| ROUNDUP 2: Paramount will Netflix bei Warner Bros. schlagen |
| 08.12.2025 17:30:00 |
(neu: Rolle von Trumps Schwiegersohn und weitere Details, Kurse
aktualisiert.)
LOS ANGELES/NEW YORK (dpa-AFX) - Der Medienkonzern Paramount
will den Hollywood-Rivalen Warner Brothers
nicht kampflos Netflix überlassen und
wendet sich mit einem Angebot direkt an die Aktionäre. Paramount
bietet für den heutigen Gesamtkonzern Warner Bros. Discovery 108,4
Milliarden Dollar (knapp 94 Mrd. Euro). Unter den Geldgebern ist
dabei auch die Investmentfirma Affinity Partners von Jared Kushner,
der ein Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump ist.
Netflix hatte sich vergangene Woche auf eine knapp 83 Milliarden
Dollar schwere Übernahme des Studio- und Streaming-Geschäfts von
Warner geeinigt - ohne die aktuell noch dazugehörenden Fernsehsender
wie CNN.
Die Warner-Aktie gewann im frühen Handel rund 5 Prozent auf 27,38
Dollar. Netflix-Papiere verloren rund 4,5 Prozent, während Aktien
von Paramount Skydance 7,3 Prozent zulegten.
Geld aus den Emiraten
Ein solcher Vorstoß von Paramount war schon bei Verkündung des
Netflix-Deals nicht ausgeschlossen worden. Paramount wurde erst vor
wenigen Monaten von der Familie des als Trump-Unterstützer bekannten
Software-Milliardärs Larry Ellison übernommen. Medienberichten
zufolge ging Paramount angesichts der guten Beziehungen zum Weißen
Haus zuvor davon aus, sich auch bei Warner durchsetzen zu können -
das Management dort entschied sich aber für das Netflix-Angebot.
Paramount macht nun einige Änderungen, die die Erfolgschancen
verbessern könnten. Das Warner-Management hatte unter anderem
bemängelt, dass das Paramount-Angebot auch 24 Milliarden Dollar der
Staatsfonds von Saudi-Arabien, Abu Dhabi und Katar enthält. Diese
würden nun - genauso wie Kushners Affinity - auf ein Mitspracherecht
im Geschäft etwa durch einen Sitz im Verwaltungsrat verzichten. Der
chinesische Konzern Tencent ist nicht mehr bei dem Gebot dabei. Wie
viel Geld genau von Affinity kommen soll, blieb zunächst unklar.
Kushner ist mit Trumps Tochter Ivanka verheiratet.
Paramount will mehr Gewicht
Die Ellisons - Paramount wird nun von Larrys Sohn, dem
Filmproduzenten David geführt - wollen mit der Übernahme von Warner
Bros. Discovery schnell an Größe gewinnen. Denn ihr Konzern ist mit
dem Streamingdienst Paramount+ heute nur einer der kleineren Player
in dem Markt. Netflix hat unterdessen mehr als 300 Millionen
Kundenhaushalte weltweit und Warners HBO Max nach jüngsten Angaben
128 Millionen Abo-Kunden.
In Hollywood stieß der Netflix-Deal auf viele negative Reaktionen.
Unter anderem wird befürchtet, dass der Streaming-Riese Filme von
Warner Brothers zwar weiterhin auch in die Kinos bringt, aber danach
auch viel schneller im Streaming - was Filmtheater Geld kosten
könnte. Netflix hatte im eigenen Geschäft auch bei aufwendigen
Produktionen stets Streaming statt Kinos priorisiert und damit
einige Filmemacher verärgert. David Ellison sagt nun, Paramount
wolle Hollywood retten.
Es geht auch um CNN
Der Bieterwettkampf hat aber auch eine politische Dimension, weil zu
Warner Bros. Discovery auch CNN gehört. Der Nachrichtensender, der
oft kritisch über Trump berichtet, ist dem Präsidenten ein Dorn im
Auge.
In den USA wurde vielfach spekuliert, das Weiße Haus könne deshalb
an einem Erfolg der Ellison-Familie interessiert sein. Beim
Paramount-Sender CBS gab es nach dem Kauf Änderungen in der
Nachrichtenredaktion. Nachdem die CBS-Sendung "60 Minutes" am
Sonntag ein Interview mit der ins Lager der Trump-Kritiker
gewechselten republikanischen Abgeordneten Marjorie Taylor Greene
ausstrahlte, schimpfte Trump allerdings, die neuen Eigentümer seien
auch nicht besser als die alten.
Auch Wettbewerbshüter am Zug
Trump mutmaßte zugleich am Wochenende, die Größe von Netflix könne
ein Problem bei der Wettbewerbsprüfung werden - und sagte, dass er
persönlich in eine Entscheidung über die Freigabe des Deals
involviert sein werde. Netflix argumentiert, man dürfe nicht allein
den Streaming-Markt betrachten, sondern müsse bedenken, dass die
Anbieter auch mit Video-Plattformen wie Youtube und Tiktok um die
Aufmerksamkeit der Zuschauer konkurrierten.
Paramounts Angebot an die Anteilseigner von Warner Bros. Discovery,
ihre Aktien für jeweils 30 Dollar zu verkaufen, läuft zunächst bis
zum 8. Januar, könnte aber verlängert werden. Die Warner-Aktie legte
im US-Handel am Montag zeitweise um gut fünf Prozent auf rund 27,50
Dollar zu./so/DP/men
ISIN US64110L1061 US9344231041
AXC0223 2025-12-08/17:30
|
Autor: - dpa-AFX
|
| Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet. |
|
|
| DAX | 24.046,01 | 17,87 | 0,07% |
| TecDax | 3.581,98 | -25,90 | -0,72% |
| MDAX | 29.665,08 | -31,37 | -0,11% |
| Dow Jones (EOD) | 47.954,99 | 104,05 | 0,22% |
| Nasdaq 100 | 25.640,28 | -51,77 | -0,20% |
| S & P 500 (EOD) | 6.870,40 | 13,28 | 0,19% |
| SMI | 12.981,42 | 45,12 | 0,35% |
|
| EUR/US$ | 1,1638 | -0,00 | -0,04% |
| EUR/Yen | 181,2550 | 0,40 | 0,22% |
| EUR/CHF | 0,9387 | 0,00 | 0,21% |
| EUR/Brit. Pfund | 0,8734 | 0,00 | 0,01% |
| Yen/US$ | 0,0064 | 0,00 | -0,28% |
| CHF/US$ | 1,2397 | -0,00 | -0,22% |
|
| baha Brent Indication | 62,39 | -1,17 | -1,85% |
| Gold | 4.193,92 | -49,64 | -1,17% |
| Silber | 58,37 | 0,17 | 0,29% |
| Platin | 1.665,97 | 9,15 | 0,55% |
| |
|
|