| Chemie funkt SOS: Anlagen historisch niedrig ausgelastet |
| 10.12.2025 10:37:00 |
Die deutsche Chemiebranche erwartet im
kommenden Jahr noch kein Ende ihrer tiefen Branchenkrise. "Die
Industrie funkt SOS. 2025 war für unsere Branche erneut sehr
schwierig und der Blick nach vorn wird nicht rosiger", sagte Markus
Steilemann, Präsident des Verbands der Chemischen Industrie (VCI),
in Frankfurt. Die Produktionsanlagen der drittgrößten deutschen
Industriebranche nach dem Auto- und Maschinenbau seien nur noch 70
Prozent ausgelastet - "ein historischer Tiefpunkt und weit entfernt
von Rentabilität". Jedes zweite Unternehmen habe zu wenig Aufträge.
Diese seien seit 2021 im In- und Ausland um mehr als 20 Prozent
eingebrochen.
Für das kommende Jahr erwartet der VCI für die
chemisch-pharmazeutische Branche insgesamt eine stagnierende
Produktion und für die Chemie alleine einen Rückgang um ein Prozent.
Bei sinkenden Preisen und stagnierender Produktion bedeutet das ein
Umsatzminus von rund zwei Prozent.
Pharma wächst, Chemie tief im Minus
Die energieintensive Chemie litt vor allem während der Corona-Krise
und kurz danach unter hohen Energiepreisen in Deutschland, die
mittlerweile zwar wieder ein gutes Stück weit gefallen sind, im
europäischen Vergleich aber immer noch recht hoch sind. Hinzu kommt
die seit Jahren andauernde schwere Krise der chinesischen
Immobilienindustrie, die vorher Unmengen an Bauchemikalien
verschlang, sowie verstärkt eine allgemeine Konjunkturflaute und
zuletzt auch noch ein Überangebot bei Basischemikalien auf den
Weltmärkten, vor allem durch Billigkonkurrenz aus China. Und auch
die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump belastet stark - auch
wegen der strömen mehr Chemieexporte von China nach Europa.
Im laufenden Jahr werden die Geschäfte der chemisch-pharmazeutischen
Industrie schrumpfen. Produktion und Erzeugerpreise der Branche
sanken laut VCI gemessen am Vorjahr leicht um 0,5 Prozent. Der
Umsatz fällt um ein Prozent auf 220 Milliarden Euro.
Dabei ging die Schere weit auseinander: In der konjunktursensiblen
Chemie alleine betrachtet ging die Produktion um 2,5 Prozent zurück
und der Umsatz um 3 Prozent. In der Pharmabranche, die unabhängiger
von wirtschaftlichen Schwankungen ist, wuchs dagegen die Produktions
um 3 Prozent und der Umsatz um 4,5 Prozent.
Beschäftigung geht leicht zurück
Insgesamt fiel die Beschäftigung leicht um 0,5 Prozent auf 478.000
Menschen. Bereits angekündigte Anlagenschließungen oder
Produktionsverlagerungen dürften zu einem weiteren Stellenabbau
führen, erwartet der VCI.
Die Stimmung in der Chemiebranche ist schlecht, dem Ifo-Institut
zufolge hat sich das Geschäftsklima im Oktober deutlich eingetrübt.
Chemiekonzerne wie BASF , Evonik und
Wacker Chemie haben bereits Sparprogramme samt
Stellenabbau verkündet. BASF-Chef Markus Kamieth sagte kürzlich dem
"Handelsblatt", die Chemieindustrie erlebe "wohl ihre schwierigste
Zeit seit 25 Jahren"./als/mne/
ISIN DE000BAY0017 DE000BASF111 DE0005470405 DE000WCH8881 DE000EVNK013
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Autor: - dpa-AFX
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