| Wiener Börse (Mittag) - ATX bleibt im Höhenflug / ATX Prime nun ebenfalls auf Rekordhoch - Eurozonen-Inflationsdaten und Ukraine-Verhandlungen im Fokus - Erste Group nach positiven Studien gesucht |
| 02.12.2025 11:58:00 |
Die Wiener Börse hat am Dienstag auf rekordhohem
Niveau weiter zugelegt. Gegen Mittag notierte der ATX 0,37 Prozent
höher bei 5.064 Punkten. Mit moderaten Gewinnen zeigte sich auch das
europäische Umfeld.
Der ATX Prime stieg um 0,34 Prozent auf 2.519 Zähler. Damit
übertraf der Index, der sämtliche im Segment prime market der Wiener
Börse gelisteten Aktien umfasst, nun ebenfalls sein über 18 Jahre
altes Rekordhoch. Zuvor hatte der Leitindex ATX bereits vergangene
Woche sein Rekordhoch vom Juli 2007 übertroffen.
Im Blick standen am Berichtstag Inflationsdaten aus der Eurozone,
die den Aktienkursen jedoch keine klaren Impulse gaben. Die
Inflationsrate lag im November bei 2,2 Prozent und damit höher als
erwartet. Für die Dezember-Sitzung der Europäischen Zentralbank
waren aber ohnehin keine Zinsanpassungen erwartet worden.
Commerzbank-Ökonom Jörg Krämer erwartet angesichts eines
nachlassenden Lohndrucks und eines positiven Basiseffekts erst im
neuen Jahr Spekulationen über EZB-Zinssenkungen.
Darüber hinaus dürften die Marktakteure die aktuellen
Entwicklungen in den Friedensbemühungen um den Ukraine-Krieg
verfolgen. Am Berichtstag soll der Sondergesandte von US-Präsident
Donald Trump, Steve Witkoff, in Moskau den russischen Machthaber
Wladimir Putin treffen. Nach US-Angaben geht es dabei insbesondere
um den von den USA vorgelegten Ukraine-Plan, der in seiner Urfassung
weithin als für Moskau sehr vorteilhaft beurteilt wurde.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow zufolge ist das Treffen für den
Nachmittag angesetzt. Trumps Regierung zeigte sich im Vorfeld "sehr
optimistisch".
Unterstützung lieferten dem ATX die schwer gewichteten Papiere
der Erste Group, die nach positiven Analystenkommentaren um 2,8
Prozent auf 96,65 Euro anzogen. Die britische Bank Barclays hatte
das Papier von Equal- auf Overweight hochgestuft und das Kursziel
deutlich auf 106 Euro angehoben. Analyst Krishnendra Dubey verwies
auf die solide Wachstumsdynamik in Osteuropa sowie einen möglichen
Wiederaufbau in der Ukraine als positive Einflüsse.
Zudem nahm die US-Bank JPMorgan die Erste-Aktien in ihre "Top
Picks" auf. Die Analysten Kian Abouhossein und Delphine Lee bleiben
in ihrem Ausblick auf 2026 vom Montagabend optimistisch für Europas
Banken. Sie geben ihnen weiter den Vorzug vor ihrer US-Konkurrenz.
Abouhossein und Lee sehen ein "perfektes Umfeld" aus einer zu
erwartenden Konjunkturerholung und einer anhaltend starken
Gewinnentwicklung.
Ebenfalls zulegen konnten die UBM-Aktien, und zwar um 1,8 Prozent
auf 23,00 Euro. Die Analysten von Warburg Research senkten zwar ihr
Kursziel für die Papiere von 34,60 auf 32,40 Euro, bestätigten aber
ihre Kaufempfehlung.
Palfinger fielen im freundlichen Umfeld für Bau- und bauähnliche
Werte um 0,5 Prozent. Der Kranhersteller kann sich Hoffnungen
machen, im März in den ATX aufgenommen zu werden, wie die am Vortag
veröffentlichte Beobachtungsliste der Wiener Börse zeigt. Damit
würden die Salzburger den Immobilienkonzern CPI Europe ablösen,
dessen Aktien am Dienstag 0,2 Prozent gewannen.
spa/moe
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Autor: - APA/spa/moe
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