| Studie: Rüstungsboom sichert Hunderttausende Jobs |
| 20.11.2025 16:39:00 |
Steigende Ausgaben für das Militär
werden in Deutschland einer Studie zufolge zu einem Jobmotor.
Sollten die direkten Verteidigungsausgaben der Nato-Staaten wie
geplant 3,5 Prozent der Wirtschaftsleistung erreichen, entstünden
hierzulande schätzungsweise 144.000 neue Arbeitsplätze, heißt es in
einer Studie der Beratungsgesellschaft EY-Pantheon und der Dekabank.
Dies könnte 2029 der Fall sein.
Hinzu kommen bereits bestehende Industriejobs, deren Erhalt durch
die Rüstungsaufträge abgesichert wird. Alles in allem rechnen die
Studienautoren mit einem Job-Effekt von 360.000 Arbeitsplätzen, dies
inklusive der neuen und der abgesicherten Jobs.
Ein großer Teil der Nato-Ausgaben wird voraussichtlich nach
Deutschland fließen, weil dort Waffenschmieden wie Rheinmetall
, KNDS Deutschland und Heckler & Koch ihre Firmensitze
und Werke haben. Die höheren Ausgaben werden nach Einschätzung der
Autoren dazu führen, dass die deutsche Wirtschaftsleistung im Jahr
2029 um 0,7 Prozent höher ausfallen wird als ohne dieses Extra-Geld
für Waffen und andere Militärkosten.
Billionen für ein modernes Militär
Bis 2035 rechnen die Studienautoren mit direkten
Verteidigungsinvestitionen der europäischen Nato-Staaten von knapp
2,2 Billionen Euro. Nur so ließen sich die Ausrüstungsziele
erreichen und obendrein ein möglicher Wegfall europäischer Systeme
kompensieren, sagt Jan Friedrich Kallmorgen von EY-Parthenon. "Da
das Gros der Investitionssumme an europäische Unternehmen fließt -
lediglich etwa ein Drittel geht nach unserer Analyse an US-Firmen -,
wird die europäische Rüstungsindustrie in den kommenden Jahren ein
massives Wachstum erleben", sagt der Fachmann.
Matthias Danne von der Dekabank sieht die Entwicklung der
Rüstungsbranche ebenfalls positiv für die ganze Wirtschaft. "Für
Europa stellt die Verteidigungsindustrie einen wirtschaftlich
stabilisierenden Faktor dar, der selbst bei konjunkturellen
Schwankungen die europäischen Volkswirtschaften stützt."
In anderen Branchen geht es personell abwärts
Andere Branchenexperten, die bei der Studie nicht eingebunden waren,
rechnen ebenfalls mit deutlichen Wachstumsimpulsen dank der
steigenden Rüstungsausgaben. Aus Sicht von Ferdinand Dudenhöffer vom
Center Automotive Research in Bochum wird der Wachstumsschub aber
längst nicht ausreichen, um die großen Jobverluste in anderen
Industriebereichen wie der Autobranche und Stahlindustrie
auszugleichen - diese Bereiche sind strukturell im Umbruch und
personell im Sinkflug, ein Jobkürzungsprogramm folgt dem nächsten.
"Den Aderlass an Arbeitskräften in diesen traditionell starken
deutschen Branchen kann die Rüstungsbranche nur zum Teil
kompensieren", sagt Dudenhöffer. "Um ihn zu stoppen, müssten wir die
Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland wesentlich
verbessern, etwa mit niedrigeren Lohnnebenkosten, weniger
Regulierung und niedrigeren Stromkosten."/wdw/DP/jha
ISIN DE0007030009 NL0000235190 DE000HAG0005 DE000RENK730
AXC0220 2025-11-20/16:39
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Autor: - dpa-AFX
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