| EU-Reformplan: Finanzmärkte sollen attraktiver werden |
| 04.12.2025 12:55:00 |
Die komplexen Finanzmarktregeln in Deutschland
und den anderen EU-Staaten sollen nach dem Willen der Europäischen
Kommission grundlegend entschlackt und modernisiert werden. Ein in
Brüssel vorgestelltes Reformpaket für mehr Wettbewerbsfähigkeit
sieht vor, Vorschriften für Handelsplätze zu harmonisieren und
Aufsichtsprozesse zu straffen. So sollen etwa Kontrollbefugnisse
über bedeutende grenzüberschreitend tätige Akteure an die
Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) in Paris
übertragen werden.
Zu ihnen würden beispielsweise bestimmte Handelsplätze, alle
Anbieter von Krypto-Dienstleistungen und Zentralverwahrer gehören.
Letztere kümmern sich um die Verwahrung und Übertragung von
Wertpapieren.
Zehn Billionen Euro Ersparnisse
Ziel der geplanten Reformen ist es, die Voraussetzungen für einen
global attraktiven Finanzmarkt zu schaffen. Bürger sollen zudem
einen günstigeren und besseren Zugang zu Investitionsmöglichkeiten
in der gesamten EU erhalten.
Dies sei von entscheidender Bedeutung, da Privatleute derzeit rund
10 Billionen Euro ihres Ersparten auf Bankkonten liegen hätten,
argumentiert die EU-Kommission. Diese Einlagen seien zwar sicher,
erzielten aber im Vergleich zu Investitionen in Wertpapiere oft eine
geringe Rendite.
Die zuständige EU-Kommissarin Maria Luís Albuquerque sagte in
Brüssel, durch den Aufbau eines echten Finanzbinnenmarkts werde man
den Menschen bessere Möglichkeiten bieten, ihr Vermögen zu
vergrößern. Europa habe zu lange eine die Wirtschaft bremsende
Zersplitterung toleriert.
Entscheidung liegt bei Parlament und Mitgliedstaaten
Über die Vorschläge der EU-Kommission werden nun das Europäische
Parlament und der Rat der Mitgliedstaaten beraten. Die Kommission
hofft, dass sie danach beschlossen und umgesetzt werden können.
Erste Reaktionen von Abgeordneten fielen überwiegend positiv aus.
Der wirtschafts- und finanzpolitische Sprecher der EVP-Fraktion,
Markus Ferber (CSU), bezeichnete das Paket als Chance, einen großen
Schritt voranzukommen. "Unsere Kapitalmärkte sind im Vergleich zu
den USA zersplittert, klein und wenig liquide - das schadet
Wachstum, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in Europa jeden Tag."
Der deutsche Grünen-Abgeordnete Rasmus Andresen sagte, Europa
brauche eine starke, zentrale Finanzmarktaufsicht. Deswegen begrüße
seine Fraktion den Vorschlag der Kommission, die ESMA direkt mit der
Aufsicht über zentrale Marktakteure zu betrauen./aha/DP/men
AXC0178 2025-12-04/12:55
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Autor: - dpa-AFX
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