| Trotz Vettels Rat: Hamilton frustriert und einsilbig |
| 28.11.2025 08:44:00 |
Die Fallhöhe war von Anfang an riesig. Die erste
Saison im berühmtesten aller Formel-1-Autos wurde für Lewis Hamilton
aber zum Jahr des Leidens. Rückschläge in Dauerschleife,
Enttäuschungen im Wochentakt. Sogar Zweifel am Können des
siebenmaligen Weltmeisters.
Und er selbst? Vom Hamilton der ersten Tage und Wochen bei der
berühmten Scuderia Ferrari ist nicht mehr viel übrig geblieben.
Präsentierte er sich bei seinen ersten Besuchen in Maranello und der
ersten Ausfahrt in Fiorano noch strahlend und euphorisch, überwiegen
längst Frust, Leere und Enttäuschung.
Schlechter war Hamilton nie
"Niemand hätte jemals erwartet, dass Lewis Hamilton in seiner ersten
Saison bei Ferrari so große Schwierigkeiten haben würde", schrieb
Italiens "Corriere della Sera" vor dem Großen Preis von Katar an
diesem Wochenende. Zwei Grand Prix noch, dann hat der mittlerweile
auch schon 40 Jahre alte Hamilton seine mit Abstand schlechteste
Saison geschafft - und überstanden.
Zurückblicken wollte er im Fahrerlager von Lusail partout nicht.
"Mache ich nicht", entgegnete er auf die entsprechende Frage. Er
schaue nur nach vorn. Nächster Versuch: Er könnte ja wenigstens ein
bisschen erzählen, meinte der Interviewer. "Da gibt es nicht viel zu
sagen. Die Ergebnisse sprechen für sich." In der Tat.
Bei Ferrari nur noch ein Ein-Hit-Wunder?
Kein Grand-Prix-Sieg, nicht mal ein Podestplatz. Einmal
disqualifiziert, zweimal nichts in Ziel gekommen. Nur einmal sah es
so aus, wie er, die Tifosi und Ferrari-Boss John Elkann sich das
vorgestellt hatten: Beim Sieg im Sprintrennen von China - Hamiltons
Ein-Hit-Wunder im Ferrari. Und das nach vorher 105 Grand-Prix-Siegen
und 104 Pole Positionen. Titel Nummer acht scheint nach seiner
Karriereabzweigung nach Maranello in weite Ferne gerückt zu sein.
"Je länger es dauert, desto schwieriger wird es", kommentierte nun
Sebastian Vettel (38) Hamiltons Situation und dessen Warten auf den
106. Sieg. Der Deutsche Formel-1-Rentner muss es wissen. Auch er
konnte der roten Versuchung nicht widerstehen. Auch er scheiterte,
nach seinen vier WM-Triumphen mit Red Bull die Scuderia zu
weltmeisterlichem Ruhm zu führen.
Wie auch schon Fernando Alonso. Der Spanier hatte 2005 die Ära von
Michael Schumacher bei Ferrari beendet, 2006 erneut den Titel
gewonnen. Kurioserweise sorgte Alonso durch das vergiftete
Stallduell mit Hamilton 2007 im McLaren dafür, dass doch noch mal
ein Ferrari-Fahrer ganz oben stand. Seit Kimi Räikkönens WM-Titel
aber blieb die Sehnsucht nach der erneuten Krönung eines
Ferrari-Piloten unerfüllt.
Vettels Erklärungsversch für Hamiltons Leidenszeit bei Ferrari
Ein Niedergang wie bei Hamilton ist aber selbst in der Zeit
beispiellos. "Ich fühle mich schrecklich, das war die schlimmste
Saison, die ich jemals hatte", sagte er in Las Vegas. Nutzlos fühlte
er sich auch schon, nicht mehr gut genug.
So schlimm war es bei Vettel nie. Immerhin gelangen ihm 14 Siege,
zweimal wurde er Vizeweltmeister - beide Male geschlagen von
Hamilton im Mercedes . Er habe es geliebt bei Ferrari,
er bereue den Schritt nicht, bekräftigte er nun im Formel-1-Podcast
"Beyond the Grid" und suchte nach einer Erklärung für Hamiltons
extreme Leidenszeit im Vergleich zu ihm.
Als jemand mit Muttersprache Deutsch habe er schnell gelernt, sich
sprachlich anpassen zu müssen, als er international im Rennsport
unterwegs gewesen sei, erklärte Vettel. "Ich möchte auch nicht
sagen, dass Lewis sich nicht angepasst hat oder britische Fahrer
sich nicht anpassen müssen", meinte Vettel mit Blick auf die
mehrheitlich in England beheimateten Rennställe und die
Formel-1-Sprache Englisch.
Es geht um mehr als Motoren und roten Farbe
Aber Ferrari in der Formel 1 ist einfach mehr als rote Rennwagen,
als Zahlen, Fakten und Buchstaben. Es ist ein Mythos, der mit seiner
italienischen Herkunft verbunden ist, voller Leidenschaft, voller
Emotionen.
"Wenn du eine Sprache nicht sehr gut beherrschst, kommst du zwar
zurecht, aber verstehst du dann wirklich die Menschen? Begreifst du
die Kultur?", fragte Vettel, der es selbst bereut, sich nicht noch
intensiver mit der Sprache auseinandergesetzt zu haben. Genau
deswegen gab er Hamilton beim Wechsel einen Rat mit: "Lerne die
Sprache, lerne sie wirklich, wirklich gut." Selbst auf Englisch kann
und vor allem will Hamilton diese Saison aber kaum mehr in Worte
fassen./jmx/DP/zb
ISIN DE0007100000 NL0011585146
AXC0062 2025-11-28/08:44
|
Autor: - dpa-AFX
|
| Copyright APA/dpa-AFX. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von APA/dpa-AFX ist nicht gestattet. |
|
|
| DAX | 24.028,14 | 146,11 | 0,61% |
| TecDax | 3.607,88 | 25,54 | 0,71% |
| MDAX | 29.696,45 | 99,43 | 0,34% |
| Dow Jones (EOD) | 47.954,99 | 104,05 | 0,22% |
| Nasdaq 100 | 25.692,05 | 110,35 | 0,43% |
| S & P 500 (EOD) | 6.870,40 | 13,28 | 0,19% |
| SMI | 12.936,30 | 42,69 | 0,33% |
|
| EUR/US$ | 1,1643 | -0,00 | -0,02% |
| EUR/Yen | 180,8525 | 0,23 | 0,13% |
| EUR/CHF | 0,9367 | 0,00 | 0,10% |
| EUR/Brit. Pfund | 0,8733 | -0,00 | -0,05% |
| Yen/US$ | 0,0064 | 0,00 | -0,11% |
| CHF/US$ | 1,2435 | -0,00 | -0,06% |
|
| baha Brent Indication | 63,56 | 0,40 | 0,64% |
| Gold | 4.243,55 | 41,57 | 0,99% |
| Silber | 58,20 | 0,63 | 1,10% |
| Platin | 1.656,82 | 8,46 | 0,51% |
| |
|
|