| ROUNDUP 2: Nvidia kontert KI-Sorgen mit nächstem Geschäftsschub |
| 20.11.2025 16:33:00 |
(neu: Kurs aktualisiert)
SANTA CLARA (dpa-AFX) - Der KI-Boom lässt das Geschäft des
Chipkonzerns Nvidia weiterhin explosiv wachsen -
entgegen der jüngsten Angst vor einer Kursblase an den Börsen. Im
vergangenen Quartal sprang der Umsatz im Jahresvergleich um 62
Prozent auf 57 Milliarden Dollar (49,4 Milliarden Euro) hoch. Nvidia
übertraf damit die Erwartungen der Wall Street. Selbst im Vergleich
zum Quartal davor gab es ein Plus von 22 Prozent.
Chipsysteme von Nvidia wurden zu einer Schlüsseltechnologie für
Software mit Künstlicher Intelligenz. Sie werden sowohl für das
aufwendige Training von KI-Modellen zum Beispiel für den Chatbot
ChatGPT eingesetzt - als auch beim Betrieb der Software.
Die Nvidia-Ergebnisse sind damit zu einem Gradmesser für den Zustand
der KI-Industrie geworden. Denn Schwergewichte wie Google
oder Microsoft füllen ganze
Rechenzentren mit Nvidia-Chips - und auch KI-Firmen wie der
ChatGPT-Entwickler OpenAI setzen darauf. Wenn riesige Investitionen
in Rechenzentren für Künstliche Intelligenz angekündigt werden, ist
davon auszugehen, dass ein großer Teil davon bei Nvidia landet.
Angst vor KI-Blase
In den vergangenen Wochen wurden an den Börsen jedoch die Sorgen
größer, dass die hohen Erwartungen an das zukünftige Geschäft mit
Künstlicher Intelligenz zu einer Blase bei den Aktienkursen von
Tech-Unternehmen geführt haben könnten.
Vor allem wird die Frage aufgeworfen, ob die Investitionen von
hunderten Milliarden Dollar, die in den Ausbau von KI-Rechenzentren
gesteckt werden, in absehbarer Zeit zurückverdient werden können.
Zuvor schienen die Investoren immer höhere
Investitions-Ankündigungen mit Kursschüben zu honorieren. Doch ein
sichtbarer Wendepunkt kam mit der Reaktion auf die Worte des
Facebook-Gründers Mark Zuckerberg, der sagte, man würde lieber zu
viel Kapazität aufbauen, statt das Risiko einzugehen, zu wenig zu
haben. Die Meta -Aktie verlor seitdem ein Fünftel
ihres Werts.
Nervosität am Markt
Der Börsenwert von Nvidia sank binnen weniger Wochen von 5 auf rund
4,5 Billionen Dollar. Der Chipkonzern ist damit nach steilen
Kursanstiegen weiterhin das wertvollste Unternehmen an der Börse.
Doch Anleger befürchteten, dass das Geschäft des Chipkonzerns leiden
könnte, wenn KI-Firmen bei ihren Investitionen auf die Bremse treten
sollten.
In den vergangenen Wochen stiegen einige bei Nvidia aus. So
verkaufte der japanische Technologiekonzern Softbank
seinen gesamten Nvidia-Anteil im Wert von 5,8 Milliarden Dollar, um
das Geld in andere KI-Investitionen umzuschichten. Der Hedge-Fonds
des bekannten Wagniskapitalgebers Peter Thiel trennte sich im
dritten Quartal von seiner rund 100 Millionen Dollar schweren
Nvidia-Beteiligung.
Investitionen von bis zu vier Billionen Dollar pro Jahr
Nvidia-Chef Jensen Huang sprach die Sorgen nach Präsentation der
Quartalszahlen direkt an. "Es wird viel über eine KI-Blase
gesprochen", sagte er in einer Telefonkonferenz mit Analysten. "Aber
von unserem Standpunkt aus sehen wir etwas ganz anderes." Viele
Branchen stünden erst am Anfang der Umgestaltung durch Künstliche
Intelligenz mit sogenannter Agenten-Software, die eigenständig
agieren kann - und noch mehr Rechenleistung im Hintergrund braucht.
Auch in diesen Industrien werde aber die KI zum Einsatz kommen.
Nvidia rechnet entsprechend damit, dass die jährlichen Investitionen
in den Ausbau der Infrastruktur zum Ende des Jahrzehnts drei bis
vier Billionen Dollar erreichen können.
Die Anleger wirkten beruhigt: Die Nvidia-Aktie legte im frühen
US-Handel um vier Prozent zu. Auch Kurse anderer Chipkonzerne lagen
im Plus. Für Aktien der großen Nvidia-Kunden Google, Microsoft,
Amazon und Meta ging es ebenfalls aufwärts.
Für Branchenanalyst Patrick Moorhead bedeuten die Nvidia-Zahlen mehr
Zuversicht für die Zukunft der KI-Branche. "Nvidia ist der
Wegbereiter in diesem Bereich - und das zeigt, dass die Nachfrage
weitergeht", sagte Moorhead im Wirtschaftssender CNBC.
Wachstum auch ohne Geschäft in China
Unter dem Strich steigerte Nvidia den Quartalsgewinn im
Jahresvergleich um 65 Prozent auf 31,9 Milliarden Dollar. Beim
Ergebnis pro Aktie lag der Konzern über den Schätzungen der
Analysten. Deren Erwartungen übertraf Nvidia auch mit der Prognose
von 65 Milliarden Dollar Umsatz im laufenden Vierteljahr sehr
deutlich. Die Marktexperten hatten im Schnitt mit einer Vorhersage
von gut 61,5 Milliarden Dollar Umsatz gerechnet.
Das Wachstum schafft Nvidia weiterhin ohne den einst wichtigen
chinesischen Markt, in dem der Konzern nach US-Ausfuhrbeschränkungen
und Gegenmaßnahmen der Regierung in China derzeit kein Geschäft mehr
hat. Finanzchefin Colette Kress bekräftigte, dass Nvidia auch Chips
nach China verkaufen wolle, um die weltweite Führung von
US-Technologie zu sichern. Huang hatte immer wieder gewarnt, dass in
China durch den Verkaufsstopp starke Rivalen entstehen würden, die
Nvidia dann auf dem Weltmarkt Konkurrenz machen
könnten./so/DP/stk/he
ISIN US5949181045 US0231351067 US67066G1040 US30303M1027 JP3436100006
AXC0216 2025-11-20/16:33
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Autor: - dpa-AFX
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