Mattle fordert Aussetzen von Postamtsschließungen in Tirol / Mindestanzahl soll laut Landeshauptmann sichergestellt werden - Post steht ""immer für einen konstruktiven Dialog bereit": Mehr Post-Standorte als noch vor zehn Jahren
24.11.2025 13:35:00
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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Reaktion Post AG (Untertitel, Lead, 5. bis 8. Absatz)
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Tirols Landeshauptmann Anton Mattle
(ÖVP) macht gegen Postamtsschließungen im Bundesland mobil. Die
Österreichische Post solle von weiteren Schließungen Abstand nehmen,
bis ein gemeinsamer Grundversorgungsplan für Tirol erarbeitet wurde,
sagte Mattle zur "Tiroler Tageszeitung" (Montagsausgabe). In diesem
Plan brauche es dann ein Einvernehmen über ein Mindestangebot bzw.
eine Mindestanzahl an Postämtern. Die Post reagierte eher reserviert
und betonte ständige Investitionen.
	
Der Landeshauptmann wird den Postverantwortlichen heute, Montag, ein entsprechendes Schreiben zukommen lassen, hieß es. Er lade die Post-Chefs zudem nach Tirol ein, um die Thematik zu besprechen. Zuletzt gab es im Bundesland laut dem Bericht noch 37 Postämter in 30 Gemeinden sowie weitere 114 Postpartner. Vor kurzem seien Schließungspläne für Fügen im Zillertal, Westendorf, Fulpmes im Stubaital sowie die Zustellbasis im Wipptal bekannt geworden.
"Negative Auswirkungen"
"Diese Entwicklung hat insbesondere negative Auswirkungen auf die Versorgung der peripheren Gebiete. In Tirol gibt es nur noch rund 30 Gemeinden mit einem eigenen Postamt, fast ein Drittel der Planungsverbände müssen ohne auskommen", erklärte Mattle, der Unterstützung von Gemeindeverbandspräsident Karl-Josef Schubert und Forum Land-Obmann Hermann Gahr (beide ÖVP) erhält. Zumindest innerhalb einer Region sollte die Bevölkerung auf ein Postamt zurückgreifen können: "Dies ist aufgrund der Schließungen leider nicht mehr gegeben."
Ihm seien die wirtschaftlichen Notwendigkeiten und budgetären Zwänge mehr als bewusst, betonte der Landeschef. Der Umsatzanstieg von 20 Prozent im Paket-, Filial- sowie Bankgeschäft der Post beweise für ihn jedoch, dass der Service vor Ort Zukunft habe.
Post: Investieren gerade in Tirol viel
Die Österreichische Post AG reagierte indes gegenüber der APA eher reserviert auf Mattles Vorstoß. Man stehe "immer für einen konstruktiven Dialog bereit", wurde zwar betont. Von der Einladung zum Gespräch sei man "allerdings über die Medien informiert" worden, zeigte man sich offenbar etwas verwundert. Jedenfalls gaben die Verantwortlichen zu verstehen, dass das Bundesland Tirol Post-mäßig bereits sehr gut versorgt sei. Man betreibe in Tirol 292 Post-Standorte - davon 34 eigenbetriebene Postfilialen, 124 Postpartner und 135 "24/7 Poststationen." "Das sind 125 Post-Standorte mehr, als noch vor zehn Jahren", betonten die Verantwortlichen.
Die Post investiere "gerade in Tirol" viel in die lokale Wertschöpfung und den Ausbau der Infrastruktur, unterstrich man zudem. Etwa durch den "Neubau des Logistikzentrums in Vomp, den Neu- und Ausbau von Postbasen, die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte, den massiven Ausbau von 24/7 Lösungen sowie den Ausbau der Postversorgung durch eine umfassende Kooperation mit der Tiroler Lebensmittelkette MPreis."
"Enormer Strukturwandel"
In den vergangenen Jahren habe in Österreich aber ein "enormer Strukturwandel" stattgefunden. Seit 2009 würden etwa 60 Prozent weniger Briefe verschickt. Dies führe dazu, dass Strukturen der heutigen Zeit angepasst werden müssten. "Postpartner sind vollwertige Poststellen und bieten alle Post-Services an, die auch in eigenbetriebenen Postfilialen angeboten werden. Dazu kommen die wichtigsten Finanzservices der bank99 wie Einzahlungen, Auszahlungen und Transaktionen", hieß es in der Post-Stellungnahme.
Leider gebe es zunehmend Gemeinden, in denen es durch ein "Händler-Sterben und eine Ausdünnung der Infrastruktur" keine Möglichkeiten mehr gebe, einen Postpartner einzurichten. "In dem Fall stellt sich die Frage: Soll auch die Post den Ort verlassen - oder gemeinsam mit der Gemeinde eine Lösung finden, um die Bevölkerung doch noch gemeinsam zu versorgen?", erklärte das Unternehmen.
ede/pro
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