
allerdings nach positivem Start abwärts. Der
Panzergetriebe-Hersteller konnte mit seinen Zielen teils nicht
überzeugen.
Gegen Mittag waren die Aktien von Rheinmetall mit
einem Kursplus von 4,5 Prozent der Spitzenreiter im Dax
. Deutschlands größter Rüstungskonzern konnte sich
damit wieder deutlicher von seiner einfachen 200-Tage-Linie als
Indikator für den langfristigen Trend absetzen.
Tags zuvor waren die Rheinmetall-Papiere noch auf das tiefste Niveau
seit Mitte August gefallen. Auch für Renk und den Radar-Spezialisten
Hensoldt ging es im MDax der
mittelgroßen Unternehmen nach unten. Sie hatten negativ auf
Medienberichte reagiert, wonach die USA einen neuen Plan für ein
Kriegsende in der Ukraine ausgearbeitet habe.
"Das war aus unserer Sicht eine massive Überreaktion, die eine gute
Einstiegschance bietet", kommentierte Analyst David Perry von
JPMorgan am Donnerstag. Dafür nennt er zwei Gründe: Zum einen habe
ein Bericht der "Financial Times" nach Börsenschluss am Vortag
Details der Pläne genannt. Und sie hätten gezeigt, dass der US-Plan
weder für die Ukraine noch irgendeinen europäischen Unterstützer
akzeptabel sei, so Perry.
Und sollte es den USA zum anderen doch gelingen, diesen Plan
umzusetzen, so käme das de facto einem Sieg Russlands gleich. Dies
würde die europäischen Rüstungsausgaben nur noch dynamisieren. Perry
geht im Basisszenario unverändert davon aus, dass der Ukraine-Krieg
"leider bis weit ins Jahr 2026 oder noch länger anhält".
Die deutschen Rüstungswerte sind Profiteure des Ukraine-Kriegs und
der daraus resultierenden Aufrüstung der Nato-Staaten, die für volle
Auftragsbücher und gute Geschäftsaussichten sorgt. Auch Renk peilt
daher bis 2030 deutliche Zuwächse an: Der Umsatz soll auf bis zu 3,2
Milliarden Euro klettern und das bereinigte operative Ergebnis soll
dann mehr als 20 Prozent der Erlöse betragen, wie Renk auf seinem
Kapitalmarkttag mitteilte.
Der Umsatzausblick bis 2030 sei solide, die leichte Prognoseerhöhung
für 2027 beim operativen Ergebnis falle aber eher mau aus, schrieb
Jefferies-Analystin Chloe Lemarie in einer ersten Reaktion. Man habe
hier und auch 2028 nur ein wenig "hochfrisiert", was etwas
enttäuschen dürfte. Der Konsens für 2027 habe zuvor immerhin bereits
20 Prozent über dem bisherigen Ziel für den operativen Gewinn
gelegen.
JPMorgan-Analyst Perry erwartet nun sinkende Marktschätzungen für
den Zeitraum von 2025 bis 2027. Auch für 2028 und 2029 könnte dies
der Fall sein. Die Aktien wirkten mittlerweile zwar wieder
attraktiv, allerdings müssten die Anleger wohl zunächst die
Enttäuschung wegstecken.
Die Renk-Aktien rutschten über 8 Prozent ab auf das Niveau vom Mai.
Zuletzt konnten sie ihre Verluste aber auf etwa die Hälfte
eingrenzen. Im Gegensatz zu Rheinmetall liegen sei inzwischen
deutlich unter ihrer 200-Tage-Linie. Derweil stand für Hensoldt mit
einem Kursplus von 1,5 Prozent eine etwas zögerlichere Erholung zu
Buche. Auch beim Radar-Spezialisten bleibt das Chartbild in der
Folge angeschlagen.
Von ihren Bestmarken Anfang Oktober haben sich die Rüstungswerte
deutlich entfernt: Rheinmetall-Aktien sind von ihrem Rekord bei
2.008 Euro inzwischen um gut ein Fünftel zurückgefallen. Bei Renk
und Hensoldt sind es gar mehr als ein Drittel. Im laufenden Jahr
haben sie ihren Wert dennoch alle weit mehr als verdoppelt, Renk
sogar verdreifacht./ag/niw/jha/
ISIN DE0007030009 DE000HAG0005 DE000RENK730
AXC0131 2025-11-20/11:53
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Autor: - dpa-AFX
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