| KORREKTUR/Rentenlücke West zwischen Mann und Frau: 61 Prozent |
| 10.12.2025 22:39:00 |
(Im letzten Satz des 1. Absatzes wurde die Zahl für die neuen Länder
auf 24 Prozent korrigiert.)
BERLIN (dpa-AFX) - Frauen in Westdeutschland stehen im Alter
durchschnittlich 13.500 Euro weniger Rente im Jahr zur Verfügung als
Männern in Westdeutschland. Das entspricht einer Rentenlücke von 61
Prozent. Das Ergebnis umfasst betriebliche, gesetzliche und private
Renten. Zum Vergleich: In den neuen Bundesländern beträgt die
Rentenlücke nur 24 Prozent.
Die Zahlen stammen von der Soziologin Carla Rowold, die für ihr
Forschungsergebnis mit dem Forschungspreis des "Forschungsnetzwerk
Alterssicherung" (FNA) ausgezeichnet wurde. Das FNA ist laut der
Deutschen Rentenversicherung Wissensressource und Förderinstrument
der Alterssicherungsforschung und soll helfen, Wissenschaft und
Praxis zu vernetzen.
Eine Frage des Systems
Der Ursprung der Rentenlücke liege in der klassischen
Rollenverteilung zwischen Mann und Frau, die vor allem in
Westdeutschland sehr verbreitet bleibt. Im Jahr 2023 lag die
Teilzeitquote unter westdeutschen Frauen nach Angaben der
gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung bei 48 Prozent - und damit
14 Prozentpunkte höher als im Osten.
Dass Frauen und Mütter nach wie vor den Großteil der
gesellschaftlichen Sorgearbeit - unter anderem die Erziehung
künftigen Beitragszahler - übernehmen würden, während Männern oder
Vätern die Erwerbsarbeit obliege, sei Rowold zufolge Ergebnis der
wohlfahrtsstaatlichen Strukturen in Deutschland: Der Sozialstaat ist
auf pflegende Angehörige, Menschen im Ehrenamt und unbezahlte
Erziehungsarbeit angewiesen.
Paradox: Systemkonformität geht zulasten der Frauen
Wegen der Rollenverteilung entsteht schon im Erwerbsleben der
sogenannte "Gender Pay Gap", der den Verdienstabstand pro Stunde
zwischen Frauen und Männern beschreibt. Bundesweit lag er im Jahr
2025 bei 16 Prozent.
Weil die ungleiche Arbeitsverteilung zwischen den Geschlechtern vom
System unterschiedlich bewertet werde, entstehe die
geschlechterspezifische Rentenlücke: Eine Frau, die genau die Rolle
übernehme, die das System für sie vorsieht, werde durch das
Rentensystem paradoxerweise benachteiligt.
Der "Gender Pay Gap" setze sich im "Gender Pension Gap" fort. So
seien Frauen viel häufiger von Altersarmut betroffen als Männer.
Sorgearbeit und Erwerbsarbeit müssten gleichmäßiger zwischen den
Geschlechtern verteilt werden, um der Rentenlücke entgegenzuwirken.
Auch eine Reformierung der Elternzeitregelung mit dem Ziel, Väter
mehr in die Pflicht zu nehmen, und die Abschaffung des
Ehegattensplittings könnten mehr Gleichheit im System
herstellen./lfö/DP/jha
AXC0282 2025-12-10/22:39
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Autor: - dpa-AFX
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