| ANALYSE: Oddo BHF sieht ArcelorMittal als Profiteur bei Wiederaufbau in Ukraine |
| 27.11.2025 11:10:00 |
Mit einem möglichen Ende des Ukraine-Kriegs
rückt laut der Investmentbank Oddo BHF das Potenzial für die
Stahlhersteller durch den Wiederaufbau des Landes in den Fokus.
Deren Aktien hätten schon zu Jahresbeginn von entsprechenden
Hoffnungen profitiert, was dann wegen ergebnisloser Verhandlungen
wieder verpufft sei, erinnerte Analyst Maxime Kogge in seiner
Branchenstudie vom Donnerstag.
Aus Schätzungen der Weltbank zum Ausmaß der Zerstörung oder
Beschädigung von Wohngebäuden, Krankenhäusern und Bahn-Infrastruktur
schließt er, dass für den Wiederaufbau fast 100 Megatonnen Stahl
benötigt werden oder umgerechnet zehn Megatonnen per annum über die
kommenden zehn Jahre hinweg.
Davon dürften Kogge zufolge in erster Linie ukrainische Stahlwerke
profitieren - allerdings nur die im Westen des Landes, da die Werke
im Osten entweder zerstört oder von Russland besetzt seien. Sechs
Megatonnen könnten der von ihm mit "Neutral" und einem Kursziel von
37 Euro eingestufte, weltgrößte Hersteller ArcelorMittal
sowie Kamet-Stahl und ein ebenfalls zur ukrainischen
Metinvest-Gruppe gehörendes Werk in Saporischschja beisteuern.
ArcelorMittal betreibt laut Kogge Stahlhütten in der östlichen
Großstadt Krywyj Rih, die nicht von Russland besetzt ist. Er
erwartet durch das Ukraine-Geschäft eine mittelfristige Steigerung
des operativen Ergebnisses (Ebitda) um 800 Millionen US-Dollar.
Wegen nötiger Instandsetzungsarbeiten am größten der drei Hochöfen
in Krywyj Rih werde sich dieser Beitrag aber verzögern.
Von den benötigten weiteren rund fünf Megatonnen dürften sich dank
ihrer niedrigeren Preise asiatische Stahlhersteller einen Großteil
sichern, so der Experte weiter. Für die europäischen
Branchenvertreter blieben zwei bis drei Megatonnen übrig, was deren
Geschäftsaussichten weiter verbessern würde. Vor allem Salzgitter
("Underperform", Ziel 27 Euro), SSAB ("Outperform", 81 schwedische
Kronen) und Voestalpine ("Outperform", 40 Euro)
profitierten schon von den deutschen Milliarden-Investitionen in
Infrastruktur und Verteidigung sowie den geplanten EU-Maßnahmen
gegen Billig-Importe.
Voestalpine sieht der Experte zudem als Hauptprofiteur der möglichen
Wiederaufnahme von Eisenerz-Importen aus der Ukraine. Längerfristig
könnte SSAB und Outokumpu ("Neutral", 4,50 Euro) die Wiederaufnahme
russischer Rohstoffeinfuhren zugutekommen. Auf sehr lange Sicht
drohe aber auch ein harter Wettbewerb mit den traditionell starken
Stahlindustrien beider Länder. Allerdings dürften die europäischen
Wettbewerbsbehörden dagegen Abwehrmaßnahmen finden./gl/tih/jha/
Mit der Einstufung "Outperform" rechnen die Analysten von Oddo BHF
auf Sicht von zwölf Monaten damit, dass sich die Aktien besser
entwickeln als ein Vergleichsindex, der zum Beispiel den Sektor
widerspiegeln kann. Mit "Neutral" gehen sie von einer ähnlichen und
mit "Underperform" von einer schlechteren Entwicklung aus.
Analysierendes Institut Oddo BHF.
Veröffentlichung der Original-Studie: 27.11.2025 / 07:23 / MESZ
Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 27.11.2025 / 07:38 / MESZ
ISIN DE0007500001 DE0006202005 AT0000937503 LU1598757687 DE000KC01000
AXC0120 2025-11-27/11:10
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Autor: - dpa-AFX
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