| Wiener Börse (Nachmittag) - ATX mit wenig Bewegung / Warten auf US-Zinsentscheidung - Überraschung nicht ausgeschlossen |
| 09.12.2025 14:27:00 |
Die Wiener Börse zeigte sich am Dienstag bisher sehr
ruhig. Der ATX legte etwas um 0,36 Prozent auf 5.118,11 Punkte zu.
Auch der ATX Prime war leicht mit 0,35 Prozent auf 2.541,42
Einheiten im Plus. Getragen wurde der Leitindex vor allem von
Banken- und Versicherungswerten. Die wichtigsten europäischen Börsen
notierten ebenso mehrheitlich im Plus.
Die weitgehende Anlegerzurückhaltung wird von Experten mit dem
Warten auf die US-Zinsentscheidung am Mittwoch erklärt. Marktseitig
geht man von einer Reduktion des Leitzinsbandes um 25 Basispunkte
aus. Analysten der Helaba schreiben dazu, dass "das Risiko einer
Enttäuschung an den Finanzmärkten mithin erhöht scheint". Ähnlich
klingt das bei Erica Camilleri, Analystin bei Manulife Investment
Management: "Von den möglichen Meinungsverschiedenheiten über den
Ton von Fed-Chef (Jerome) Powell bis hin zu den Wirtschaftsprognosen
gibt es meiner Meinung nach viele Möglichkeiten, die Märkte zu
überraschen."
Neue Außenhandelsdaten aus Deutschland hingegen rührten die
Börsen kaum. Insgesamt wuchsen die deutschen Exporte im Oktober
nämlich minimal um 0,1 Prozent zum Vormonat, die Importe sanken um
1,2 Prozent.
Für das ATX-Schwergewicht Erste Bank Group haben heute Analysten
der UBS-Bank das Kursziel für die Bank von 97 Euro auf 108 Euro
hinausgesetzt. Die Empfehlung "Buy" wurde von den zuständigen
Experten Nicolas O'Sullivan und Mate Nemes bestätigt. "Die Erste
Group ist eine gut diversifizierte Bank, die von starken Volumen-und
Margentrends in Mittel- und Osteuropa profitiert", schreiben die
Analysten. Die Erste-Aktien wurden im Laufe des Dienstags mit plus
1,35 Prozent auf 97,85 Euro gehandelt.
Beim Faserhersteller Lenzing wurde eine Änderung an der
Unternehmensspitze gemeldet. Vorstandschef Rohit Aggarwal zieht sich
mit Ende Jänner 2026 von seinem Posten zurück. Den Ausblick für 2025
bestätigte der börsennotierte oberösterreichische Konzern
unterdessen. Lenzing verloren daraufhin 3,0 Prozent und waren
zwischenzeitlich das Schlusslicht im ATX Prime-Segment.
An den europäischen Börsen waren Versicherungspapiere gesucht.
Das bildete sich auch im ATX Prime ab, wo Vienna Insurance Group
(VIG) zeitweilig die Topperformer waren. VIG lagen am Nachmittag bei
plus 6,5 Prozent, Uniqa bei plus 2,2 Prozent. Getragen wurde der ATX
Prime weitgehend von den Banken: RBI (+ 3,2 Prozent), Addiko Bank (+
1,8 Prozent). Bawag jedoch lagen gegen den Trend bei minus 0,7
Prozent. Rückenwind für Bankentitel könnte es durch eine
Vereinfachung der Kapitalregeln für Banken durch die Europäische
Zentralbank (EZB) geben. Am Donnerstag sollen derartige Pläne
vorgestellt werden, wie zwei mit den Plänen vertraute Personen am
Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters mitteilten.
Am unteren Ende fanden sich neben Lenzing die Austriacard Holding
(- 3,2 Prozent) und Zumtobel (- 3,2 Prozent).
moe/spa
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Autor: - APA/moe/spa
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