| ROUNDUP: Ex-Milliardär René Benko erneut vor Gericht |
| 10.12.2025 07:35:00 |
Der österreichische Investor und Ex-Milliardär
René Benko steht erneut vor dem Landesgericht Innsbruck. Wie beim
ersten Verfahren geht es um den Verdacht, dass der 48-Jährige
Vermögenswerte vor seinen Gläubigern verheimlichen wollte. Außer
Benko ist noch seine Ehefrau Nathalie angeklagt. Sie soll zur Tat
beigetragen haben. Der Strafrahmen für das Delikt der sogenannten
betrügerischen Krida, wie der Straftatbestand in Österreich heißt,
beträgt in Anbetracht der Schadenssumme bis zu zehn Jahren Haft.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Geschäftsmann vor, Bargeld in Höhe
von 120.000 Euro sowie elf hochpreisige Uhren und andere Gegenstände
im Wert von 250.000 Euro in einem Tresor versteckt zu haben. Im
Rahmen seiner Insolvenz als Einzelunternehmer habe er damit die
Befriedigung von Gläubigerforderungen verhindert oder geschmälert,
so die Justizbehörde.
Am ersten Prozesstag ist nach den Ausführungen von Anklage und
Verteidigung die Befragung der Verdächtigen sowie von mehreren
Zeugen geplant. Möglicherweise kommt es bereits am Mittwoch zu einem
Urteil. Sollte ein zweiter Prozesstag nötig sein, ist der für den
16. Dezember geplant.
Neue Verurteilung würde nicht einfach addiert
Benko war bereits im Oktober vom Landesgericht seiner Heimatstadt
Innsbruck zu zwei Jahren Haft wegen der Schädigung seiner Gläubiger
verurteilt worden. Der Investor bezeichnet sich als "nicht
schuldig". Das erste Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Falls
Benko auch im zweiten Verfahren zu einer Haftstrafe verurteilt
werden sollte, wird das Strafmaß nicht einfach addiert. Vielmehr
würde nach Rechtskraft des ersten Urteils ein gesamtes Strafmaß
gebildet. Der 48-Jährige sitzt seit Januar 2025 in
Untersuchungshaft.
Benko hatte mit seinem verschachtelten Immobilien- und
Handelsimperium Signa rund 20 Jahre lang ein Vermögen angehäuft. Zu
Glanzzeiten wurde der gebürtige Tiroler als fünffacher Milliardär
gehandelt. Steigende Zinsen und risikoreiche Zukäufe wie die der
deutschen Warenhauskonzerne Karstadt und Kaufhof trieben die Signa
in die Insolvenz.
Der Schuldenberg beträgt nach Einschätzung der Wirtschaftsauskunftei
Creditreform etwa 40 Milliarden Euro, in denen aber auch viele
Ansprüche der mehr als 1.000 Signa-Gesellschaften untereinander
enthalten sind.
Rund um die Signa-Pleite ermittelt die Wirtschafts- und
Korruptionsstaatsanwaltschaft Wien (WKStA) in 14 Strängen. Es gilt
als sicher, dass dem Ex-Milliardär weitere Prozesse
drohen./mrd/DP/zb
AXC0046 2025-12-10/07:35
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Autor: - dpa-AFX
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