| ROUNDUP/Schwacher Ausblick: Grüner Wasserstoff bremst Thyssenkrupp Nucera |
| 25.11.2025 11:01:00 |
Der Elektrolysespezialist Thyssenkrupp Nucera
kämpft weiter mit einem schwachen Umfeld für grünen
Wasserstoff. Für das noch bis Ende September laufende Geschäftsjahr
2025/26 stellt die Thyssenkrupp-Tochter nun einen
überraschend kräftigen Umsatzrückgang in Aussicht. Dabei schließen
die Dortmunder auch einen neuerlichen Verlust im Tagesgeschäft nicht
aus, nachdem sie im Vorjahr operativ in die schwarzen Zahlen
zurückgekehrt waren. Dem Börsenkurs setzte der schwache Ausblick am
Dienstagmorgen zu, die Aktie verlor kräftig.
"Die Zurückhaltung bei finalen Investitionsentscheidungen dauert
an", begründete Thyssenkrupp Nucera in der Mitteilung vom
Montagabend die schwierige Lage. "Dank unserer sehr guten
Positionierung im Wasserstoff- und Chlor-Alkali-Markt und unserer
sehr hohen finanziellen Widerstandsfähigkeit können und werden wir
die Herausforderungen meistern und unsere strategischen Ziele weiter
verfolgen", betonte Vorstandschef Werner Ponikwar.
Das Management taxiert gleichwohl den Erlös für das laufende
Geschäftsjahr auf 500 bis 600 Millionen Euro. Am Markt wurden im
Schnitt 729 Millionen erwartet. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern
(Ebit) wird 2025/26 bei minus 30 bis 0 Millionen Euro erwartet.
Beide Kennziffern dürften somit unter den Werten des Vorjahres
liegen.
Vorläufige Kennziffern für das abgelaufene Geschäftsjahr 2024/25
hatte der Elektrolysespezialist ebenfalls am Vorabend präsentiert:
Demnach dürfte der Umsatz voraussichtlich um rund zwei Prozent auf
845 Millionen Euro gefallen sein und damit noch unter der bereits im
Sommer gekappten Erlösprognose liegen. Das operative Ergebnis wird
den Angaben zufolge hingegen bei etwa zwei Millionen Euro erwartet,
nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 14 Millionen angefallen war.
Die im Index der kleineren Unternehmenswerte SDax
notierte Aktie sackte im frühen Handel am Dienstag zeitweise um mehr
als zehn Prozent ab. Seit Jahresbeginn hat der Kurs um fast 30
Prozent nachgegeben, und mit den aktuellen Verlusten tendiert das
Papier wieder in Richtung des Rekordtiefs, das mit 6,86 Euro aus dem
April stammt.
Analysten zeigten sich nach der Zahlenvorlage enttäuscht. Die
Eckdaten des Geschäftsjahres 2024/25 lägen unter den Erwartungen,
schrieb etwa Martin Wilkie von der Citigroup. Für ihn wiegt aber
noch schwerer der deutlich schwächere Ausblick für 2025/26. Dabei
verwies er auf das schwierige Umfeld für "grünen" Wasserstoff. Der
Ausblick signalisiere nun eine länger als befürchtet andauernde
Auftragsschwäche.
Ähnlich äußerte sich auch Metzler-Experte Guido Hoymann. Er merkte
an, dass das Geschäft mit grünem Wasserstoff nur einen geringen
Auftragseingang verbucht habe. Und auch die künftige Entwicklung der
Bestellungen in diesem Segment sei extrem unsicher.
Bereits im vergangenen Geschäftsjahr sei die Lage auf dem Markt für
grünen Wasserstoff noch herausfordernder geworden, hieß es dazu von
Thyssenkrupp Nucera. So war in dem Geschäftsbereich nach
Konzernangaben der Auftragseingang um mehr als 90 Prozent
eingebrochen. Außerdem trübten sich weltweit die konjunkturellen
Rahmenbedingungen ein, hieß es weiter. Es seien aber Maßnahmen in
die Wege geleitet worden, um die umsatzbedingt geringere
Kostendeckung und somit letztlich die Auswirkungen auf das
Konzern-Ergebnis vor Zinsen und Steuern im neu angelaufenen
Geschäftsjahr zu reduzieren.
Thyssenkrupp hatte seine Wasserstoffsparte im Juli 2023 an die Börse
gebracht. Der im MDax gelistete Essener
Industriekonzern ist noch mit gut 50 Prozent an Thyssenkrupp Nucera
beteiligt, wie es auf der Internetseite der Dortmunder heißt. Für
die Anleger der ersten Stunde war der Börsengang kein Erfolg.
Ausgehend von einem Ausgabepreis bei 20 Euro war das Nucera-Papier
zwar kurz nach dem Listing bis auf mehr als 25 Euro gestiegen,
aktuell kostet eine Aktie aber rund 7,50 Euro./tav/err/jha/
ISIN DE0007500001 DE000NCA0001
AXC0092 2025-11-25/11:01
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Autor: - dpa-AFX
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