| ROUNDUP/Putin: Kann Angriff auf Europa schriftlich ausschließen |
| 27.11.2025 19:37:00 |
Der russische Präsident Wladimir Putin ist nach
eigenen Worten bereit, im Zuge diplomatischer Verhandlungen den
Verzicht auf einen Angriff gegen Europa schriftlich festzuhalten. Es
sei "völliger Blödsinn" zu behaupten, dass Russland vorhabe, Europa
zu überfallen, sagte Putin in der kirgisischen Hauptstadt Bischkek.
"Die Wahrheit ist, dass wir das nie vorhatten, aber wenn sie es von
uns hören wollen, na gut, dann fixieren wir das."
Der Kremlchef hatte der zentralasiatischen Republik Kirgistan einen
Staatsbesuch abgestattet und an einem Gipfel des
Verteidigungsbündnisses Organisation des Vertrags über kollektive
Sicherheit (OVKS) teilgenommen. Zum Abschluss der Reise antwortete
er auf Fragen russischer Journalisten. Er äußerte sich zu den
Bemühungen um ein Ende des Kriegs in der Ukraine, blieb aber im
Detail bei seiner harten Haltung. Die Themen im Überblick:
Besuch von US-Unterhändler Witkoff bestätigt
Putin betonte eine generelle Bereitschaft zu Friedensgesprächen. Er
bestätigte den Besuch von US-Vertretern in Moskau in den ersten
Tagen der kommenden Woche. Von russischer Seite sollten Vertreter
des Außenministeriums und der Präsidialverwaltung an den
Verhandlungen teilnehmen. Nach Kreml-Angaben wird der Sondergesandte
von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff, in Moskau erwartet.
Witkoff war zuletzt wegen angeblich zu großer Nähe zu Russland in
die Kritik geraten. Dies stützte sich auf den an die
Nachrichtenagentur Bloomberg durchgestochenen Mitschnitt eines
Telefonats mit Moskau. Putin nahm den US-Unterhändler in Schutz: "Er
ist ein amerikanischer Bürger und verteidigt die Position seines
Präsidenten und seines Landes."
Vor Waffenruhe: Eroberung des Donbass
Als Grundvoraussetzung für eine Einigung nannte Putin erneut eine
volle russische Kontrolle über die Gebiete Donezk und Luhansk im
Donbass. "Die Truppen der Ukraine ziehen sich aus den von ihnen
gehaltenen Territorien zurück, dann hören die Kämpfe auf. Wenn sie
sich nicht zurückziehen, dann erreichen wir das auf militärischem
Weg", sagte er. Auch Trump hat vorgeschlagen, dass die Ukraine diese
Gebiete räumt. Kiew lehnt dies ab.
Russische Truppen auf dem Vormarsch
Putin berichtete, seine Truppen hätten sich nach einem
Frontdurchbruch im südukrainischen Gebiet Saporischschja der Stadt
Huljajpole auf ein bis zwei Kilometer genähert. Von ukrainischer
Seite waren zuvor erhebliche Probleme bei Huljajpole eingeräumt
worden. Jedoch sei der russische Vormarsch am Stadtrand gestoppt
worden und die Lage wieder kontrollierbar.
Trotz ukrainischer Dementis behauptete Putin erneut, dass die Stadt
Kupjansk im Gebiet Charkiw erobert sei. Kurz vor der Eroberung stehe
auch das seit 2024 umkämpfte Woltschansk an der russischen Grenze.
In der Region Donezk seien die Städte Pokrowsk und Myrnohrad
eingekesselt. Das ukrainische Militär räumt Schwierigkeiten an
diesen Frontabschnitten ein, weist die russische Darstellung aber
zurück.
Verhandlungen mit USA über Anerkennung von russischem Gebiet
Von einem Journalisten wurde Putin auf eine Passage im
US-Friedensplan angesprochen, wonach die USA die russische Kontrolle
über die Krim und andere ukrainische Gebiete nur de facto anerkennen
wollten. "Genau das soll Gegenstand unserer Gespräche mit der
amerikanischen Seite sein", sagte Putin. Es sei eine der
Schlüsselfragen. Russland hat die Halbinsel Krim sowie die
Verwaltungsgebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson zu
seinem Staatsgebiet erklärt. Es besteht bislang erfolglos darauf,
dass dies auch international anerkannt wird.
Keine Verträge mit jetziger Führung in Kiew
Erneut lehnte Putin es ab, mögliche Abkommen mit dem ukrainischen
Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu unterzeichnen. "Die ukrainische
Führung hat einen grundsätzlichen, strategischen Fehler begangen,
als sie Angst vor Präsidentenwahlen hatte, denn seitdem hat der
Präsident seinen legitimen Status verloren", sagte er. Kiew verweist
darauf, dass laut ukrainischem Gesetz unter geltendem Kriegsrecht
nicht gewählt werden darf.
Russland führt seit mehr als dreieinhalb Jahren einen Angriffskrieg
gegen das Nachbarland./mau/DP/he
AXC0241 2025-11-27/19:37
|
Autor: - dpa-AFX
|
| Copyright APA/dpa-AFX. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von APA/dpa-AFX ist nicht gestattet. |
|
|
| DAX | 23.767,96 | 41,74 | 0,18% |
| TecDax | 3.563,36 | 34,94 | 0,99% |
| MDAX | 29.531,25 | 311,25 | 1,07% |
| Dow Jones (EOD) | 47.427,12 | 314,67 | 0,67% |
| Nasdaq 100 | 25.236,94 | 218,58 | 0,87% |
| S & P 500 (EOD) | 6.812,61 | 46,73 | 0,69% |
| SMI | 12.831,05 | 8,81 | 0,07% |
|
| EUR/US$ | 1,1588 | -0,00 | -0,07% |
| EUR/Yen | 181,1292 | -0,13 | -0,07% |
| EUR/CHF | 0,9327 | -0,00 | -0,06% |
| EUR/Brit. Pfund | 0,8756 | -0,00 | -0,03% |
| Yen/US$ | 0,0064 | 0,00 | -0,02% |
| CHF/US$ | 1,2424 | -0,00 | -0,04% |
|
| baha Brent Indication | 63,30 | 0,19 | 0,30% |
| Gold | 4.153,47 | 11,92 | 0,29% |
| Silber | 53,37 | 0,94 | 1,80% |
| Platin | 1.611,41 | 38,52 | 2,45% |
| |
|
|