| Bas: Mut für langfristige Sicherung der Renten nötig |
| 21.11.2025 06:19:00 |
Das deutsche Rentensystem braucht aus Sicht von
Bundessozialministerin Bärbel Bas mutige Entscheidungen und
Kompromissbereitschaft aller Seiten. "Am Ende wird die Koalition
sehr grundlegend entscheiden müssen. Wir brauchen ein mutiges
Modell, bei dem sich alle drei Regierungsparteien bewegen müssen",
sagte die SPD-Co-Vorsitzende dem "Tagesspiegel". "Ich weiß genau,
wie schwer das für alle wird, auch für die SPD."
Bas verwies auf die Konstituierung der Rentenkommission noch in
diesem Jahr. Die Experten müssten schneller als geplant ihre
Ergebnisse liefern. Die Kommission soll bis Sommer 2026 Vorschläge
zur langfristigen Sicherung der Altersversorgung machen. Die
Experten würden sich auch andere Systeme in Europa ansehen, kündigte
die Ministerin an.
Warnung vor Nachgeben gegenüber der Jungen Gruppe in Union
Kurzfristig muss die Koalition aber noch ihr Rentenpaket über die
Ziellinie bringen, es soll am 1. Januar in Kraft treten. Dazu
gehören die sogenannte Haltelinie beim Renten-Sicherungsniveau, die
ausgeweitete Mütterrente, die geplante Frühstartrente, wonach Kinder
ab dem sechsten Lebensjahr pro Monat zehn Euro vom Staat für ein
Altersvorsorgedepot bekommen sollen, die Aktivrente mit steuerfreiem
Zuverdienst bis zu 2.000 Euro im Monat für Rentner, eine
Betriebsrentenstärkung und die Reform der Riester-Rente.
Vor allem wegen des Widerstandes des Unionsnachwuchses wird heftig
über das Paket gestritten. Streitpunkt ist die im Kabinett
vereinbarte Verlängerung der Haltelinie für das Rentenniveau - also
das Absicherungsniveau der Rente im Verhältnis zu den Löhnen - bei
48 Prozent bis 2031. In dem vom Kabinett beschlossenen
Rentengesetzentwurf ist vorgesehen, dass auch nach 2031 das
Rentenniveau um rund einen Prozentpunkt höher liegen soll als im
geltenden Recht. Die SPD beharrt darauf, die Junge Union und weitere
Politiker in der CDU/CSU sehen darin eine zu große Belastung für die
jüngeren Generationen.
Spahn "in der Pflicht"
Bas forderte Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) auf, die
Zustimmung seiner Abgeordneten zu dem Rentenpaket der Regierung zu
organisieren. "Für Mehrheiten im Parlament sind die
Fraktionsvorsitzenden zuständig, bei der Union ist Jens Spahn in der
Pflicht", sagte sie. Die SPD-Chefin warnte vor einem Nachgeben
gegenüber dem Unionsnachwuchs. "Kämen wir jetzt der Jungen Gruppe
entgegen, bekämen wir kaum noch ein strittiges Gesetz mit der
SPD-Fraktion durch", mahnte Bas.
Sie erinnerte an die Zustimmung der SPD zu im Koalitionsvertrag
verankerten Projekten der Union. "Bei Fragen, die der Union wichtig
waren, die aber für die SPD sehr schmerzhaft waren, hat die
SPD-Fraktion gestanden. Das erwarte ich jetzt auch von der
Unionsfraktion."
Bundeskanzler Friedrich Merz hatte den in der Koalition gefundenen
Kompromiss auch gegen die Kritik aus dem Unionsnachwuchs verteidigt.
Der Vizechef der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU-Fraktion, der
CDU-Politiker Kai Whittaker, verteidigt den CDU-Chef. "Den aktuellen
Gesetzentwurf zum Kampf um Generationen-Gerechtigkeit zu erklären,
geht an der Realität vorbei", sagte der 40-Jährige "Welt" und
"Politico". Wer behaupte, nur die Jungen zahlten die Zeche, habe die
Rechnung ohne den Steuerzahler gemacht.
Unterstützung für Merz vom Sozialflügel
Für die sogenannte Haltelinie würden alle Generationen aufkommen
müssen, nicht nur die Jüngeren, argumentierte Whittaker. Eines der
Hauptargumente der Kritiker sei damit keines. Denn den größten
Steueranteil würden vor allem Leute mit hohen Einkommen tragen -
größtenteils Leute über 50. Sogar die Rentnergeneration zahle weiter
mit, zum Beispiel über die Mehrwertsteuer.
"Die Haltelinie spaltet also nicht die Generationen. Die Debatte tut
es. Und die Haltelinie entscheidet auch nicht über die Frage der
Generationen-Gerechtigkeit", betonte Whittaker. Er verwies auf
nötige Richtungsentscheidungen in der geplanten Rentenkommission.
"Dort müssen die strukturellen Weichen der Rente gestellt
werden."/shy/DP/stk
AXC0024 2025-11-21/06:19
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Autor: - dpa-AFX
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