| ROUNDUP: USA arbeiten an Ideen für Kriegsende in der Ukraine - Kritik in EU |
| 20.11.2025 15:05:00 |
Nach Berichten über einen
unter US-Führung entstandenen angeblichen Friedensplan für die
Ukraine hat die EU eine Beteiligung an den Verhandlungen gefordert.
"Damit irgendein Plan funktioniert, braucht es die Ukraine und die
Europäer an Bord", sagte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas in
Brüssel. Auch Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) verlangte
eine Einbeziehung der EU und der Ukraine. Zuvor hatte
US-Außenminister Marco Rubio erklärt, dass an einer "Liste möglicher
Ideen" gearbeitet werde. Er bestätigte dabei nicht, dass es einen
fertigen Plan gebe. Medien hatten zuvor von einem 28-Punkte-Plan
berichtet.
Rubio rief beide Kriegsparteien zu Zugeständnissen für eine Lösung
in dem Konflikt auf. "Um einen komplexen und tödlichen Krieg wie den
in der Ukraine zu beenden, ist ein umfassender Austausch ernsthafter
und realistischer Ideen erforderlich", schrieb Rubio in seinem
persönlichen Account bei X.
Ein dauerhafter Frieden verlange von beiden Seiten - also Russland
und der Ukraine -, dass sie "schwierigen, aber notwendigen
Konzessionen zustimmen", schrieb Rubio in dem Post, den er nicht auf
den offiziellen Accounts der Regierung veröffentlichte. "Deshalb
erstellen wir derzeit eine Liste mit möglichen Ideen zur Beendigung
dieses Krieges, die auf Beiträgen beider Konfliktparteien basiert,
und werden diese Liste auch weiterentwickeln."
Kritik an russischen Maximalforderungen
An einzelnen Punkten des angeblichen Plans, über den in Teilen
bislang nur Medien berichtet haben, gab es Kritik. Bemängelt wird
eine Dominanz der bisherigen russischen Maximalforderungen.
Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) warnte davor, dass Kremlchef
Wladimir Putin, "damit Kriegsziele erreichen könnte, die er auf dem
Schlachtfeld nicht erreicht hat". "Und das wäre sicherlich ein
Ergebnis, das nicht akzeptabel wäre", sagte Frei in der Sendung
"Frühstart" von RTL/ntv.
Laut den Medienberichten soll die Ukraine etwa Gebiete an Russland
abtreten - in den Regionen Donezk und Luhansk -, die Moskau bisher
nicht komplett militärisch kontrolliert. Das hatte die ukrainische
Regierung bislang kategorisch abgelehnt. Auch die EU weist immer
wieder darauf hin, dass sie keine gewaltsame Verschiebung von
Grenzen akzeptieren werde. Den Berichten zu dem angeblichen
Friedensplan nach soll die Ukraine im Gegenzug Sicherheitsgarantien
erhalten - zum Schutz vor einer künftigen russischen Aggression.
Wadephul: Ukraine muss Souveränität wahren
"Wir alle sehen, dass Russland in einem Maß aufrüstet, dass man sich
berechtigterweise in Europa die Frage stellen muss, zu welchem
Zwecke geschieht das", sagte Außenminister Wadephul in Brüssel vor
dem Treffen der EU-Außenministerinnen und -minister. "Es muss klar
sein, dass die Ukraine ihre Souveränität wahren kann, in welchem
territorialen Umfang auch immer."
Die britische Regierung teilte mit, dass nur die Ukraine selbst ihre
Zukunft entscheiden könne. Zugleich teile London das Streben von
US-Präsident Donald Trump, "den barbarischen Krieg" zu beenden,
sagte ein Regierungssprecher. In der Zwischenzeit unterstütze
Großbritannien die Ukraine auch militärisch.
Ukraine sieht sich unter Druck
US-Präsident Trump hatte Russland und die Ukraine immer wieder zu
einem Ende der Kampfhandlungen aufgefordert und beide Kriegsparteien
auch kritisiert. Nun steht erneut besonders der ukrainische
Präsident Wolodymyr Selenskyj unter Druck - nicht nur wegen des
Vorrückens der russischen Truppen im Osten des Landes, sondern auch
wegen eines Korruptionsskandals, der bis in die Regierung des in die
EU strebenden Landes reicht. Selenskyj sollte am Donnerstag auch
eine US-Delegation treffen, um über die Lage in dem Krieg zu
beraten.
Die US-Vertreter würden Druck auf Selenskyj ausüben, dem von den USA
und Russland ausgearbeiteten Friedensplan zuzustimmen, berichtete
das Nachrichtenportal "RBK-Ukraina" unter Berufung auf eine nicht
näher genannte Quelle. Vorgesehen ist demnach auch, dass die Ukraine
auf einen Nato-Beitritt verzichtet, eine Amnestie für
Kriegsverbrecher und die Rückkehr Russlands in die Weltwirtschaft
akzeptiert. Das bisherige Ziel der Ukraine ist es dagegen, neben dem
militärischen Druck durch westliche Waffenhilfe Russland auch immer
weiter mit Sanktionen unter Druck zu setzen, damit es wirtschaftlich
künftig nicht mehr in der Lage ist, den Krieg fortzusetzen.
Kreml: Keine russisch-amerikanischen Konsultationen
Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte zu den Berichten auch am
Donnerstag wie schon am Tag davor, dass es nichts Neues gebe.
Russland bleibt demnach bei seinen bisherigen Forderungen, die Putin
auch beim Treffen mit Trump im August in Anchorage im US-Bundesstaat
Alaska dargelegt hat. Es gebe zwar weiter Kontakte zwischen Moskau
und Washington, aber aktuell keine russisch-amerikanischen
Konsultationen zur Ukraine, sagte Peskow der Nachrichtenagentur
Interfax zufolge.
Russland begrüßt seit langem, dass Trump sich für eine Beendigung
des Krieges in der Ukraine einsetzt. Die russische Invasion in dem
Nachbarland dauert seit mehr als dreieinhalb Jahren an./mau/DP/jha
AXC0184 2025-11-20/15:05
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Autor: - dpa-AFX
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