| ROUNDUP/Hegseth zu umstrittenem Angriff: Keine Überlebenden gesehen |
| 02.12.2025 22:27:00 |
Im Fall eines umstrittenen Angriffs, bei dem
laut Medienberichten nach der Zerstörung eines angeblichen
Drogenboots zwei Überlebende getötet wurden, hat
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth eine direkte Verantwortung
bestritten. Er habe den ersten Angriff auf das Boot in der Karibik
Anfang September live verfolgt, sei dann aber zu einem anderen
Termin gegangen, sagte Hegseth nach einem Kabinettstreffen im Weißen
Haus. "Ich habe persönlich keine Überlebenden gesehen", betonte
Hegseth. Da habe es Rauch und Feuer gegeben, fügte er hinzu. "Das
ist der Nebel des Krieges".
Hintergrund sind Berichte des Senders CNN und der "Washington Post",
wonach das US-Militär am 2. September ein Boot, das Drogen
transportiert haben soll, in der Karibik zunächst mit einem Schlag
angegriffen und zwei überlebende Männer anschließend durch einen
zweiten Schlag getötet haben soll. Der zweite Angriff könnte laut
Experten gegen das Völkerrecht verstoßen haben - die Männer hatten
sich der "Washington Post" zufolge an das schwelende Wrack
geklammert und stellten keine unmittelbare Bedrohung dar.
Hegseth sagte nun, er habe erst ein paar Stunden später erfahren,
dass der zuständige Kommandant, Admiral Frank M. Bradley, die
Entscheidung getroffen hatte, "zu der er voll und ganz befugt war".
Admiral Bradley habe die richtige Entscheidung getroffen, das Boot
zu versenken und die Bedrohung zu beseitigen. "Wir stehen hinter
ihm", sagte Hegseth.
Trump: "Ich war nicht daran beteiligt"
Trump äußerte sich zurückhaltend zu dem Fall. Was den Angriff
angehe, so habe er noch nicht viele Informationen erhalten, da er
sich auf Hegseth verlasse. Aber für ihn sei es ein Angriff gewesen,
nicht ein oder zwei oder drei Schläge. Jemand habe ihm eine Frage
zum zweiten Schlag gestellt. "Ich wusste nichts über den zweiten
Schlag. Ich wusste nichts über die Leute. Ich war nicht daran
beteiligt." Trump betonte, der zuständige Kommandeur sei ein
außergewöhnlicher Mann.
Suche nach einem Sündenbock?
Die "Washington Post" berichtete, dass es im Kongress und im
Verteidigungsministerium die Sorge gebe, dass die Trump-Regierung
den zuständigen Kommandanten zum Sündenbock machen wolle, um den
Druck von Hegseth zu nehmen.
Seit Wochen attackiert das US-Militär Boote in der Karibik, mit
denen angeblich Drogen in die USA geschmuggelt werden sollten.
Zusätzlich wurden Soldaten in die Karibik beordert. Auch der
weltgrößte Flugzeugträger "USS Gerald R. Ford" wurde - begleitet von
weiteren Kriegsschiffen und einem Langstreckenbomber - in die Region
verlegt.
Hegseth kündigte in dem Kabinettstreffen weitere Angriffe an. "Wir
haben gerade erst damit begonnen, Drogenboote zu zerstören und
Drogenterroristen auf den Grund des Meeres zu schicken", sagte
Hegseth.
Nach Angaben des Ministers ist mittlerweile die Menge der Drogen,
die über das Meer ins Land kommen, um 91 Prozent zurückgegangen. Bei
den Angriffen auf Drogenschmuggler-Boote hätten die USA deshalb eine
kleine Pause eingelegt, "weil es derzeit schwierig ist, Boote zu
finden, die wir angreifen können". Die Angaben lassen sich nicht
unabhängig überprüfen./tm/DP/mis
AXC0283 2025-12-02/22:27
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Autor: - dpa-AFX
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