| ROUNDUP: Hugo-Boss-Großaktionär Frasier entzieht Aufsichtsratschef Unterstützung |
| 01.12.2025 11:01:00 |
Der Aufsichtsratsvorsitzende des Modekonzerns
Hugo Boss hat die Unterstützung seines größten
Anteilseigners verloren. Das Unternehmen veröffentlichte am
Freitagabend in einer Pflichtmitteilung eine Stellungnahme von
Frasers Group. Demnach unterstützt der Investor den
Boss-Aufsichtsratschef Stephan Sturm nicht mehr. Hugo Boss
beschreibt die Zukunft seines Aufsichtsvorsitzenden hingegen als
gesichert: "Stephan Sturm steht zu seiner Verantwortung als
Aufsichtsratsvorsitzender und hat die feste Absicht dieses Amt
weiter auszuüben", hieß es in einer ebenfalls am Freitag
veröffentlichten Stellungnahme des Modekonzerns.
Die Aktie von Hugo Boss legte am Montagmorgen um knapp 0,7 Prozent
zu und gehörte damit zu den wenigen Kursgewinnern im MDax, dem Index
für mittelgroße Unternehmenswerte. Im bisherigen Jahresverlauf hat
das Papier aber rund 14 Prozent an Wert verloren.
Sturm habe Frasers Group zuvor darüber informiert, dass er ohne
deren Unterstützung nicht als Vorsitzender des Aufsichtsrats von
Hugo Boss tätig bleiben möchte, hieß es in der Pflichtmitteilung
weiter. Mit dem Ziel, Sturm, sofern nötig, abzuberufen und einen
neuen Vorsitzenden des Aufsichtsrats zu ernennen, beabsichtige
Frasers Group, Einfluss auf die Zusammensetzung des Aufsichtsrats
von Hugo Boss zu nehmen. Der Investor ist mit einem Anteil von 25
Prozent mit Abstand größter Aktionär bei dem Konzern.
Unstimmigkeiten zwischen dem Management von Hugo Boss und dem
Großaktionär gab es zuletzt hinsichtlich der Dividendenpolitik.
Frasers Group sieht den Aktienkurs von Hugo Boss als unterbewertet
an, wie aus einer Pflichtmitteilung aus dem Juli hervorgeht. Der
Investor ist der Ansicht, dass Hugo Boss derzeit keine Dividenden
ausschütten sollte. Die Mittel sollten vielmehr zur Wertsteigerung
des Unternehmens eingesetzt werden.
Zuletzt zeigte sich das Management um Konzernchef Daniel Grieder für
das laufende Jahr vorsichtiger. 2025 dürften der Umsatz und das
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) an den unteren Enden der
bislang ausgegebenen Spannen liegen, teilte das Unternehmen Anfang
November bei Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal mit. Dabei
verwies Hugo Boss auf konjunkturelle Unsicherheiten und negative
Wechselkurseffekte.
Hugo Boss rechnet für 2025 mit Erlösen von 4,2 Milliarden bis 4,4
Milliarden Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit)
von 380 Millionen bis 440 Millionen Euro.
Der Modekonzern hält am 3. Dezember eine Investorenveranstaltung ab,
bei dem das Management ein Update zu seiner Strategie geben
will./err/mne/stk
ISIN DE000A1PHFF7
AXC0088 2025-12-01/11:01
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Autor: - dpa-AFX
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