| ROUNDUP/Merz: Moskau muss verhandeln - Kein schneller Durchbruch |
| 24.11.2025 14:18:00 |
Bundeskanzler Friedrich Merz bremst
Hoffnungen auf einen raschen Durchbruch bei den
Friedensverhandlungen für die Ukraine. "Frieden in der Ukraine gibt
es nicht über Nacht", sagte Merz am Rande des EU-Afrika-Gipfels in
Angolas Hauptstadt Luanda. Zugleich sieht er jedoch erste
Fortschritte.
In Angola zeigten sich auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der
Leyen und Ratspräsident António Costa zufrieden mit dem
überarbeiteten US-Friedensplan.
Vertreter Europas, der Ukraine und der USA hatten am Sonntag in Genf
den ersten, umstrittenen Entwurf des 28-Punkte-Plans von
US-Präsident Donald Trump nachgebessert.
Europa verbuchte einen Erfolg, weil bei dem Treffen alle Fragen, die
Nato und EU betreffen, aus dem Entwurf gestrichen wurden. Nach
US-Angaben sieht nun auch die Ukraine ihre wichtigsten Interessen in
dem Dokument verankert und ist zufrieden.
Russlands Präsident Wladimir Putin wiederholte nach einem Telefonat
mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan die Moskauer
Position. Der alte Plan, den Moskau kenne, könne Grundlage für ein
Ende des Kriegs sein, sagte Putin nach Angaben des Kremls.
Merz: Russland muss an den Tisch
Merz rechnet nicht mit einem Durchbruch bei den Verhandlungen noch
diese Woche. "Der nächste Schritt muss sein: Russland muss an den
Tisch", sagte der CDU-Politiker nach Beratungen mit anderen Staats-
und Regierungschefs. Solange sich Russland nicht bewege, komme kein
Prozess in Gang. "Und wenn's keinen Prozess gibt, gibt es keinen
Frieden."
Merz: Waffenstillstand so schnell wie möglich
Das von der US-Regierung ursprünglich vorgeschlagene Dokument sei in
wesentlichen Teilen modifiziert worden, sagte Merz. Das neue Papier
werde gegenwärtig abgestimmt, danach werde es die gemeinsame
Position der USA, der Europäer und der Ukraine sein. "Wir sind uns
einig, wir wollen so schnell wie möglich einen Waffenstillstand und
den Frieden in der Ukraine und wir wollen Sicherheit für Europa",
fügte der Kanzler hinzu.
Von der Leyen: Solide Grundlage erreicht
Von der Leyen wertet das Genfer Verhandlungsergebnis als solide
Grundlage für weitere Fortschritte. Man müsse geeint weiterhin das
Wohl der Ukraine in den Mittelpunkt stellen, sagte sie in Luanda.
"Es geht um die Sicherheit unseres gesamten Kontinents, jetzt und in
Zukunft."
Zentraler Punkt für die Verhandlungen sei, dass die territoriale
Unversehrtheit und die Souveränität der Ukraine respektiert werden
müssten. Nur die Ukraine könne Entscheidungen über ihre Streitkräfte
treffen.
Koalition der Willigen kommt zusammen
Von der Leyen kündigte an, dass es an diesem Dienstag Gespräche im
Kreis der sogenannten Koalition der Willigen geben werde. In der
Ukraine-Unterstützergruppe sind neben EU-Staaten wie Deutschland und
Frankreich auch Nicht-EU-Länder wie Großbritannien und Norwegen
dabei.
Costa äußerte sich ähnlich. Einige Fragen müssten noch gelöst
werden, aber die Richtung sei positiv. Es sei jetzt klar, dass
Themen, die die EU direkt beträfen, die volle Beteiligung und
Entscheidung der Europäischen Union erforderten. Als Beispiele
nannte er die Sanktionen gegen Russland und den Umgang mit in der EU
festgesetzten Vermögenswerten der russischen Zentralbank.
Rubio gibt Zusicherung an die Europäer
Im Sinne Europas hatte Außenminister Marco Rubio, der die
US-Delegation in Genf anführte, zuvor versichert, dass EU- und
Nato-Themen separat behandelt werden sollten. Dazu wolle man die
Meinungen der Verbündeten einholen, sagte er. Nach Informationen der
Deutschen Presse-Agentur ist der aktuelle Plan kürzer als der alte.
Diesen bewerteten Kritiker als extrem vorteilhaft für Russland und
nahezu als Kapitulation der Ukraine.
In einer gemeinsamen Erklärung, die in Kiew und Washington
verbreitet wurde, hieß es, die Ukraine und die USA seien sich einig,
die intensive Arbeit an dem Vorschlag "in den kommenden Tagen"
fortzusetzen und sich dabei weiter eng mit den europäischen Partnern
abzustimmen. Finale Entscheidungen zu dem neuen Plan würden von
Trump und Selenskyj getroffen./aha/bk/mfi/DP/stw
AXC0167 2025-11-24/14:18
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Autor: - dpa-AFX
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