| Selenskyj: Über Gebietsfragen sollte das ukrainische Volk entscheiden |
| 11.12.2025 22:39:00 |
Über Gebietsfragen für eine Beendigung des
russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine kann aus Sicht von
Präsident Wolodymyr Selenskyj nur das ukrainische Volk entscheiden.
"In Form von Wahlen oder in Form eines Referendums, doch muss es die
Position des Volkes der Ukraine sein", sagte der Staatschef
Journalisten in Kiew. Russland verlangt für einen Waffenstillstand
Gebietsabtretungen und auch einen Rückzug ukrainischer Soldaten aus
jenen Teilen des Donbass, die Kiew bisher noch kontrolliert.
Selenskyj hatte das in der Vergangenheit kategorisch abgelehnt.
Viel hänge dabei von der Lage an der Front ab, sagte Selenskyj. Ein
US-Friedensplan sieht einen Abzug der ukrainischen Armee aus den
noch gehaltenen Teilen der Gebiete Donezk und Luhansk vor. Einer
Umfrage des renommierten Rasumkow-Zentrums zufolge sind aktuell über
90 Prozent der Ukrainer gegen territoriale Zugeständnisse an
Russland.
Russland hatte erklärt, seine Kriegsziele auf dem Schlachtfeld
erreichen zu wollen, sollte die Ukraine dieser Kernbedingung für
einen Frieden nicht zustimmen. Moskau wirft Selenskyj mit Blick auf
die Verhandlungen über ein Kriegsende eine Verzögerungstaktik vor.
Russland sieht die beiden Regionen Donezk und Luhansk, die
südukrainischen Gebiete Cherson und Saporischschja und die Halbinsel
Krim als eigenes Staatsgebiet an und verlangt eine Abtretung von
Kiew. Artikel 73 der ukrainischen Verfassung schreibt dabei vor,
dass Gebietsänderungen ausschließlich über ein landesweites
Referendum veranlasst werden können. Das Referendum muss wiederum
vom Parlament angesetzt werden. Die Verfassung kann zudem während
des seit dem russischen Einmarsch von 2022 geltenden Kriegsrechts
nicht geändert werden./ast/DP/jha
AXC0303 2025-12-11/22:39
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Autor: - dpa-AFX
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