| Aktien Frankfurt: Stabilisierungsgewinne schrumpfen nach schwachem Ifo-Index |
| 24.11.2025 14:54:00 |
Nach den deutlichen Verlusten der Vorwoche hat
sich der deutsche Aktienmarkt am Montag stabilisiert. Die anfänglich
deutlichen Gewinne schrumpften allerdings nach schwachen heimischen
Konjunkturdaten.
Der Dax behauptete am frühen Nachmittag ein Plus von
0,82 Prozent auf 23.281 Punkten. Das charttechnische Bild bleibt
damit trübe, da das Börsenbarometer weiter unter der für den
langfristigen Trend wichtigen 200-Tage-Durchschnittslinie notiert.
Für den MDax mit den mittelgroßen deutschen Werten
ging es zuletzt noch um 0,89 Prozent auf 28.514 Punkte nach oben.
Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 gewann 0,4 Prozent.
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich überraschend
verschlechtert, wie das Ifo-Geschäftsklima für den November belegt.
Analysten hatten mit einem Anstieg gerechnet. Experten verwiesen
unter anderem auf Unsicherheiten mit Blick auf die Verwendung der
milliardenschweren Investitionen des Staates, die eigentlich für
Infrastruktur und Rüstung vorgesehen sind.
Am Freitag war der deutsche Leitindex mit 22.943 Punkten zeitweise
auf den tiefsten Stand seit Mai abgesackt und hatte die Woche mit
einem Verlust von 3,3 Prozent abgeschlossen. Selbst gute heimische
Unternehmenszahlen und ein starker Quartalsausblick des KI-Konzerns
Nvidia hatten die zuletzt von Zinssorgen geprägte
Anlegerstimmung nur kurzzeitig wieder in die Spur gebracht. Die
Anlagestrategen der UBS betrachten den jüngsten Rücksetzer an den
Märkten allerdings als gesund und bleiben mittelfristig optimistisch
für Aktien.
Angesichts der Einigung zwischen den USA und der Ukraine auf einen
überarbeiten Plan für ein mögliches Ende des russischen
Angriffskrieges gegen die Ukraine stehen die deutschen Rüstungswerte
weiter unter Druck. So fielen die Papiere von Dax-Schlusslicht
Rheinmetall mit minus 4 Prozent auf den tiefsten
Stand seit Ende April. Die Titel von Hensoldt und
Renk waren mit Verlusten von jeweils fast 4 Prozent
die schwächsten Werte im MDax.
Positiv ragten hingegen die Aktien von Bayer , heraus,
die mit einem Anstieg um 10,7 Prozent die Gewinnerliste im Dax
anführten. Sie waren damit zudem so teuer wie seit fast 14 Monaten
nicht mehr. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern veröffentlichte
starke Studienergebnisse mit dem Gerinnungshemmer Asundexian zur
Behandlung von Schlaganfällen. Bayer will deshalb nun weltweit
Gespräche mit Gesundheitsbehörden über Zulassungsanträge aufnehmen.
Analysten sehen einen möglichen Jahresspitzenumsatz im
Milliardenbereich.
Ein komplexer Deal zwischen United Internet und der
Tochter 1&1 stützte die Aktien beider Unternehmen.
United Internet will das Telekommunikationsgeschäft künftig ganz bei
ihrer Tochter bündeln. Dazu übernimmt 1&1 die 1&1 Versatel von
United Internet für etwa 1,3 Milliarden Euro. Der Preis erscheine
etwas hoch, sagte ein Börsianer. Letztlich dürfte der Deal aber vor
allem als der lange erwartete nächste Schritt in der Konsolidierung
des deutschen Markts gesehen werden. Die Papiere von United Internet
stiegen an der MDax-Spitze um 5,2 Prozent, jene von 1&1 gewannen im
Nebenwerte-Index SDax 5,5 Prozent.
Eine weitere United-Internet-Tochter, Ionos , will bis
zu 2 Millionen eigene Aktien für bis zu 60 Millionen Euro
zurückkaufen. Der Rückkauf erfolge unter anderem zur Bedienung von
Ansprüchen aus Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen, könne aber
grundsätzlich für alle in der Hauptversammlungsermächtigung
genannten Zwecke verwendet werden, teilte der Internetdienstleister
mit. Die Ionos-Anteilsscheine verteuerten sich um 3,6 Prozent.
Zudem sorgen Analystenaussagen für Bewegung. Nachdem die Privatbank
Metzler das Kursziel für Siemens Energy deutlich
angehoben hatte und nun zum Kauf rät, zogen die Titel des
Energietechnikkonzerns um 5,3 Prozent an. Die Experten verwiesen auf
die neuen Mittelfristziele, die starken Argumente und die
Markteinblicke, die von der jüngsten Investorenveranstaltung
ausgegangen seien, sowie die dicken Auftragsbücher.
Im MDax mischte Nemetschek mit einem Kursanstieg um
3,9 Prozent vorn mit. Der Bereich Bausoftware stehe in der
Digitalisierung noch relativ am Anfang, Nemetschek dürfte hier
besonders stark wachsen, begründete Jefferies-Analyst Charles
Brennan sein Kaufvotum zur Aufnahme der Beobachtung./gl/stk
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0174 2025-11-24/14:54
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Autor: - dpa-AFX
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