Zulassungen auf Hersteller und Handel schönen E-Auto-Zahlen
22.11.2025 10:09:00

Immer mehr Elektroautos werden durch Eigenzulassungen auf Hersteller und Handel in den Markt gedrückt. In den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres war es fast jeder vierte neu zugelassene reine Stromer (BEV), wie aus Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes hervorgeht. Vor zwei Jahren war es nur jeder Sechste. Das drückt auch auf die Gebrauchtwagenpreise.
Thomas Peckruhn, der Präsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) sieht die steigenden Eigenzulassungs-Zahlen als "deutliches Warnsignal". Der Markt schöpfe derzeit nicht aus einer "echten Kundennachfrage", sondern werde "vor allem durch künstliche Impulse der Hersteller und Händler getragen". Wenn ein Viertel der Neuzulassungen auf eigene Rechnung erfolge, zeige das, "wie verhalten die Privatkunden und Gewerbekunden tatsächlich unterwegs sind - insbesondere bei Elektroautos." Die Wachstumsraten der Elektromobilität seien daher "stark überzeichnet".
Gut 50 Prozent mehr als vor zwei Jahren
Konkret gab es im laufenden Jahr bisher 102.520 BEV-Eigenzulassungen. In den ersten 10 Monaten 2024 waren es 67.895, im Vergleichszeitraum 2023 - damals galt noch der Umweltbonus - laut KBA 70.313. Der Anstieg der um mehr als 50 Prozent in den vergangenen beiden Jahre geht dabei vor allem auf die Autohersteller zurück, die ihre Eigenzulassungen verzweieinhalbfachten. Der Elektroautoanteil an den Fahrzeugzulassungen insgesamt lieg im laufenden Jahr bei 18,4 Prozent und damit deutlich über dem Wert von 13,3 Prozent aus den Vergleichszeitraum 2024 und knapp über den 18,0 Prozent aus 2023 als allerdings noch der Umweltbonus.
Eigenzulassungen werden von Handel und Herstellern typischerweise genutzt, um Absatzziele trotz schwacher Nachfrage zu erreichen. Die Autos kommen meist relativ schnell als Kurzzulassungen oder als junge Gebrauchtwagen mit deutlichen Preisabschlägen auf den Markt. Das hat einen für viele Kunden angenehmen, für die Branche aber schwierigen Nebeneffekt, denn diese Autos drücken das Preisniveau im Gebrauchtwagensegment.
Restwerte für Gebrauchte stark gesunken
Dabei sind die Gebrauchtwagenpreise für Elektroautos ohnehin schon unter Druck, wie Zahlen des Marktbeobachters DAT zeigen. Der sogenannte Restwert, der anzeigt, wie viel ein Auto mit typischer Laufleistung drei Jahre nach Kauf im Vergleich zum ursprünglichen Listenpreis noch kostet, lag für Elektroautos im Oktober im Schnitt bei 48,8 Prozent. Vor zwei Jahren waren es noch 58,1 Prozent. Bei Verbrennern sind die Restwerte zuletzt sehr viel langsamer gesunken und mit aktuell 63 Prozent für Benziner und 61,3 Prozent für Diesel auch weit höher.
Für Neuwagenkunden kann das allerdings auch eine schlechte Nachricht sein: Niedrige Restwerte sind in der Regel schlecht für die Leasingraten. Allerdings sind auch die Preise für neue Elektroautos zuletzt unter Druck geraten. Die regelmäßige Rabattanalyse des Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer zeigt im Jahresverlauf deutlich steigende Rabattniveaus.
ZDK: Teurer Strom und mangelnde Infrastruktur bremsen
Dass die Elektromobilität bei den Kunden bisher nur teilweise
zündet, liegt dem ZDK-Präsidenten zufolge nicht am Preis.
"Hauptursache der schleppenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen ist
nicht der hohe Anschaffungspreis, sondern die nach wie vor zu hohen
Ladekosten sowie die Verfügbarkeit von Ladeinfrastruktur in
Wohngebieten", betont Peckruhn. Auch weil das Angebot an bezahlbaren
kleinen und mittelgroßen BEVs stetig größer werde./ruc/DP/zb
	
 ISIN  DE0005190003  DE0007100000  DE0007664039  US88160R1014
AXC0012    2025-11-22/10:09
	
Autor:  - dpa-AFX
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