| WDH: Versicherer wollen flutgefährdete Gebäude besser absichern |
| 03.12.2025 13:34:00 |
(Technische Wiederholung)
BERLIN (dpa-AFX) - Die deutschen Versicherer wollen den
Versicherungsschutz hochwassergefährdeter Gebäude in Deutschland
verbessern - und gleichzeitig eine Versicherungspflicht gegen
Überschwemmungen verhindern. Der Branchenverband GDV legte am
Mittwoch ein Konzept vor, mit dem die mehr als 400.000
hochwassergefährdeten Häuser versichert werden könnten. Hausbesitzer
sollen jedoch eine Abwahlmöglichkeit haben. Die Versicherer
veröffentlichten ihren Vorschlag einen Tag vor der
Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU),
bei der das Thema ebenfalls auf der Tagesordnung steht.
Druck aus den Ländern
Der GDV reagiert damit auf politischen Druck aus den Ländern, die
die auf große Überschwemmungen regelmäßig folgenden Milliardenkosten
nicht mehr bezahlen wollen. Die Versicherer wiederum sträuben sich
gegen die von vielen Landespolitikern geforderte
Pflichtversicherung, weil diese die Kosten für sämtliche
Hausbesitzer und auch deren Mieter in die Höhe treiben würde. Das
würde dann auch die Bewohner hochwassersicherer Wohnungen treffen.
Denn diese müssten in Form höherer Beiträge dann für Hausbesitzer
mitzahlen, die ihren Traum vom Eigenheim in einem
Überschwemmungsgebiet verwirklicht haben.
Staat soll bei Großkatastrophen ab 30 Milliarden Euro einspringen
Normale Gebäudeversicherungen ohne Elementarschutz decken solche
Risiken nicht ab. Bisher sind nur etwa 57 Prozent aller Wohngebäude
in Deutschland gegen Elementarschäden versichert, wie
GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen sagte. Ziel ist nun eine
Quote nahe 100 Prozent.
Kern des GDV-Konzepts ist ein neuer Rückversicherer namens Elementar
Re. Erstversicherer wie Allianz, Generali oder Axa
könnten demnach die Risiken sonst kaum versicherbarer
Häuser an Elementar Re abgeben. Zusammen mit einem Sicherungsfonds
der Branche soll Elementar Re Ereignisse mit versicherten Schäden
von bis zu 30 Milliarden Euro abdecken. Erst bei noch größeren
Katastrophen soll dann der Staat einspringen.
Der Vorschlag des GDV sieht vor, dass sowohl bei neuen als auch
bestehenden Verträgen zur Gebäudeversicherung der Elementarschutz
mit angeboten werden müsste. Die Kunden sollen das Recht haben, sich
gegen den Elementarschutz zu entscheiden, aber damit auch auf
etwaige Staatshilfe verzichten.
Bauland im Überschwemmungsgebiet keine Ausnahme
Der Hintergrund: Die Länder wollen einerseits nach Überschwemmungen
keine Hilfen mehr bezahlen. Doch haben die Kommunen in vielen
Bundesländern in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten Bauland in
gefährdeten Gebieten nah am Wasser ausgewiesen, in denen
Überschwemmungen nur eine Frage der Zeit sind. Etliche Versicherer
lehnen es bisher ab, stark gefährdete Gebäude in der Nachbarschaft
regelmäßig über die Ufer gehender Flüsse und Bäche überhaupt zu
versichern, da hohe Überschwemmungsschäden quasi garantiert sind.
Im Koalitionsvertrag hatten Union und SPD angekündigt, dass die
Elementarversicherung künftig allen Hausbesitzern angeboten werden
solle, mit Prüfung einer Abwahlmöglichkeit für die Eigentümer. Zur
Befürwortung eines Bauverbotes in Hochwassergebieten konnten sich
die Regierungsparteien nicht durchringen. "Wir prüfen, wie die
Planungsträger in den Ländern für ihre Verantwortung bei der
Bauleitplanung in besonders schadensgefährdeten Gebieten
sensibilisiert werden können", heißt es im Koalitionsvertrag
lediglich. Allerdings könnten Kommunen künftig unter Umständen
dennoch teure Konsequenzen drohen, wenn sie leichtsinnig planen.
Union und SPD wollen nämlich die Staatshaftungsregeln
"konkretisieren"./stw/cho/DP/jha
ISIN DE0008404005 IT0000062072 FR0000120628
AXC0175 2025-12-03/13:34
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Autor: - dpa-AFX
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