| Allianz hält Verzinsung von Lebensversicherungen stabil |
| 01.12.2025 11:07:00 |
Die beliebteste Form der privaten
Altersvorsorge in Deutschland wird im nächsten Jahr stabile Zinsen
bieten. Die Allianz als größter deutscher
Lebensversicherer belässt die Gesamtverzinsung ihrer Verträge im
kommenden Jahr unverändert bei 3,5 für klassische Policen
beziehungsweise 3,8 Prozent für neuere Verträge mit abgespeckter
Garantie.
"Wir bleiben mit unserer Gesamtverzinsung auf einem hohen Niveau",
sagte Burkhard Priebe, Vorstandsmitglied der Allianz Leben. "Das ist
ein Zeichen der Stabilität in einem fordernden Umfeld." Der Münchner
Dax -Konzern ist mit 10,7 Millionen Kunden und 14
Millionen Verträgen Marktführer bei Lebensversicherungen.
Garantiezins, Überschussbeteiligung und Schlussüberschuss
Die deutsche Industrie ist zwar seit Jahren in einer Dauerkrise
gefangen, die Finanzbranche hingegen profitierte in den vergangenen
beiden Jahren vom Ende der jahrelangen Nullzinsphase. Die
Gesamtverzinsung von Lebensversicherungen setzt sich aus zwei
beziehungsweise drei Bestandteilen zusammen: Garantiezins und eine
jährliche Überschussbeteiligung bilden die laufende Verzinsung, zum
Vertragsende kommt ein Schlussüberschuss hinzu.
Die Allianz hatte ihre laufende Verzinsung nach dem Ende der
Nullzinsphase 2022 vergleichsweise schnell wieder angehoben. Für
klassische Lebensversicherungen zahlt die Allianz im kommenden Jahr
2,7 Prozent, für neuere Verträge 2,8 Prozent.
Im Branchenschnitt leicht steigende laufende Verzinsung zu erwarten
Etliche andere Versicherer waren in dieser Hinsicht zunächst
zurückhaltender, ziehen aber nach. Die Ratingagentur Assekurata
rechnet für nächstes Jahr im Branchenschnitt mit einer leichten
Steigerung der laufenden Verzinsung auf 2,6 bis 2,7 Prozent. In
diesem Jahr waren es 2,53 Prozent, wie Lars Heermann sagte, der
Bereichsleiter Analyse bei Assekurata.
Fast jeder Einwohner Deutschlands hat eine Lebensversicherung
Lebensversicherungen sind seit Jahrzehnten das meistverkaufte
Produkt der privaten Altersvorsorge in Deutschland. Im Jahr 2018 gab
es nach Zahlen des Gesamtverbands der Versicherer (GDV) 83,5
Millionen Lebensversicherungsverträge, mehr als die damalige
Einwohnerzahl von 83,0 Millionen.
Die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank bis 2022 traf die
Lebensversicherer jedoch ebenso wie Banken und Sparkassen. Das trieb
einerseits die Kosten für die Unternehmen in die Höhe und machte
andererseits den Abschluss neuer Policen weniger attraktiv. Eine
Folge war, dass die Branche flächendeckend von den ehedem üblichen
klassischen Verträgen mit vergleichsweise hoher garantierter
Verzinsung abrückte. 2024 zählte der GDV noch 80,3 Millionen
Lebensversicherungsverträge.
Debatte um gesetzliche Rente fördert Nachfrage
Der Rückgang erklärt sich daraus, dass im branchenweiten Saldo
jährlich mehr alte Verträge auslaufen als neue abgeschlossen werden.
Dennoch unterschreiben die Deutschen weiter alljährlich mehrere
Millionen neue Lebensversicherungspolicen.
Die Allianz profitiert nach Worten Priebes auch, aber nicht nur von
der Dauerdiskussion um die Zukunft der gesetzlichen
Rentenversicherung: "Die Nachfrage ist sehr hoch", sagte der
Manager. "Darunter sind junge Menschen, die mit Blick auf das
Rentensystem zusätzliche Altersvorsorge aufbauen wollen, Familien,
die sich absichern wollen, und Menschen, die bereits dem Ruhestand
nah sind."/cho/DP/zb
ISIN DE0008404005
AXC0092 2025-12-01/11:07
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Autor: - dpa-AFX
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