| Aktien Frankfurt: Dax steigt mit neuem Schwung über 24.000 Punkte |
| 05.12.2025 12:04:00 |
Die holprige Erholung am deutschen Aktienmarkt
hat am Freitag wieder etwas Schwung aufgenommen. Erstmals seit Mitte
November sprang der Dax über die psychologisch wichtige Marke von
24.000 Punkten.
Gegen Mittag stand der deutsche Leitindex mit 0,59 Prozent im Plus
bei 24.022,49 Zählern. "Die Börsenampel steht auf Grün",
kommentierte Jürgen Molnar von Robomarkets. Die Anleger brächten
sich bereits in Stellung für den mit Spannung erwarteten
Zins-Entscheid der US-Notenbank in der kommenden Woche.
Seit dem schwachen Monatsbeginn mit einem Verlaufstief bei gut
23.400 Zählern am Montag hat der Dax inzwischen rund zweieinhalb
Prozent aufgeholt. Rückenwind gaben vor dem Wochenende zunächst die
gestiegenen Aufträge für die deutsche Industrie. Mit den aktuellen
Gewinnen steigen inzwischen auch wieder die Hoffnungen auf eine
Jahresendrally im Dax. In diesem positiven Szenario rücke als
nächstes Etappenziel der größere Widerstand bei 24.200 Zählern in
den Fokus, so Marktkenner Molnar.
Der MDax der mittelgroßen deutschen Werte lag zuletzt
0,82 Prozent im Plus bei 29.839,99 Punkten. Der Eurozonen-Index
EuroStoxx 50 gewann rund ein halbes Prozent.
Zwar gilt eine weitere Zinssenkung in den USA unter Beobachtern als
ausgemacht, doch dürfte der Markt den im Tagesverlauf anstehenden
US-Inflationsdaten noch einmal besondere Beachtung schenken.
Angesichts der bisher hartnäckigen Teuerung in den Vereinigten
Staaten und einem schwächelnden Arbeitsmarkt steht insbesondere der
für die US-Notenbank Fed relevante PCE-Bericht im Fokus, bei dem es
um die privaten Ausgaben der amerikanischen Konsumenten geht.
Allerdings sind die Zahlen für September. "Der Einfluss auf Zins-
und Investitionsentscheidungen dürfte dementsprechend begrenzt
sein", glaubt der Robmarktes-Experte.
Auf Unternehmensseite hierzulande gerieten vor dem Wochenende die
deutschen Rückversicherer in den Sog eines schwachen Ausblicks des
Schweizer Konkurrenten Swiss Re . Munich Re
und Hannover Rück gaben jeweils knapp
ein Prozent nach. Analysten hatten sich von den Zielen der Schweizer
für das kommende Jahr mehr erwartet, auch der angekündigte
Aktienrückkauf fällt enttäuschend aus, Investoren hatten das
doppelte Volumen erwartet. Die Swiss-Re-Aktie verlor in Zürich
zuletzt fast 6 Prozent.
In den hinteren Börsenreihen fielen die Anteile an Schott Pharma
auf ein Rekordtief und notierten zuletzt am SDax-Ende
fast 8 Prozent tiefer. Der Konzern hatte am Vorabend seine
Mittelfristziele gekappt und einen verhaltenen Ausblick für das
kommende Jahr abgeliefert. Das Management sprach von einem
"Übergangsjahr 2026". Laut Olivier Calvet von der Schweizer Bank UBS
dürften die durchschnittlichen Erwartungen am Markt an den
operativen Gewinn nun deutlich sinken.
Ansonsten bewegten erneut Analystenstudien die Kurse.
Salzgitter-Papiere zogen um gut 4 Prozent an, die
Citigroup hatte zuvor ihr Kursziel für den Stahlhersteller deutlich
angehoben. Rückenwind für die Branche sehen die Analysten durch die
beschlossenen Abwehrmaßnahmen der Europäische Union zum Schutz der
eigenen Stahlindustrie. Auch Thyssenkrupp
profitierten von dieser Einschätzung und verteuerten sich um fast 3
Prozent.
Papiere des Logistiktech-Konzerns Kion verloren
derweil 1,6 Prozent nach der Streichung einer Kaufempfehlung
ebenfalls durch die Citigroup.
Unterschiedliche Wege nahmen die deutschen Rüstungswerte nach einer
Analyse der Bank of America. Die Aktien des
Panzergetriebeherstellers Renk , für die die
Branchenexperten ihre Einstufung um 180 Grad drehten und sie nun zum
Kauf empfehlen, kletterten um 3,4 Prozent. Beim Sensor-Spezialisten
Hensoldt strich die Bank derweil ihre Kaufempfehlung bei deutlich
gekapptem Kursziel, die Papiere verloren zuletzt 1,2 Prozent.
Rheinmetall gaben ähnlich stark nach, auch hier wurde das Kursziel
gesenkt, die Analysten bleiben der Aktie aber gewogen./tav/mis
--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0103 2025-12-05/12:04
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Autor: - dpa-AFX
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